Vor einer leeren Halle zu stehen, hätte keinen Sinn.
Mit diesen Worten fasst Christopher Seiler im Gespräch eine simple Wahrheit zusammen: Ohne Fans wäre das Leben als Band nicht wirklich sinnvoll. Musik ist eben dazu da, dass sie gehört und gefühlt wird.
Beim Red Bull Music Soundclash stehen deshalb nicht nur die beiden Bands Seiler und Speer und The BossHoss im Mittelpunkt, sondern vor allem auch der dritte Act am Line-Up: die Fans. Durch ihre Begeisterung, ihre Euphorie, ihre Gemeinschaft wird der Energielevel in der Wiener Marx Halle nach oben geschraubt und das Musikduell des Jahres zu einem einzigartigen Erlebnis.
Die Karten sind zwar bereits ausverkauft, aber das Duell kann auch von zu Hause aus verfolgt werden (17. November, 22:20 Uhr bei Servus TV, Red Bull TV, Facebook und YouTube).
Deshalb steht in diesem Gespräch auch nicht die Band im Mittelpunkt, sondern genau ihre Fans: Kennt man sich untereinander? Gibt es gemeinsame Erlebnisse? Wie wichtig sind die Fans für eine Band? Die Antworten auf diese Fragen lest ihr im Interview.
Wenn ihr ein Konzert spielt, wie sehr nehmt ihr eure Fans wahr?
Speer: Die ersten Reihen bekommen wir logischerweise am Stärksten mit, da geht es immer extrem ab – was für uns natürlich das schönste Gefühl überhaupt ist.
Seiler: Eine Crowd ist außerdem ein idealer Indikator dafür, wie man selbst gerade spielt: Wenn man etwas hergibt, bekommt man im Normalfall auch etwas zurück – vorausgesetzt man hat ein geiles Publikum.
Speer: Diese Wirkung läuft in beide Richtungen: Wenn wir einmal einen schlechten Tag haben, dann holen uns die Fans aus dem Tief.
Seiler: Dementsprechend sind Fans natürlich essentiell. Vor einer leeren Halle zu stehen, hätte keinen Sinn (lacht).
Gibt es so etwas wie einen typischen Seiler und Speer Fan?
Seiler: Überhaupt nicht, unser Publikum ist bunt gemischt. Jede Art von Herkunft, quer durch alle Altersgruppen, jede Art von politischer Orientierung – ich glaube, wir haben das toleranteste Publikum, das es gibt. Es gibt einfach keinen typischen Seiler und Speer Fan.
Speer: Es gibt arge Fans, die richtig eingefleischt sind. Es gibt sogar einige Fanclubs. Ein paar Fans davon haben wir auch schon persönlich getroffen. Die melden sich dann auch bei uns bei den Konzerten. Das sind meistens sehr junge Mädels, die sehr engagiert sind. Die haben das Fotomaterial von Konzerten sogar vor uns. Und ich denk mir immer: Woher haben die das?
Auch The BossHoss haben einen engen Kontakt mit ihren Fans und veranstalten manchmal für sie sogar Grillabende:
Gibt es etwas völlig Verrücktes, was Fans für euch gemacht haben?
Seiler: Völlig verrückt eigentlich nicht. Wir bekommen aber sehr oft Geschenke und auch sehr oft gemalte Sachen, die künstlerisch richtig gut sind und das finde ich echt großartig!
Speer: Wir haben auch eine eigene Wand bei uns im Büro, wo all diese Sachen hängen. Wir freuen uns wahnsinnig, wenn wir solche Geschenke bekommen! So richtig verrückte Dinge sind uns aber noch nicht untergekommen – es gibt Fans, die auf zehn Konzerte hintereinander kommen. Das ist schon ein wenig verrückt. Ich würde es mir nicht zehn Mal anschauen (lacht).
Seiler: Ich würd uns aber generell nicht einmal ein einziges Mal anschauen (lacht).
Seid ihr die Typen, die nach dem Konzert im Backstage sitzen oder zu den Fans rausgehen? Habt ihr Kontakt mit euren Fans?
