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"ANYTIME": Emil Johansson reflektiert die Entstehung seines Filmsegments
Schlechtes Wetter und ein gebrochenes Schlüsselbein machten die Traum-Line des Slopestyle-Stars zunichte. Warum sein Edit aber dennoch erst der Anfang ist, erfährst du hier.
Emil Johansson begeistert das Publikum seit fast einem Jahrzehnt mit seinen Slopestyle-Performances. Der schwedische Star ist erst 25 Jahre alt und hat seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht - das zeigt sich an seiner ständigen Suche nach neuen Tricks, Techniken und World Firsts, mit denen er die Jury beeindruckt.
Aber als der renommierte Filmemacher Darcy Wittenburg - Regisseur von UnReal (2015), Return to Earth (2019) und Long Live Chainsaw (2021) - sich meldete, um zu fragen, ob Johansson einen Beitrag in seinem neuesten Mountainbike-Epos ANYTIME drehen wollte, hatte der 13-fache Crankworx-Slopestyle-Champion eine Idee!
"Ich wollte etwas anderes machen als einen Contest-Run", erzählt er bei der Preview des Films in Whistler, wenige Tage bevor er sich beim Training für Red Bull Joyride die Schulter brach. "Für mich finden Contest Runs nur eine Handvoll Mal im Jahr statt und was darüber hinaus passiert, wird nie wirklich gezeigt."
"Ich wollte ein paar Tricks in den Film einbauen und die Freiheit haben, einige meiner üblichen Runs und Tricks zu zeigen, die mir Spaß machen, und nicht immer nur Tricks, die am besten ankommen."
Johansson ist der Slopestyle-King, zeigt aber in ANYTIME eine neue Seite.
© Christian Pondella/Red Bull Content Pool
Ich wollte etwas schaffen, das anders ist als das, was du im Wettbewerb sehen würdest.
Das Ergebnis ist ein in Kalifornien gedrehtes Segment, in dem Johansson die Zeit und den Raum hat, um Ideen zu entwickeln, zu kreieren und zu spielen, frei von den Einschränkungen eines Contest-Runs, bei dem jedes Feature als Startpunkt für einen herausragenden Trick oder eine entsprechende Kombination fungieren muss.
Schlechtes Wetter, Verzögerungen beim Bau und eine Verletzung mitten im Dreh - all das hat seinem bisher größten Filmabschnitt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Johansson sah die Situation jedoch gelassen und betrachtete sie als Teil des Prozesses.
"Es ist eine enorme Lernkurve", meint er weiter. "Ich bezweifle, dass viele Drehs jemals nach Plan verlaufen sind. Das ist ein grundlegendes Thema für viele Projekte - auch wenn du zehn Ideen im Kopf hast, solltest du froh sein, dass du nur zwei davon umsetzen konntest."
Von der Entwicklung seiner Traum-Line bis hin zum Stemmen der zahlreichen Schwierigkeiten - im Folgenden reflektiert Johansson sein ANYTIME-Segment.
3 Min
ANYTIME – Trailer
Follow a daring new generation of mountain bikers as they attempt to conquer some of the World's most challenging terrains.
Träume in die Realität umsetzen
"Ich wollte zeigen, dass es beim Biken noch mehr gibt als die knallharten Tricks, für die mich die meisten Leute von Crankworx kennen. Beim Biken tauchen immer wieder Gedanken und Ideen auf - manche halte ich fest, andere lasse ich los, je nachdem, wie realistisch oder nah sie sich anfühlen. Für dieses Projekt hatte ich ein paar Ideen im Kopf, die ich noch nie gezeigt hatte, und ich freute mich darauf, sie in die Tat umzusetzen und etwas anderes zu zeigen."
Johansson hat sich mit seinen Tricks einen Ruf erarbeitet...
© Wayne Reiche/Red Bull Content Pool
"Einige der Features, die mir vorschwebten, wurden von Ideen inspiriert, die ich schon lange im Kopf hatte, aber noch nie bei jemand anderem gesehen hatte. Als ich in den Archiven alter Mountainbike-Filme wühlte, fand ich einige Quellen, die ähnliches gedacht hatten. Leider konnte ich aber aufgrund des schlechten Wetters ein paar meiner Ideen, die ich mir vorgenommen hatte, nicht vollendet umsetzen. Aber ich freue mich schon darauf, sie bald in einem anderen Segment zu zeigen."
