"Wir konnten kaum kommunizieren, weil das Wasser dermassen toste"
Der Berner Fotograf Lorenz Richard hat 2015 die Swiss Flat Tour von Viki Gomez drei Tage lang durch die Schweiz begleitet – von einer monumentalen Wasser-Location zur nächsten.
Autor: aufgezeichnet von Susanne Loacker
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Jorge «Viki» Gomez (Jahrgang: 1981) ist nicht nur bei Sportfans bekannt: Er kombiniert Athletik mit Kunst und gilt als einer der ganz Grossen seines Faches. Flatlanden ist eine Spielart von BMX, bei der die Akrobatik am Boden stattfindet statt in der Luft.
Fotograf Lorenz Richard begleitete den Rider 2015 auf seiner Swiss Flat Tour. Hier erzählt er von dem eindrücklichen Shooting:
«Wir waren drei Tage lang unterwegs quer durch die Schweiz. Das gemeinsame Thema aller drei Locations: Wasser. Flatlanden ist relativ einfach zu shooten, weil der Rahmen überschaubar ist und ich als Fotograf immer sagen kann, wo ich den Fahrer haben will. Er bewegt sich dann in einem Radius von etwa zwei Metern, was zum Fotografieren sehr komfortabel ist. Ausserdem ist alles flach, es gibt nicht viel, was einem in den Weg kommen könnte.
Mir gefällt das Bild deshalb so gut, weil Viki die Arme in der Höhe hat. Er schwebt über dem Rheinfall fast wie ein Vogel.
Lorenz Richard über das Bild von Viki Gomez am Rheinfall
Die Arbeit mit Viki Gomez ist sehr effizient. Viki ist ein Profi, er nimmt immer mehrere Sets Kleider mit; er weiss, dass er was Helles anziehen muss, wenn der Hintergrund dunkel ist, und umgekehrt. Er ist eine Ikone in seinem Sport, ich habe jetzt drei oder vier Mal mit ihm gearbeitet, das ist immer recht easy. Er ist einfach ein Profi. Ich habe pro Location etwa 800 Bilder gemacht, also rund zweieinhalb Tausend während der drei Tage.
Erster Stop: Genf
Angefangen haben wir in Genf. Die Crew traf sich bereits am Vorabend. Es waren zwei Jahre vergangen, seit ich zum letzten Mal mit Viki gearbeitet hatte. