MTB
Wenn du noch nie von dem ultimativen MTB-Spektakel Red Bull Rampage gehört oder gesehen hast, dann mach dich bereit. Hier erfährst du, worum es bei dem Event geht und was es so besonders macht.
Für einige wenige der weltbesten Mountainbiker tickt die Uhr unaufhaltsam bis zu dem heiß ersehnten Moment, an dem sie bei Red Bull Rampage von der Startrampe droppen. Es ist das Event des Jahres und DER Wettbewerb, bei dem jeder Profi-Mountainbiker dabei sein möchte und jeder Fan alles stehen und liegen lässt, um das Spektakel live mitzuerleben.
Lese weiter, um zu erfahren, was Red Bull Rampage ist, wie es funktioniert und was du über die Ausgabe 2024 vom 10. bis 12. Oktober unbedingt wissen musst.
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Wo kann ich Red Bull Rampage 2024 sehen?
Auf Red Bull TV kannst du am Donnerstag, den 10. Oktober, HIER die historische Premiere der Frauen beim Red Bull Rampage erleben, und am Samstag, den 12. Oktober, HIER das Rennen der Herren live verfolgen – kommentiert in diesem Jahr von keinem Geringeren als Erik Fedko!
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Wie funktioniert die Rampage?
Um es ganz einfach auszudrücken: Bei der Red Bull Rampage werfen sich die fähigsten Mountainbike-Athleten der Welt mit ihren Bikes über steile, felsige Berghänge hinunter und versuchen, auf ihrer individuell gewählten Line, in einem Stück unten anzukommen. Es handelt sich zwar nicht um ein klassisches Rennen, aber es gibt eine Start- und Ziellinie. Die Rampage-Teilnehmer und ihre jeweils zwei Helfer, die mit Schaufeln ausgerüstet sind, haben mehrere Tage Zeit, um eine möglichst kreative und spektakuläre Strecke zu kreieren.
Am Finaltag haben die Athleten dann jeweils zwei Läufe, in denen sie ihre Lines präsentieren. Die Rampage hat sich im Vergleich zu den ersten Ausgaben stark weiterentwickelt. Mittlerweile müssen die Sportler am Weg nach unten komplexe und gefährliche Tricks wie Backflips zeigen, wenn sie die Judges überzeugen wollen. Unten angekommen werden sie dann von einer Jury aus Experten und anderen Profi-Athleten beurteilt, die ihre Kreativität und Performance am Berg in Punkte umwandeln. Danach heißt es dann nur noch hoffen, dass es für einen Platz ganz vorne gereicht hat. Kurz gesagt: Es ist das spektakulärste Actionsport-Ereignis der Welt!
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Was macht die Rampage so besonders und revolutionär?
Die Geburtsstunde von Red Bull Rampage liegt zurück im Jahr 2001 und war das Resultat einer bahnbrechenden MTB-Freeride-Bewegung, die in den späten 1990er-Jahren aufkam. Beim Freeride-Mountainbiking ging es nicht darum, wie schnell man fahren konnte. Es ging darum, sich auf gefährliche Trails zu wagen und Grenzen zu überschreiten, zu springen, massive Drops zu riskieren und weiter zu kommen als je zuvor - und das in einem Gelände, das auf den ersten Blick unbefahrbar schien. Revolutionäre Filmserien wie "New World Disorder" trugen zusätzlich dazu bei, die Fantasie der Rider zu beflügeln.
Das Ziel von Red Bull Rampage war es, diese Art des Fahrens aus den Wäldern und von den hohen Bergen zu holen und direkt auf die große Leinwand und die Fernseher der Menschen zu bringen. Es hat eindrucksvoll bewiesen, was möglich ist und eine ganze Generation von Ridern dazu inspiriert, ans Limit und darüber hinaus zu gehen. Dieses Jahr wird das Event zum bereits 17. Mal über die Bühne gehen.
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Muss ich ein eingefleischter MTB-Fan sein, um Red Bull Rampage genießen zu können?
Auf keinen Fall. Es ist ein Wettkampf, der weit über die Grenzen des Sports hinausgeht. Red Bull Rampage ist der ultimative Actionsport-Wettbewerb. Das Event beschert nicht nur den Ridern, sondern auch allen, die zusehen, einen hochdosierten Adrenalinkick. Immerhin bist du live dabei, wenn die besten MTB-Athleten der Welt, mit Highspeed auf oft riskantem Terrain unterwegs sind und die spektakulärsten Tricks vorführen, die du je gesehen hast.