Mehr über ANYTIME und Emil Johansson
Das Unkontrollierbare akzeptieren
"Ich war für eine zweiwöchige Zeitphase eingeplant. Ich kam an, testete, was gebaut worden war, sie bauten neue Features, während wir das vorhandene Material drehten, und dann ging es fast 10 Tage lang ununterbrochen weiter."
"Am Ende waren es zwei Tage, an denen ich meine Runs wirklich uneingeschränkt hinlegen konnte. Wir mussten ein paar Verbesserungen vornehmen und dann kam der Regen und zerstörte vieles von dem, was wir gebaut hatten. Wir schafften es, uns innerhalb von drei Tagen davon zu erholen, aber nach weiteren vier oder fünf Tagen gab es einen weiteren großen Regenschauer, der uns wirklich zurückwarf."
Die Dreharbeiten waren hart für Johansson, aber er hat Lunte gerochen...
© Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool
Ich habe eine Menge gelernt. Obwohl ich schon lange in der Szene unterwegs bin, habe ich selbst noch nie einen solchen Filmabschnitt gedreht.
"Nach ein paar Tagen waren wir wieder so weit, um erneut loszufahren. Wir fokussierten uns gar nicht auf das progressive Zeug - es ging eher um einen Shot, der die Landschaft in Szene setzt, aber es fühlte sich sehr seltsam an, den Run präzise zu treffen. Ein paar Mal gelang es mir und bei einem weiteren Versuch, als ich landete, war der Dirt lose, weil wir keine Zeit gehabt hatten, ihn zu bearbeiten. Ich wurde überrumpelt, mein Vorderrad rutschte weg und ich schlug mit der Schulter gegen die Bank und brach mir das Schlüsselbein. Außerdem verletzte ich mir einige Bänder - mein Daumen macht mir heute noch Probleme."
"Wir haben es geschafft, es war aber ein harter Weg und es blieb so viel auf dem Tisch liegen. Trotzdem bin ich sehr dankbar für das, was wir erreicht haben. Wir haben es zumindest geschafft, etwas zusammenzustellen, das es wert ist, in den Film aufgenommen zu werden, und ich bin wirklich gespannt darauf, mich weiterzuentwickeln und in Zukunft noch besser zu werden."
"Auch wenn die Umstände nicht ideal waren, bin ich ziemlich stolz auf das, was wir geschafft haben. Das war eine große Lernkurve für mich. Es ist nie einfach, an einem Projekt mitzuarbeiten, bei dem die Dinge nicht einfach von selbst an ihren Platz fallen. Am Ende waren es drei Wochen dort und weitere fünf Wochen mit meiner Schulterverletzung, und meine gesamte Wettbewerbssaison wurde von diesem Abschnitt beeinflusst, was wirklich hart war."
Johanssons Rampage-Runs zeigen, dass er noch viel Kreativität in sich trägt
© Bartek Wolinski/Red Bull Content Pool
Die Lernkurve
"Ich habe eine Menge gelernt. Obwohl ich schon lange in der Szene unterwegs bin, habe ich noch nie einen solchen Filmabschnitt gedreht - ich habe zwar schon an Gruppendrehs teilgenommen, aber das ist etwas anderes. Wenn ich etwas von Grund auf aufbaue und die richtigen Leute finde, mit denen ich zusammenarbeiten kann, entsteht diese enorme Lernkurve. Ich habe so viel Respekt vor den Leuten, die es nicht nur geschafft haben, sondern im Laufe der Zeit auch Meister ihres Faches geworden sind."
"Du musst dich dem Filmen ständig aussetzen, um auf ein Niveau zu kommen, auf dem du mit allen Umständen zurechtkommst, denn auch wenn dieser Dreh für mich nicht wie geplant verlief, gibt es wohl nicht viele Filmprojekte, die völlig nach Plan ablaufen. Das ist ein grundlegendes Thema für viele Projekte. Man investiert viel Zeit und Engagement in die Dreharbeiten, und auch wenn man zehn Ideen im Kopf hat, sollte man vielleicht froh sein, dass man zwei davon umsetzen konnte."
