Paddy Graham lässt es in BC krachen!
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Freeskiing

Welcher Freeride-Ski passt zu mir?

Skifahren auf der Piste ist Schnee von gestern - Freeriden heißt der neue Volkssport! Doch Ski ist nicht gleich Ski, deshalb stellen wir euch hier fünf verschiedene Arten von Freeridemodellen vor.
Autor: Robert Maruna
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Das Boot

Das Boot

Das Boot

© .Black Crows/Atomic/Fischer freeride-ski

Das Boot schwimmt gerne oben auf und eignet sich für genau eine Sache: die wirklich tiefen Tage an den besten Powder-Spots Österreichs. Jene Momente an denen die Glückshormone Ping-Pong in unseren Blutbahnen spielen und ein breiter Grinser unser Antzlitz schmückt. Ein eisiger Riesenslalom-Kurs ist nicht zwingend das Bedienungsfeld eines Boots, kann man aber auch machen, wenn einem danach ist.
Was macht das Boot also aus? Die meisten Ski dieses Typus zeichnen sich auf den ersten Blick durch ihre Breite aus, sprich unter einer mittleren Breite von 118mm (unter der Bindung) habt ihr kein Boot unter euren Füßen sondern eher eine Nussschale, die gern ein Dampfer wäre. Die Breite des Skis ist also ein entscheidendes Kriterium, schließlich verschafft sie Auftrieb und womit wir gleich zum nächsten Punkt kommen: dem Rocker. Die Rockertechnologie (ursprünglich abgekupfert von der Bauweise eines Wasserskis - lang lebe Sir McConkey!) hat sich mittlerweile nicht nur im Freeridesektor, sondern auch bei den Pistenskiern durchgesetzt. Aufgrund der negativen Vorspannung eines Rockers liegt der Ski an Tip und Tail nicht plan auf, wie es bei Pisten- und Rennski normalerweise üblich ist, sondern Skischaufel und –ende sind nach oben gebogen. Wie bei einem Wasserski eben. Dadurch entsteht mehr Auftrieb und die effektive Kantenlänge wird verkürzt, der Ski wird in Folge drehfreudiger und variabel einsetzbar. Der Rocker ist im Grunde der Gegenspieler einer klassichen Camber-Bauweise (Vorspannung im Bereich der Skimitte), wodurch der Ski unter dem Druck eueres Gewichtes über seine komplette Kantenlänge aufliegt.
Mittlerweile sind die meisten Boote mit einem sehr starken Rocker und mittlerem Ausmaß an Camber ausgestattet. Die Traumschiffdampfer unter den Booten, wie das Modell Nocta von den französischen Skiherstellern Black Crows, verzichtet auf jeglichen Camber und hat einen massiven Tip- und herzhaften Tailrocker. Dadurch entsteht ein neues Gefühl des Aufschwimmens und jeder Backcountryliebhaber wird seine Freude haben. Gleiches gilt für den legendären Backland Bent Chetler, wobei sich Atomic vom Camber nicht ganz lösen wollte, um Pop und Elan des Skis aufrechtzuerhalten. Beide Modelle, genauso wie der Fischer Ranger mit einer Breite von 115mm, sind Luxusdampfer, die Schnee lieben und nur auf eine Kreuzfahrt mit euch gemeinsam warten. Auf der Piste oder unter harten Bedingungen kann die full-reverse Bauweise allerdings recht fordernd werden, aber dafür sind Boote eben nicht gemacht, sondern die Katze.
Facts:
  • Mittlere Breite: 118-125 mm
  • Rocker: Double Rocker (Tip und Tail)
  • Camber: Medium bis hin zu Reverse Camber
  • Radius: 18-26 Meter
  • Länge: aufgrund der Rockerbauweise mindestens 10cm länger als Körpergröße

