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Wenn Electronic Arts uns kein neues SSX-Game gibt, dann müssen wir uns eben auf talentierte Indie-Devs verlassen. Tricky Madness möchte ein spiritueller Nachfolger der Gaming-Reihe werden.
In der heutigen Zeit ist es nicht ungewöhnlich, dass es Indie-Entwickler selbst in die Hand nehmen, wenn das eigene Lieblingsspiel keine Fortsetzung mehr bekommt, oder keine Titel mehr programmiert werden, die an die glorreichen Tage einer bestimmten Gaming-Reihe erinnern. Prominente, aktuelle Beispiele dafür sind Stardew Valley, welches aus der Liebe zu Harvest Moon: Back to Nature entstanden ist, oder Sea of Stars, welches stark an den Rollenspiel-Klassiker Chrono Trigger erinnert.
Nachdem Electronic Arts Snowboard-Fans seit Jahren mit keinem neuen Spiel ihrer Extremsport-Serie SSX versorgt, hat es sich Nathan Darth nun zur Aufgabe gemacht, einen spirituellen Nachfolger zu entwickeln. So ist Tricky Madness entstanden. Ein Snowboard-Game, in dessen Steam-Beschreibung die SSX-Reihe und 1080° Snowboarding als klare Inspiration genannt werden.
Anna Gasser aus dem Red Bull Snowboard-Team kennt das Pisten-Adrenalin hingegen aus dem echten Leben. Atemberaubende Flips zieht die Weltmeisterin auch abseits des Spielschirms aus dem Ärmel.
Spaßige Snowboard-Demo
Aktuell steckt Tricky Madness noch in einer sehr frühen Early Access-Phase und ist darum für wenig Geld zu haben. Fairerweise muss man auch sagen, dass der Titel momentan eher wie eine erweiterte Demo oder ein Proof of Concept wirkt. Tatsächlich sind aber bereits alle Bausteine vorhanden, welche auch die großen Vorbilder des Spiels ausgemacht haben.
Genau wie in SSX oder 1080° liegt der Fokus von Tricky Madness auf rasanten Downhill-Rennen. Dabei brettert ihr auf - zu diesem Zeitpunkt - einer von zwei Pisten den Berg hinunter und nutzt dabei unterschiedliche Pfade und Abkürzungen, um euch gegen eure Konkurrenz durchzusetzen. Überall auf den Strecken sind dabei Rampen und Rails verteilt, die ihr für zahlreiche Tricks nutzen könnt. Eure Grinds, Grabs und Flips bringen euch Punkte. Je länger und waghalsiger, desto besser. Farbige Funken an euren Händen zeigen euch an, wie stylish eure aktuelle Aktion ist und gewähren euch nach der Landung dann einen kurzzeitigen Speed-Boost. Um an der Spitze zu bleiben, ist es darum wichtig immer wieder Möglichkeiten für neue Manöver auf der Strecke zu finden und damit eure Combo am Laufen zu halten. Wer einfach nur den Berg herunter prescht, ohne das Trick-System zu nutzen, wird die übrigen Racer nur von hinten sehen können.
Zusätzlich füllt ihr mit erfolgreichen Tricks auch das Wort FREAKY auf, welches an der oberen Bildschirmseite dargestellt ist. Sobald hier alle Buchstaben leuchten, stehen euch besonders absurde Aktionen zur Verfügung. So dreht ihr euer Snowboard wie eine Klinge wild um euren Hals oder vollführt auf eurem Brett wilde Dance-Moves, während ihr durch die Luft fliegt. Diese Spezialmanöver geben euch besonders viel Boost, benötigen aber neben einer gefüllten FREAKY-Leiste auch eine größere Menge an Zeit in der Luft, um ausgeführt werden zu können. Ein System, das natürlich an die Super-Moves aus SSX erinnert.
Insgesamt schafft es Tricky Madness bereits jetzt die spielerischen Besonderheiten von SSX und 1080° Snowboarding einzufangen, welche eben einen großen Fokus auf den Rennspiel-Faktor gelegt haben. Das essentiell wichtige Trick-System ist dabei eher etwas, das von SSX vererbt wurde, die vielen unterschiedlichen Wege erinnern wiederum eher an das Vorbild vom Nintendo 64.
Wusstet ihr übrigens, dass Red Bull-Speedrunner GandPOObear ebenfalls Snowboarder war, bevor er nach einem kritischen Unfall Twitch-Streaming für sich entdeckt hat? In unserem Interview erzählt er alles über diesen lebensverändernden Vorfall.
Was bringt die Zukunft?
Wie zuvor erwähnt, ist Tricky Madness zum aktuellen Stand noch eher ein Konzept, als ein vollwertiges Produkt. Der Optik fehlt es noch etwas an Flair, die Menüs haben keinen Charakter und es sind lediglich zwei unterschiedliche Fahrerinnen und zwei Pisten verfügbar.
Dennoch schauen wir gespannt auf die Zukunft des Projekts. Denn Entwickler Nathan Darth beweist bereits jetzt, dass er ein gutes Verständnis dafür hat, was die früheren Teile der SSX-Reihe so besonders gemacht hat. Momentan verspricht er sechs weitere Abfahrten, einen Kampagnen-Modus, in dem ihr frei einen Berg befahren könnt, insgesamt acht spielbare Charaktere und einen in-Game DJ, der euch auf der Piste stetig begleitet.
Wer bereits jetzt einen Blick auf eine frühe Version von Tricky Madness werfen möchte, der findet den Titel für wenig Geld auf Steam.