Jeder liebt es, atemberaubende Tricks zu sehen, und ob beim Motocross, auf Skiern, Skateboards oder sogar beim Fußball - es ist immer aufregend, wenn Athleten Dinge anstellen, die wir Normalsterblichen niemals tun könnten. Was diese Athleten leisten, ist kaum in Worte zu fassen. Ein Wettkampf, der mit der Rampage vielleicht vergleichbar ist, ist die Freeride World Tour im Winter.
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Was ist der Unterschied zwischen Red Bull Rampage und einem Slopestyle-MTB-Event?
Vielleicht kennst du MTB-Events, bei denen Rider auf einem speziell angelegten Parcours mit künstlichen Features wie Holzrampen und großen Jumps Tricks zeigen. Diese Art des Mountainbikens wird gemeinhin als Slopestyle-Mountainbiken bezeichnet. Für das ungeschulte Auge mag Slopestyle wie Freeride-Mountainbiken aussehen, aber in Wirklichkeit ist es ganz anders.
Bei Slopestyle geht es weniger um das schwierige und unwegsame Gelände auf dem gefahren wird. Die von Menschenhand geschaffenen Elemente, wie Holzrampen und große Drops, sind zwar groß und schwierig, aber das Terrain ist glatt und einfach. Außerdem fahren die Athleten mit viel kleineren Mountainbikes mit weniger Federung - manche benutzen sogar Hardtails (ohne Hinterradfederung). Die Bikes sind so leicht wie möglich, so dass sie sich in der Luft gut drehen und herumschleudern lassen - und sie haben hart aufgepumpte Reifen, um so schnell wie möglich zu sein und um Reifenpannen zu vermeiden.
Bei der Rampage sieht man ähnliche Tricks wie bei Slopestyle-Contests, aber das alles wird auf dem technisch anspruchsvollsten Terrain der Welt ausgeführt. Die Veranstaltung findet nämlich in der felsigen und unbarmherzigen Wüste statt, wo unfassbare Klippen und fast vertikale Abhänge lauern.
Der Untergrund ist teilweise sehr locker und bietet kaum Grip. Anstatt auf einer festgelegten Strecke zu fahren, suchen sich die Rider ihre eigene Line den Berg hinunter, und auch wenn sie sich gelegentlich überschneiden, sind die Lines alle einzigartig. Die Rider benutzen robuste Downhill-Bikes mit viel Federung und großen Reifen mit ausgeprägtem Profil.
Zwar haben die Rampage-Organisatoren in der Vergangenheit eine Reihe von "vorgefertigten" Obstacles gebaut (z.B. den riesigen Canyon-Sprung), aber die Veranstaltung ist ihren Freeride-Wurzeln treu geblieben, denn schließlich geht es darum, eine natürliche Line zu finden.
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Wo findet es statt?
Die Kulisse für den zweirädrigen Wahnsinn der Extraklasse sind die ockerfarbenen Klippen von Virgin, Utah. Denn wenn man schon ein extremes Event auf die Beine stellt, dann doch gleich an einem der extremsten Orte, oder?
Das Gebiet bietet atemberaubende Klippen, schwindelerregende Ausgesetztheit und fast senkrechte Rinnen, die oft genutzt werden, um verschiedene Lines miteinander zu verbinden.
Der Austragungsort in Virgin ist in der Regel ein steiler Berghang, der sich für ein Event dieser Art perfekt eignet. Die Organisatoren versuchen Jahr für Jahr, die Red Bull Rampage frisch zu halten, was bedeutet, dass immer wieder andere Berghänge genutzt werden. 2022 kehrte man in das Gebiet zurück, in dem das Event von 2008 bis 2013 ausgetragen wurde. Und weil die Location 2022 so genial war, entschied man sich auch 2023 wieder dafür.
Erlebe Szymon Godziek beim Practice 2022 im Video darunter:
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Warum brauchen die Rider ein Dig-Team?
Wie bereits erwähnt treten die Fahrer alle auf unterschiedlichen Lines an, die sie selbst erkundet und dann gebaut haben. Das ist harte und zeitaufwändige Arbeit. Deshalb darf jeder Rider zwei Helfer zum Graben mitnehmen, die Teil des Teams sind. Gemeinsam wird dann gegraben und geformt - so lange, bis die krassesten Lines des Mountainbike-Universums entstehen.
Jedes Team hat vier Tage Zeit, um mit dem Bau der Line zu beginnen. Danach gibt es einen Tag Pause für alle. Nach dem Ruhetag dürfen die Rider dann weitere vier Tage lang an ihrer Line tüfteln, üben, arbeiten und weitergraben.
Bei einigen Features arbeiten unterschiedliche Fahrer und Dig-Teams zusammen, um Zeit zu sparen und noch größere Dinge zu bauen.
