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Sergio Perez aus Mexiko am Steuer des Oracle Red Bull Racing RB19 beim Großen Preis von Österreich auf dem Red Bull Ring am 2. Juli 2023 in Spielberg, Österreich.
© Clive Rose/Getty Images/Red Bull Content Pool
F1
Formel 1 vs. Formel 2: Das sind die Unterschiede
Hast du dich jemals gefragt, was die Königsklasse des Motorsports von der Formel 2 unterscheidet? Von der Konstruktion der Boliden bis zum Rennformat klären wir die wichtigsten Unterschiede.
Autor: Michael Burgess II
6 min readPublished on
Jahre bevor er zum zweiten Mal Weltmeister in der Formel 1 wurde, hatte Oracle Red Bull Racing-Pilot Max Verstappen gerade einmal ein Jahr in der Formel 3 absolviert und keine Erfahrung in der Formel 2.
Mit 17 Jahren war er der jüngste Pilot in der Formel 1 und mit 18 Jahren und 228 Tagen der jüngste Mann, der jemals in die Punkteränge fuhr und einen Sieg in der Königsklasse feierte.
Verstappen nach seinem ersten F1-Sieg beim Grand Prix von Spanien© Getty Images/Red Bull Content Pool
"Ich war nur ein Jahr in der F3, und dann kam der Sprung in die F1. Da macht man noch Fehler, die andere vielleicht in der F2 gemacht haben", sagte Verstappen.
Die Formel 2 ist die zweitstärkste Rennkategorie für Einsitzer. In dieser Rennklasse arbeiten die Piloten in der Regel an ihrem Rennstil und entwickeln sich weiter, bevor sie darauf hoffen können, in die Formel 1 aufzusteigen.
In diesem Artikel wollen wir nun zeigen, was die beiden Rennkategorien voneinander unterscheidet -- von der Bauweise der Autos bis hin zum Format der Saison.
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F1 vs. F2: Die Autos

Bauweise
In der Formel 1 ist jeder Rennstall für den Bau seiner eigenen Autos verantwortlich, wobei die Teams nach den Herstellern benannt sind, die das Chassis und/oder den Motor gebaut haben. Im Jahr 2021 hat die Formel 1 eine Kostenobergrenze von 130 Millionen Euro eingeführt, um das Feld ausgeglichener und wettbewerbsfähiger zu machen. Dies ist das maximale Budget, das ein Team für alle Teile des Fahrzeugs und alle für den Betrieb erforderlichen Elemente ausgeben kann. Im Jahr 2022 wurde die Obergrenze auf 127,7 Millionen Euro gesenkt, und für die Saisons 2023 bis 2025 wurde sie auf 121 Millionen Euro festgelegt.
Verstappen auf der Rennstrecke von Bahrain© Clive Mason/Getty Images/Red Bull Content Pool
Ayumu Iwasa glänzt auf Melbournes berühmtem Straßenkurs© Dutch Photo Agency/Red Bull Content Pool
In der F2 sind alle Autos identisch, vom Chassis (gebaut vom italienischen Hersteller Dallara) bis zum Getriebe (vom englischen Hersteller Hewland). Damit sollen alle Fahrer die gleichen Chancen haben und ihr wahres Können hinter dem Steuer zeigen können.
Gewicht
Ein F1-Auto wiegt mit Fahrer etwa 798 kg.
F2-Autos wiegen mit Fahrer etwa 755 kg, sind also etwas leichter.
Motoren und Geschwindigkeit
Die Motoren der F1-Autos sind viel leistungsstärker als die der F2-Autos. F1-Motoren haben etwa 1.000 PS, während F2-Autos maximal 620 PS haben. Dadurch sind F1-Autos im Durchschnitt etwa 30 km/h schneller. Die Höchstgeschwindigkeit eines F1-Autos liegt bei über 370 km/h. Bei F2-Autos liegt der Highspeed bei etwa 330 km/h.
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F1 vs. F2: Das Format