Die Katze

Die Katze

Die Katze

© Black Crows/Atomic/Fischer

Hier lassen wir die Katze sprichwörtlich aus dem Sack. Die Katze steckt irgendwo zwischen dem Boot und dem Hammer (siehe weiter unten). Mehr Vorspannung, weniger Rocker und eine geringere Breite unter der Bindung bedeuten mehr Steifigkeit, mehr Kontrolle, minimal weniger Auftrieb aber dafür eine weitaus direktere Fahreigenschaft gegenüber dem Boot. Diese Art von Freerideski ist genauso für die tiefen, als auch weniger tiefen oder auch bockharten Tage gemacht. Die Katze ist vielseitig: sie ist kraftvoll, spritzig und spielt mit dem Gelände, sodass ihr - wie eine Katze - immer auf euren Füßen landen werdet. Die meisten Ski, die unter den Mantel der Katze fallen, zeichnen sich durch technische Finessen aus, wie ein verlängerter Sidecut für mehr Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten oder ein kurzer und knackige Camber unter der Skimitte, wodurch eine hohe Wendigkeit ermöglicht wird. Ein progressiver Flex im Bereich Tip und Tail führt zu soliden Kontaktpunkten zwischen Ski und Schnee.
Die Katze nimmt jede eurer Herausforderungen dankend an, um euch bei Pulver, Firn und Harsch ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Wenn ihr also einen Ski für verschiedene Bedingungen im freien Gelände sucht, dann empfehlen wir euch eines der unten angeführten Modelle: So stellt die österreichische Traditionsmarke Atomic im Rahmen ihrer Backland Freeride (FR) Serie gleich drei verschiedene Modelle zur Verfügung. Der Backland FR 117 beispielsweise ist eine Wildkatze, die euch den Weg weisen wird. Genauso verspielt ist das überaus beliebte Modell Anima aus dem Hause Black Crows. Die Rieder Produktschmiede Fischer schickt mit dem Ranger 108 eine genauso kratzfeste und angriffslustige Variante der Katze mit ins Rennen.
Facts:
  • Mittlere Breite: zwischen 108-117 mm unter der Bindung
  • Rocker: Double Rocker (mehr Tip, weniger Tail)
  • Camber: klassischer, kurzer Camber unter dem Fuß
  • Radius: 16-21 Meter
  • Länge: ca. 7 - 10cm über Körpergröße

Der Hammer

Der Hammer

Der Hammer

© Black Crows/Atomic/Fischer

Der Hammer macht Nägel mit Köpfen. In dieser Kategorie werden keine halben Sachen gemacht, solche Bretter zählen mitunter zu den wirklich wilden Stücken der Freerideplanken. Meist sind solche Modelle um eine Spur länger und steifer, da sie für einen aggressive(re)n und schnelle(re)n Fahrstil gedacht sind. Der Hammer ist so etwas wie der böse Stiefbruder des gemütlichen Boots. Vor allem in steilen und offenen Lines fühlt er sich besonders wohl, besticht aber ebenso durch seine Drehfreudigkeit in engem Gelände. Wenn ihr also zu den kraftvollen und kompromisslosen Skifahrern zählt, die gerne einfach dahin pflügen ohne Rücksicht auf Verluste, dann habt ihr vermutlich schon einen Hammer unter euren Füßen und wenn nicht - worauf wartet ihr noch?
Grundvoraussetzung für jeden Hammer ist ein solider Flex im Bereich der Bindung gepaart mit einem klassischen Camber im alpinen Stil. Zumeist legt der Hammer wenig Wert auf seine Rockereigenschaften, trotzdem bieten viele Hersteller einen leichten Early-Rise im Tip-Bereich an, wobei das Tail „brettlhart“ bleibt. Ein Vorzeigemodell des klassischen Hammers finden wir wieder bei den Franzosen, die mit dem Modell Corvus einen Hammer erschaffen haben, an dem selbst der Wettergott Thor Gefallen gefunden hätte. Ebenso robust und hartnäckig verhält sich der Atomic Vantage 100, der mit seiner Firewall (extrahohe Seitenwange) jegliche Unebenheiten schluckt und dank Titanium Backbone (ultraleichte Titaneinlage) eine unglaubliche Laufruhe aufweist. Bei Fischer wird kompromisslos gearbeitet, also haben sie den Ranger 115 einfach auf 196cm verlängert und ihm eine extra Portion Steifigkeit verpasst, um den Anspruch eines Hammer gerecht zu werden.
Der Hammer ist auf jeden Fall das geeignete Werkzeug für alle Schneeliebhaber, die gerne schnell fahren, steil gehen oder allgemein etwas mehr Gewicht auf die Waage bringen.
Facts:
  • Mittlere Breite: 100-109 mm
  • Rocker: Front Rocker
  • Camber: klassischer, langer Camber
  • Radius: 18-21 Meter
  • Länge: ca. 10 cm über Körpergröße

