Daniel Albrecht: Immer noch ein Profi am Ski
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Alpines Skifahren
Das Portrait: Fritz Strobl – der Schnellste
Bauernkind, schnellster Skifahrer, Sänger & Kinderpolizei-Präsident - Fritz Strobl im Portrait!
Autor: Thomas Wernhart
3 min readPublished on
Fritz Strobel - Portrait
Fritz Strobel - Portrait© ServusTV / Andreas Kolarik - Leo
Fritz Strobl erblickt am 24. August 1972 in Lienz das Licht der Welt und wächst in Gerlamoos in Kärnten auf einem Bauernhof auf. Wie Didier Cuche wird Strobl, der erst mit sieben Jahren, für österreichische Verhältnisse also sehr spät, mit dem Skifahren beginnt, in der Disziplin Slalom gefördert. Doch schon bald erkennt er selbst und auch seine Trainer seine Vorliebe für die Speed-Disziplinen und nachdem er 1990 Aufnahme in das österreichische Nationalteam findet, soll der Karriere an der Weltspitze nichts mehr im Weg stehen. Doch es läuft nicht alles wie geplant, nur drei Monate nach seinem Weltcup-Debüt, stürzte er bei einem Rennen des Nor-Am Cups schwer und reißt sich im linken Knie das Kreuzband und das Innenband. Erst nach einer langen erfolglosen Periode kehrt er in der Saison 1995/96 als Sieger der Super-G-Wertung des Europacups ins Weltcupteam zurück und gewinnt in Val-d’Isère auf Anhieb die erste Weltcupabfahrt der Saison! Von da an geht es steil bergauf, oder besser gesagt, rasant bergab. Strobl feiert Siege und regelmäßig Top-Platzierungen, 2002 erreicht er bei den Olympischen Spielen in Salt Lake City seinen Karrierehöhepunkt und holt sich vor Lasse Kjus (NOR) und Stephan Eberharter (AUT) Gold in der Abfahrt!
„The Cat“ hält den Streckenrekord auf der Streif
Aufgrund seines „schleichenden“ aber sehr schnellen Fahrstils wird er Fritz the Cat (Fritz die Katze) genannt, auch er hat zu Kitzbühel eine ganz besondere Beziehung – in 15 Abfahrten landet der Kärntner 11 Mal in den Top-10, 1997 und 2000 steht er ganz oben auf dem Podest. Vor allem 1997 kann bis heute als historisches Datum gesehen werden! Für die 860 Meter Höhenunterschied braucht er nur 1:51,58 Minuten – ein Durchschnitt von 107 km/h! Zwar konnte Strobl den Geschwindigkeitsrekord seines Teamkollegen Michael Walchhofer, der im Jahr davor mit 153 km/h den Zielhang hinunter raste, nicht einstellen, doch ein Sieg und vor allem eine unversehrte Fahrt sind auf der Streif schon mehr als man sich wünschen kann.
Zwar hatte Strobl immer die ein oder andere Durststrecke in seiner Karriere, und war mit einigen, teils schweren, Verletzungen konfrontiert, trotzdem fuhr er bis zu seinem Karriereende 2006 viele solide Ergebnisse heraus und punktete mit seiner Konstanz.
Der “Mozart der Mausefalle”
Nach seiner Karriere als professioneller Skifahrer versuchte sich Strobl dann 2007, mit seinen Teamkollegen Werner Franz, Klaus Kröll, Hans Grugger, Andreas Buder und Christoph Kornberger, als Sänger. Für einen Werbespot des ÖSV-Sponsors Iglo schaffte es „Fritz & The Downhill Gang“ mit dem Titel “Genie auf die Ski” bis auf Platz 2 der österreichischen Charts - der “Mozart der Mausefalle” war geboren.
Im Zivilberuf ist Strobl Exekutivbediensteter der Bundespolizei und als Präsidenten der Kinderpolizei setzt er sich für Jugendliche ein und möchte zum Sport motivieren. Gemeinsam mit der Autorin Karin Ammerer gibt er die Kinderbuch-Reihe „Fritz Blitz heraus, die Kinder übers Lesen zum Sport bringen soll oder umgekehrt. Nicht selten engagiert er sich aktiv im Nachwuchs und trainiert beispielsweise die Running Kids und bereitet sie auf Laufbewerbe vor. Außerdem widmet sich der Kärntner verstärkt der Landwirtschaft, die ihm in die Wiege gelegt wurde und einen großen Teil in seinem Herzen einnimmt.
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