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Können sie also alles und überall bauen?
Ja, sie können bauen was sie wollen und wo sie wollen, solange es innerhalb des markierten Bereichs liegt. Erlaubt sind außerdem nur Handwerkzeuge wie Schaufeln und Spitzhacken - schwere Maschinen sind verboten und es darf auch kein Material von außen verwendet werden. Die Fahrer bekommen 75 Sandsäcke und müssen das natürliche Terrain nutzen, um ihre Lines zu bauen. Holzteile sind nicht mehr erlaubt.
Die Dig-Teams rund um die besten Rider geben dir einen Einblick in ihre Arbeit in der Wüstenlandschaft von Utah und zeigen dir, welche Lines sie bei der 2022er-Ausgabe von Red Bull Rampage kreiert haben.
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Wie werden die Rider von den Judges in den Finals bewertet?
Am Finaltag gibt es wie gesagt eine Start- und Ziellinie. Dazwischen können die Fahrer tun und lassen, was sie wollen, aber sie haben nach dem Verlassen der Startrampe insgesamt drei Minuten Zeit, um ihren Run zu beenden - Geschwindigkeit kann also auch ein Faktor sein. In den Finals hat jeder Läufer zwei Runs und schließlich entscheidet die beste Punktzahl aus beiden Läufen über die Platzierung. Grundsätzlich werden die Rider auf einer Skala von 1 bis 100 anhand von vier Hauptkriterien bewertet:
- Schwierigkeitsgrad der Line: Je mehr Punkte erreicht werden, desto steiler, schwieriger und krasser ist die Line.
- Tricks und Style: Tricks, Style und eine saubere Landung sind alles Dinge, die viele Punkte bringen.
- Flüssigkeit und Kontrolle: Je geschmeidiger, schneller und aggressiver, desto mehr Punkte.
- Höhe: Airtime - wie lange ist ein Athlet in der Luft und was macht er in dieser Zeit?
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Kann das Wetter eine Rolle spielen?
Kurz gesagt, ja. Das Event findet in der Wüste statt, die für ihre extremen Wetterverhältnisse bekannt ist. Wie du an den ausgetrocknet wirkenden Bildern zweifellos erkennen kannst, ist nicht der Niederschlag das Problem, dafür aber der Wind.
Da die Strecke auf einem Berghang liegt, ist der Höhenunterschied zwischen Start und Ziel enorm. Es gibt weder Bäume noch andere Pflanzen, die vor Wind schützen. In der Vergangenheit hat dies die Fahrer in ein interessantes Dilemma gezwungen: im ersten Lauf alles riskieren, falls die Bedingungen umschlagen, oder zuerst auf Sicherheit gehen und sehen, wie viele Punkte die Judges vergeben, bevor man im zweiten Run dann alles auf eine Karte setzt?
Die Konsequenzen sind bei Red Bull Rampage zu hoch, als dass Strategie und Run-Management keine Rolle spielen würden - und sie verleihen dem Event eine äußerst spannende Dimension.
Zur Einstimmung gibt es hier das Finale von Red Bull Rampage 2022 in voller Länge im Replay:
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Was sind die bedeutendsten und größten Momente von Red Bull Rampage?
In Wirklichkeit gibt es zu viele davon, um sie alle aufzuzählen. Praktisch gesehen ist jeder Run ein spektakuläres Highlight für sich. Trotzdem gibt es hier eine Auswahl der besten und schlimmsten Momente in der Geschichte der Rampage.
Am 10. Oktober 2024 ist ein bedeutender Moment hinzugekommen! Erstamls sind beim Red Bull Rampage acht Frauen in den Track gestartet und haben – wie erwartet – abgeliefert!
HIER geht's zum Re-Live dieses historischen Moments.
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Wer fährt bei der Red Bull Rampage 2024 mit?
Bei dem MTB-Spektakel der Extraklasse steht eine exquisite Mischung aus eingeladenen und handverlesenen Ridern und erstmals auch Riderinnen am Start! Neben den Fahrer:innen, die sich beim Wettbewerb im Vorjahr vorqualifiziert haben, gibt es noch ein paar Wildcards, die zum ersten Mal bei diesem Mega-Event dabei sein dürfen.
