Es heißt: Was hinaufgeht, kommt auch wieder herunter. In diesem Fall ist jedoch das Gegenteil richtig. An einem Loch im Boden der Erde des Landes Oman stiegen Chris Sharma und Stefan Glowacz unter die Erdoberfläche, um eine einzigartige Klettertour zu starten.
Die Location war Majlis al Jinn, sprichtwörtlich die Höhle der Geister. Es ist die zweitgrößte Höhle der Welt und der Zugang zur Höhle ist nur über ein 160 Meter langes Seil möglich – wobei dies nicht auf alle Besucher zutrifft. 2007 wagte Felix Baumgartner seinen berühmten BASE-Jump in die Höhle. Für Glowacz und Sharma war eher der Weg nach oben von Interesse: Sie kletterten über das längste, bislang nicht gekletterte Höhlendach.
„Als ich das erste Mal in die Höhle kletterte, erkannte ich, dass es sehr schwer werden würde, aber das perfekte Projekt für mich und Chris wäre“, erzählte Stefan uns.
Die Herausforderung beginnt, nachdem man den Grund der Höhle erreicht hat: wieder herauszukommen. Dreizehn Seillängen mit den Schwierigkeitsgraden 7c+ und 8b+ lagen vor ihnen – mit Überhängen von 45° oder mehr. Abgesehen davon wussten die Athleten nicht, was ihnen auf dieser Route in der Majlis al Jinn bevorstand, da sie noch nie geklettert worden ist.
Leider wurde Glowacz aufgrund einer Verletzung daran gehindert, die herausfordernde Aufgabe zu vollenden und der enge Zeitrahmen, der den Kletterern gewährt worden war, ließ ihm nicht genug Zeit, um vorher zu genesen.
Doch für den weltberühmten Kletterer war es bereits ein unvergessliches Erlebnis, einfach dabei zu sein. „Es ist eine unglaubliche Erfahrung, die Majlis al Jinn hinaufzuklettern“, sagt Glowacz. „Die Art und der Charakter der Route sind einzigartig. Aus den Tiefen der Erde hinauf ins Licht zu klettern, gehört zu den beeindruckendsten Erfahrungen, die ich je machen durfte.“
Auch Sharma teilt diese Empfindungen. „Es war ein wirklich bahnbrechender Erfolg für mich. Es war schon ein sehr ehrgeiziges Ziel, aus dieser irren Höhle zu klettern. Wir freuen uns, dass alles funktioniert hat – es war eine wirklich besondere Erfahrung.“
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