Das Chamäleon

Das Chamäleon

Das Chamäleon

© Black Crows/Atomic/Fischer

Das Chamäleon ist vielseitig und passt sich - naturgemäß - seiner Umgebung in windeseile an. Freerideski dieser Gattung sind keine Allround-Modelle, bei denen immer irgendwo ein Abstrich gemacht werden muss, nein, die unten angeführten Chamäleons haben es wirklich in sich. In der Surfkultur spricht man in diesem Zusammenhang gerne von einem One-quiver (ein Surfbrett für alle Bedingungen gleichermaßen benutzbar). Genauso verhält es sich mit dem Chamäleon: ein Ski, der euch in allen Schneebedingungen zur Seite steht.
Zumeist sind Chamäleons schmäler, etwas steifer und weisen weniger Rocker, als ihre anderen Artgenossen auf. Genau aus diesen Gründen führen sie aber in jeglichen Schneebedingungen zur Ausschüttung einer Riesenportion Endorphine.
Das Chamäleon hat bekanntlich viele Gesichter, so auch in unserem Fall: Da gäbe es beispielsweise den Atomic Backland FR 102, ein Nachfolgemodell des legendären Automatic, der durch seine leichte Bauweise und unglaubliche Drehfreudigkeit besticht. Fischer hat mit dem Ranger 98 TI ein besonderes Chamäleon in die freie Natur entlassen, denn dank Air Tec Ti, Carbon Nose und Aeroshape (hört sich alles nach Raketentechnologie an, vielleicht ist es das ja auch?) hält der Ski überall die Spur. Auch in Chamonix hat man ein Chamäleon erschaffen, dass sich nicht nur in den steilen Couloirs der französischen Alpen wohl fühlt. Der Camox deckt mit seiner 97mm Taille gepaart mit mäßigem Flex einfach jedes Gelände ab, die Vorfreude ist entsprechend groß.
Also: Wenn ihr Powder liebt, egal in welchen Zustandsbereich und auch hin und wieder ein paar nette Carvingschwünge ins Blankeis einer Steilrinne setzen wollt, besorgt euch ein Chamäleon.
Facts:
  • Mittlere Breite: 95-105mm
  • Rocker: mäßiger double Rocker
  • Camber: klassischer Camber mit mittlerer Vorspannung
  • Radius: zwischen 18-21 Meter
  • Länge: ca. 7 -10 cm über Körpergröße

Die Raupe

Die Raupe

Die Raupe

© Black Crows/Atomic/Fischer

Die Raupe bewegt sich gerne bergauf, möchte aber bei der Abfahrt eine genauso gute Figur machen. Die Raupe ist somit das Problemkind unter den Freeride-Tieren und das aus gutem Grund: Erstens bedeutet die Raupe in gewisser Weise immer einen Kompromiss einzugehen, aber kein Mensch mag Kompromisse. Zweitens, selbst wenn aus der Raupe mittlerweile ein schöner Schmetterling geschlüpft ist, ein Tourenski ist und bleibt eben ein Ski, der euch den Aufstieg erleichtern soll und erst in weitere Folge für die Abfahrt gedacht ist. Folglich haben wir ein Problem, allerdings sind unsere ausgewählten Raupen die perfekte Symbiose aus Kompromiss und Egozentrik.
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Tourenski, die nicht nur im Aufstieg brillieren, sondern euch auch unglaublichen Abfahrtsspaß bieten. Die schwarzen Krähen aus Chamonix haben ein riesiges Repertoire an Tourenski in ihrer Freebird-Serie; da gäbe es entweder eine leichte und etwas weichere Variante des Animas für richtig schönes Freeriden im Backcountry. Aber genauso finden sich hier Exemplare, die auf den Namen Navis oder Corvus hören und für die Haute Route wie steile Nordwände gleichermaßen konzipiert sind. Aus dem Hause Fischer entspringt das Wunderkind Hannibal, das trotz minimalem Gewicht und einer mittleren Breite von 100mm Spaß und Sicherheit bei allen Aufsiegen und Abfahrtsbedingungen verspricht. Atomic bietet in der Backland Serie verschiedenste Modelle mit unterschiedlichen Breiten und technischen Details an – je nach Vorhaben kann zwischen dem abfahrtsorientierten Backland 95 oder dem Leichtgewicht Backland UL 85 (1050 Gramm!) gewählt werden.
Im Grunde liegt das Augenmerk der Raupe auf einer ausgewogenen Balance zwischen dem Gewicht, der Steifigkeit und mittleren Breite - je nachdem was ihr vorhabt und wo ihr hin wollt!
Facts:
  • Mittlere Breite: 85 -105 mm
  • Rocker: leichter Tip Rocker
  • Camber: klassisch
  • Radius: 16-21 Meter
  • Länge: 5 – 10cm über Körpergröße
Sprays for days!

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© Claudia Ziegler