Eine Landebahn nur wenige Meter vom Maho Beach.
© Lawrence Lansing
Expedition

Die extremsten Flughäfen der Welt

Nichts für schwache Nerven, nicht einmal für Vielflieger und Meilensammler. Diese 15 extremen Flughäfen lassen dich garantiert Zittern!
Autor: Thomas Wernhart
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1. Tenzing-Hillary Airport, Nepal

Der Tenzing-Hillary Airport (LUA) ist etwa einen halbstündigen Flug von Kathmandu entfernt und dient den meisten Touristen als Ausgangspunkt für eine Reise in die Everest-Region, wo der höchste Berg der Welt beheimatet ist und der berühmte Mount Everest Trek unzählige Abenteurer anzieht. Die 527 m langen Landebahn hat eine Hangneigung von rund 12 %, und kann nur bergwärts angeflogen werden. Bergab wird gestartet - besonders spannend ist, dass das Ende der Startbahn abrupt etwa 600 m tief zum Dudh Kosi abbricht. Dies, unberechenbares Wetter und Windböen machen Starts und Landungen auf diesem Altiport zu einem der weltweit gefährlichsten Flugplätze.

2. Aeroporto Internacional da Madeira Cristiano Ronaldo, Madeira

Der Aeroporto Internacional da Madeira Cristiano Ronaldo (FNC) ist nicht nur für seine, sagen wir, "spezielle" Büste von Fußball Mega-Star Cristiano Ronaldo bekannt, sondern auch für die Konstruktion der Landebahn. Die Landepiste war extrem kurz, weshalb sie mittels aufwändigem Stützenbauwerk, das zum Teil im Meeresgrund verankert ist, um 1020 Metern verlängert wurde. Aufgrund der unmittelbaren Lage an der Steilküste Madeiras treten hier Scherwinde auf, die es den Piloten, die noch dazu ohne Instrumentenlandesystem auskommen müssen, sehr schwer machen sicher auf dieser Landebahn zu landen.

3. Princess Juliana Airport, St. Maarten

Der Karibik-Traum St. Marteen beheimatet einen Alptraum für Piolten: den Princess Juliana International Airport (SXM). Eine mit 2300 Metern relativ kurze Landebahn, kein Instrumentenlandesystem und die Einflugsschneise, die über dem Maho Beach machen eine Landung hier zur Zitterpartie. Aufgrund des hügeligen Terrains kann ausschließlich von Westen kommend auf Piste 10 gelandet werden, wobei die Flugzeuge den Strand in etwa 10 bis 20 Metern Höhe überqueren müssen. Die Flugzeuge müssen beim Start wegen der Hügel schnell an Höhe gewinnen und dafür wird eine besondere Technik angewandt: zuerst wird der volle Schub schon im Stand aufgebaut und dann die Bremsen gelöst. Für Zuschauer ist der Aufenthalt am Strand direkt vor der Start- und Landebahn nicht ungefährlich, aber wegen des Nervenkitzels sehr beliebt.

4. Altiport de Courchevel, France

Hoch in den französischen Alpen mitten im Skigebiet Courchevel liegt ein Flugplatz mit einer 537 m kurzen Landebahn, die selbst erfahrene Piloten bei Minusgraden ins Schwitzen bringt. In stolzen 2007 m Höhe liegt diese Landepiste, die eine Steigung von bis zu knapp 19% aufweist, was es unmöglich macht im Notfall durchzustarten. Der Altiport de Courchevel (CVF) gilt als einer der gefährlichsten Flugplätze der Welt und darf nur von den besten Piloten, mit einer speziellen Lizenz und Einweisung, angeflogen werden.

5. Barra Airport, Schottland

Der Betrieb am Barra Airport auf der schottischen Insel Barra in den Äußeren Hebriden im Atlantik ist sehr stark von den Gezeiten abhängig, da der Strand hier gleichzeitig die Start- und Landebahn bildet. Während der Flut ist der gesamte Strand des oder Port-adhair Bharraigh, wie er auf oder schottisch-gälisch heißt, und somit auch die Start- und Landepisten vom Wasser bedeckt und kann nicht angeflogen werden.

6. Juancho E. Yrausquin Airport, Niederländische Antillen

Der Juancho E. Yrausquin Airport (SAB) ist der einzige Flughafen auf Saba, einer der drei Inseln der Karibischen Niederlande. Aufgrund der 400 Meter kurzen Landebahn, die die kürzeste der Welt ist, gilt er als einer der gefährlichsten Flughäfen der Welt - sogar der Tower hier dient nur als "Beratungsstelle" und leistet keine Flugsicherung.

7. Matekane Air Strip, Lesotho

Der Matekane Air Strip (MTK) in Lesotho teilt sich, mit dem gerade erwähnten Juancho E. Yrausquin Airport, den Titel "kürzeste Start- und Landepiste" der Welt. Nur 400 m haben die PilotInnen, um hier auf dieser buckligen Landebahn das Flugzeug kontrolliert zu Boden zu bringen. Am Ende/Anfang dieser sehr sehr kurzen Landebahn befindet sich eine Klippe, die etwa 600 Meter in die Tiefe abfällt. Nichts für schwache Nerven!