Seiler: Das kommt drauf an. Wenn man vor 20.000 Menschen spielt, dann braucht man nicht rausgehen, das hat keinen Sinn. Aber generell sind wir sehr publikumsnahe.
Speer: Zu 90 Prozent gehen wir nach den Konzerten noch raus. Es gibt natürlich auch Tage, an denen es einem nicht so gut geht. Dann geht halt einer von uns früher – aber meistens lassen wir uns danach gerne blicken. Oder auch vorher. Wir verstecken uns nicht im Backstage, bis wir auf die Bühne geschickt werden. Wir sind bewusst sehr nahe an den Fans. Und das ist gut so.
Was sind schöne Erlebnisse mit Fans bei den Konzerten?
Seiler: Es gibt vor allem auch sehr viele traurige Momente, wo wir Fans vor dem Auftritt besucht haben, die gerade auf der Sterbestation gelegen sind und nach dem Konzert die Nachricht bekommen haben, dass diese Person verstorben ist. Solche Momente sind leider keine Seltenheit.
Diese Menschen kontaktieren euch vorher?
Seiler: Genau, die schreiben uns dann eine Nachricht, dass das der letzte Wunsch wäre. Das sind Momente, die sind nicht schön, aber trotzdem sehr wichtig. Wie man sich sicher vorstellen kann, sind solche Momente nicht immer einfach - das müssen dann auch wir verarbeiten und einmal abschalten.
Wie unterscheidet sich die Interaktion mit den Fans bei einem großen Konzert wie auf dem Nova Rock Festival von einer kleinen Halle?
Seiler: Die Interaktion ist natürlich ganz anders: Bei den großen Shows spielt man für die Masse und in einem Club hat man natürlich mehr Interaktion. Und die Energie ist auch viel geballter in einem kleinen Raum, weil sie drinnen bleibt. Beides ist sehr schön zu spielen. Was ich aber nicht so mag, sind Unplugged Konzerte.
Speer: Das ist dann wieder die Sache mit der Energie, die man vom Publikum bekommt.
Seiler: Da ist halt nichts da (lacht).
Speer: In einem kleinem Club bekommt man das voll mit, am Nova Rock sowieso, aber Unplugged hat man manchmal das Gefühl, dass alle darauf schauen, ob man sich eh nicht verspielt.
Seiler: Man wartet dann auf die Pyroshow – dann gibt's aber keine (lacht).
Im Oktober soll eure neue Single kommen. Könnt ihr uns etwas darüber verraten, was noch keiner weiß?
Seiler: Wir sind im Moment im Studio und schreiben an neuen Songs und schauen, dass wir dorthin gehen, wo Seiler und Speer schon immer daheim waren. Man kann uns nämlich in kein Genre geben, aber unsere Musik hat einen roten Faden und das ist der Dialekt. Und wir wollen wieder mehr in den Wortwitz hineingehen – back to the roots quasi.
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Red Bull Music Soundclash 2018 Trailer
Ihr würdet eure Musik nicht als Austropop bezeichnen?
Seiler: Naja, was ist Austropop? Austropop ist Popmusik aus Österreich. Sobald man in Österreich Popmusik macht, bist du Austropop. Nur der Begriff ist sehr mit Menschen wie Ambros und Danzer verbunden. Ich habe immer gesagt, wir wollen eine CD machen, die eigentlich eine Bravo Hits ist – quer durch jedes Genre – aber nur von einer Band. Was auch gut ist: Dann klingt es nämlich auch besser als eine Bravo Hits.
Wie können eure Fans sich perfekt auf den Soundclash vorbereiten, damit sie euch kräftig unterstützen?
Speer: Sie müssten sich in der Marx Halle zuerst einmal auf die richtige Seite stellen und für die richtige Band klatschen.
Seiler: Das wär nicht schlecht (beide lachen). Aber ich möchte, dass die Fans eine gute Zeit haben. Ich glaube, dass das Energielevel dort sehr hoch sein wird, weil man von zwei Seiten beschallt wird.
Speer: Viele von meinen Freunden kommen auch, die The BossHoss sehr mögen. Sie schätzen den ganzen Abend als super Event und wollen nicht nur eine Challenge sehen. Und das ist im Endeffekt das Wichtigste.
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