Die Rennformate der beiden Serien unterscheiden sich ebenfalls -- von der Struktur der Rennwochenenden bis hin zur Saisongestaltung.
Rennwochenenden
Die meisten F1-Rennwochenenden umfassen drei Trainingssessions (Freitagmorgen, Freitagnachmittag/-abend und Samstagmorgen) und drei Qualifyingphasen (Q1, Q2, Q3 -- alle am Samstag nach dem dritten Training). Das Rennen findet am Sonntag statt.
In den letzten beiden F1-Saisons wurden jeweils drei Strecken für das Sprint-Qualifying ausgewählt.
F2-Ass Enzo Fittipaldi stammt aus einer Familie von F1-Rennfahrern© Dutch Photo Agency/Red Bull Content Pool
Beim Sprint-Qualifying gibt es nur ein Training und danach ein traditionelles Qualifying am Freitag, um die Startaufstellung für den Sprint zu ermitteln. Der Sprint findet am Samstag statt und bestimmt das Starterfeld für das eigentliche Rennen am Sonntag.
In der Formel 2 gibt es für alle Rennwochenenden nur ein Qualifying-Format, das dem Sprint der Formel 1 sehr ähnlich ist. Aber es gibt zwei wesentliche Unterschiede:
  1. Bei den F2-Rennen wird das Resultat des Qualifyings am Freitag für die Festlegung der Startaufstellung für das Hauptrennen am Sonntag herangezogen. Das Sprintrennen am Samstag wird stattdessen als eigenständiges Event genutzt, bei der Fahrer und Teams Punkten sammeln können.
  2. Die Startaufstellung für ein F2-Samstagsprintrennen basiert auf den Ergebnissen des Qualifyings vom Freitag, wobei die Positionen 1-10 umgekehrt werden (der Erste des Qualifyings startet von P10, der Zweite von P9 usw.). Die Positionen 11 bis 22 bleiben unverändert.
Länge
F1 und F2 veranstalten ihre Rennen auf der gleichen Strecke am gleichen Tag, wobei die F2 zuerst fährt.
F1- und F2-Rennen finden an den gleichen Terminen und Orten statt© Ryan Pierse/Getty Images/Red Bull Content Pool
Da die F2-Rennen früher am Tag stattfinden als die F1-Rennen, sind sie im Vergleich viel kürzer. F2-Rennen dauern entweder eine Stunde oder etwa 170 km, je nachdem, was zuerst eintritt. F1-Rennen müssen mindestens 305 km lang sein, die einzige Ausnahme ist der berüchtigte Grand Prix von Monaco.
Zwar findet jedes F2-Rennen vor der F1 statt, doch teilen sich die beiden Rennklassen nicht jedes einzelne Wochenende. In der vergangenen Saison fanden in der F2 14 Rennen statt, also gab es acht F1-Rennwochenenden, an denen kein F2-Rennen gefahren wurde.
Punktesystem
Die Punktesysteme für die Fahrer- und Teamwertung in den beiden Rennkategorien sind sehr ähnlich, aber nicht identisch.
Für die Hauptrennen gilt sowohl in der F1 als auch in der F2 dasselbe. Es funktioniert folgendermaßen:
  • 1. Platz: 25 Punkte
  • 2. Platz: 18 Punkte
  • 3. Platz: 15 Punkte
  • 4. Platz: 12 Punkte
  • 5. Platz: 10 Punkte
  • 6. Platz: 8 Punkte
  • 7. Platz: 6 Punkte
  • 8. Platz: 4 Punkte
  • 9. Platz: 2 Punkte
  • 10. Platz: 1 Punkte
  • 11. - 20. Platz: 0 Punkte
An dieser Stelle beginnen sich die beiden Punktesysteme jedoch zu unterscheiden. In der Formel 1 wird dem Fahrer mit der schnellsten Rennrunde zusätzlich ein Punkt gutschrieben -- sofern er in den Top 10 landet.
Zane Maloney bei der zehnten Runde der FIA Formel 2-WM auf dem Hungaroring am 21. Juli 2023.
Zane Maloney ist der aufstrebenden Stars in der F2© Dutch Photo Agency/Red Bull Content Pool
Bei einem Sprintqualifying erhält der Sprintsieger acht Punkte, jeder Platz dahinter einen Punkt weniger. Die Ränge 9 bis 20 erhalten keine Punkte.
In der F2 sind die Dinge jedoch ein wenig anders. Hier erhalten die Piloten jeweils einen Punkt für die schnellste Runde im Hauptrennen und/oder im Sprintrennen (nur innerhalb der Top 10). Die F2 vergibt außerdem zwei Punkte an den Fahrer, der im Qualifying am Freitag die Pole Position holt.
Das Punktesystem für das Sprintqualifying ist ebenfalls anders. Der Sprintsieger erhält zehn Punkte, der Zweitplatzierte acht Punkte. Der dritte Platz erhält sechs Punkte und jede Position dahinter einen Punkt weniger, wobei die Positionen 9 bis 22 punktlos ausgehen.
Das bedeutet, dass ein F2-Pilot an einem Rennwochenende maximal 39 Punkte sammeln kann:
  • 25 Punkte für den Sieg im Hauptrennen
  • 10 Punkte für den Sieg im Sprintrennen
  • 2 Punkte für die Pole Position
  • 1 Punkt für die schnellste Runde im Sprintrennen
  • 1 Punkt für die schnellste Runde im Hauptrennen
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F1 vs. F2: Die Fahrer

Einmal auf der schillernden Weltbühne der Formel 1 am Start zu stehen, ist wohl für jeden Rennfahrer der große Traum. Für all jene, die das bereits erreicht haben, ist aber lange noch nicht Schluss. Das endgültige und kollektive Ziel für alle F1-Piloten ist zweifellos der Weltmeistertitel in der Königsklasse, oder wie im Falle von Max Verstappen, so viele Titel wie möglich zu holen.
F2-Fahrer sehen ihre Rennserie dagegen als Sprungbrett für größere Dinge, wobei ein Fahrersitz in einem der F1-Teams das ultimative Ziel ist. In der Vergangenheit haben Piloten nach einer erfolgreichen Saison in der F2 bereits den Sprung in die F1 geschafft. Dieses seltene Kunststück gelang unter anderem den heutigen Superstars Charles Leclerc von Ferrari, George Russell von Mercedes und dem ehemaligen Scuderia AlphaTauri-Pilot Nyck de Vries.
Aktuell ist das Fahrerfeld in der Formel 2 brechend voll mit außergewöhnlichen Talenten, darunter zahlreiche Fahrer aus dem Red Bull Junior Racing Team, wie der Amerikaner Jak Crawford, der Norweger Dennis Hauger, der Franzose Isack Hadjar und der Japaner Ayumu Iwasa, aber auch der Brasilianer Enzo Fittipaldi und Zane Maloney aus Barbados.
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