8. Svalbard Lufthavn, Norwegen

Der Flughafen in Longyearbyen (LYR) ist der größte Flughafen Spitzbergens und der gesamten Inselgruppe Svalbard, außerdem der am nördlichsten gelegene Flugplatz der Welt. Das Wetter, das hier schnell umschlagen und verrückt spielen kann, macht LYR so gefährlich.

9. Aéroport Rémy de Haenen, Saint Barthélemy

PilotInnen, die den Flughafen der französischen Insel Saint-Barthélemy (SBH) in der Karibik anfliegen wollen, brauchen eine spezielle Erlaubnis und das nicht ohne Grund: die 646 Meter kurze Landebahn liegt hinter einer Hügelkette und endet am Meer! Kein einfaches Unterfangen hier eine Maschine sicher zu landen. SBH wird aus Europa nicht direkt angeflogen und kann nur vom Flughafen Princess Juliana in St. Maarten (auch in dieser Liste!) erreicht werden. Schöne Reise!

10. Ice Runway, Antarktis

Der Ice Runway liegt nahe McMurdo Station, die im Rahmen des US Antarctic Program betrieben wird und mit über 85 Gebäuden die größte Forschungs- und Logistikstation in der Antarktis ist. Auf diesem eisigen Rollfeld können riesige Transportflugzeuge landen, problematisch wird es jedoch, wenn die Temperaturen zu warm werden und das Eis zu weich wird - dann sinken die Reifen ein und der Pilot muss sein ganzes Können aufbringen, um die Maschine sicher zum Stehen zu bringen.

11. Gibraltar Airport, Gibraltar

Wie ein Bahnübergang funktioniert der Flughafen Gibraltar (GIB) auf der Iberischen Halbinsel. Diese System hat sich ergeben, weil Gibralatar einfach zu klein ist, um mehr Platz für einen Flughafen frei zu machen. Die Start- und Landebahn kreuzt hier die Winston Churchill Avenue, die, wie ein Bahnübergang, bei jedem Start und bei jeder Landung gesperrt wird. Weltweit einmalig!

12. Flughafen Innsbruck, Österreich

Der Flughafen Innsbruck (INN) ist hinter Wien und Salzburg der drittgrößte Flughafen Österreichs, wobei er sicher der gefährlichste in der Alpenrepublik ist. Der Abflug erfolgt meist in östliche Richtung, wobei hier ein fast dreifach steilerer minimaler Steigwinkel als üblich gefordert ist. Südlich der Stadt erfolgt dann eine Kurve um mehr als 180° mit großer Querneigung, bei gleichzeitiger Steigung, und danach es geht entgegen der Startrichtung über das über 2000m hohe Mieminger Gebirge. Die Landung ist noch komplizierter als der Abflug! Durch die Lage in einem Föhntal müssen die PilotInnen sehr mit starkem und böigem Wind rechnen und daher gegen den Wind landen. Die Anflugroute über Kematen und das westliche Mittelgebirge erfordert sogar eine spezielle Ausbildung!

13. Aeropuerto Internacional Toncontín, Honduras

Der Flughafen der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa (TGU) gehört aus mehreren Gründen zu den anspruchsvollsten Flugplätzen weltweit: Die Start- und Landebahn ist mit 2163 Metern für große Flugzeuge vergleichsweise kurz, hinzu kommt, dass die Höhe von 1000 Metern über dem Meeresspiegel von den Flugzeugen eine längere Start- und Landestrecke als auf niedrigeren Lagen verlangt. Zusätzlich sind Landeanflüge und Starts in einem steileren Winkel als üblich zu absolvieren, da der Aeropuerto Internacional Toncontín in bergigem Gelände liegt!

14. Paro Airport, Bhutan

In Bhutan setzt man auf Bruttonationalglück statt auf Wirtschaftswachstum, möchte man hier sicher landen, spielt eine große Portion Glück eine nicht unwichtige Rolle. Der Flughafen Paro (PBH) liegt auf auf einer Höhe von 2236 Metern und ist der einzige internationale Flughafen Bhutans, man kann also nicht ausweichen! Die Winde, Bergspitzen und das anzufliegende Tal sind drei Komponenten, die PBH zu einem der gefährlichsten Flugplätze der Welt machen - achja, nur knapp 10 Piloten auf der ganzen Welt haben die Lizenz dort zu landen.

15. Narsarsuaq Airport, Grönland

Narsarsuaq Airport (UAK) liegt im Süden Grönlands und diente der US Armee während des Zweiten Weltkrieges als Militärbasis. Heute werden hier kommerzielle Flüge durchgeführt, doch die Passagiere und PilotInnen müssen dabei Nerven aus Stahl haben. Die Landebahn hat die bescheidene Länge von 1.830 und eine Breite von 45 Metern - nicht viel, wenn man bedenkt, dass hier orkanartige Winde den Flugbetrieb stören! Außerdem ist Narsarsuaq TIZ unkontrollierter Luftraum in dem Radarführung und geführte Flugüberwachung nicht verfügbar ist. An- und Abflug unterliegen alleine der Verantwortung der Piloten.