Red Bull Rampage 2024 präsentiert die weibliche Freeriding-Elite
Acht der besten Freeriderinnen werden sich im Oktober zu den Männern gesellen, um Freeride-Mountainbiking-Geschichte zu schreiben. Der Talentpool ist groß und umfasst eine Vielzahl von Athletinnen. Fahrerinnen wie Hannah Bergemann, Casey Brown und Camila Nogueira sind bekannt für ihren harten Fahrstil, ihre Fähigkeit, große Drops zu meistern und ihre Vorliebe für steiles Gelände. Und dann sind da noch die Fahrerinnen, die für ihre Tricks und ihren herausragenden Style bekannt sind: Robin Goomes, Vaea Verbeeck, Vero Sandler und Vinny Armstrong. Diese Athletinnen haben alles von Flips, Whips, Superwomans und mehr in ihrem Repertoire. Es ist schwer zu sagen, wer am Ende den Sieg davontragen wird, aber eines ist klar: Es wird garantiert ein packender Showdown!
- Hannah Bergemann (USA)
- Jess Blewitt (NZL)
- Camila Nogueira (ARG)
- Casey Brown (CAN)
- Robin Goomes (NZL)
- Vaea Verbeeck (CAN)
- Vero Sandler (UK)
- Vinny Armstrong (NZL)
Red Bull Rampage 2024 Frauen Ersatzliste
- Harriet Burbidge-Smith (AUS)
- Chelsea Kimball (USA)
- Georgia Astle (CAN)
- Micayla Gatto (CAN)
Red Bull Rampage 2024 Männer Top 8
Bei den Männern treten am Samstag, den 12. Oktober, 18 Fahrer gegeneinander an, von erfahrenen Veteranen bis hin zu innovativen Nachwuchssportlern. Auf der Liste stehen bekannte Gesichter wie der Champion von 2023, Cam Zink, der vierfache Champion Brandon Semenuk, der dekorierte Weltcup-Fahrer Brendan Fairclough, der Top-Mann Tom Van Steenbergen und viele mehr. Zwei neue Gesichter, Luke Whitlock und Tom Isted, sind ebenfalls dabei. Der Amerikaner Whitlock ist ein leidenschaftlicher Freeride-Fahrer der alten Schule und konzentriert sich auf das raue und steile Gelände, das für die ursprünglichen Events typisch ist. Isted kommt aus der Slopestyle-Szene und ist dafür bekannt, massive Tricks zu zeigen. Er hält den Rekord für den größten Backflip der Welt, den er 2023 mit einem über 35 Meter hohen Backflip aufstellte. Bei so vielen verschiedenen Talenten bleibt es bis zum letzten Run spannend
- Carson Storch (USA)
- Cam Zink (USA)
- Tom Van Steenbergen (CAN)
- Emil Johansson (SWE)
- Brendan Fairclough (UK)
- Talus Turk (USA)
- Kyle Strait (USA)
- Bienvenido Aguado Alba (SPN)
Red Bull Rampage 2024 Wildcards bei den Männern
- Brandon Semenuk (CAN)
- Szymon Godziek (POL)
- Thomas Genon (BEL)
- Adolf Silva (SPA)
- Clemens Kaudela (AUT)
- Kurt Sorge (CAN)
- Luke Whitlock (USA)
- Reed Boggs (USA)
- Tom Isted (UK)
- Tyler McCaul (USA)
Red Bull Rampage 2024 Männer Ersatzliste
- Ethan Nell (USA)
- DJ Brandt (USA)
- Jaxson Riddle (USA)
- Hayden Zablotny (USA)
- Dylan Stark (USA)
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Was geschah bei der letzten Rampage-Ausgabe im Jahr 2023?
Die 17. Ausgabe von Red Bull Rampage hat alles andere als enttäuscht! Unter nahezu perfekten Rampage-Bedingungen holten die Veteranen und die Rookies alles aus dem Terrain heraus und begeisterten die Zuschauer mit jedem einzelnen Run.
Der Austragungsort war bereits bekannt, diente dieser doch auch in den Jahren 2008 - 2013 und 2022 als Location, die mit ihrem Terrain perfekt dafür geeignet ist, Freeride-Geschichte zu schreiben. Das war schon in der Vergangenheit der Fall; betrachten wir etwa Kelly McGarrys Canyon Backflip im Jahr 2013, Cam Zinks 360 vom Oakley Sender im Jahr 2010 und Gee Athertons Wallride im Jahr 2008...nur um einige der unzähligen Momente zu nennen, die uns seitdem in Erinnerung geblieben sind.
Am Ende eines denkwürdigen Events fügte Cam Zink dieser Liste ein weiteres Mal seinen Namen hinzu – mit seinem zweiten Red Bull Rampage-Sieg, der vor allem mit seiner hochtechnischen und leidenschaftlichen Line gelang. Zwei weitere Rampage-Veteranen leisteten ihm auf dem Podium Gesellschaft: Tom Van Steenbergen wurde Zweiter, Carson Storch Dritter.
Alle Highlights vom Red Bull Rampage 2023 siehst du hier: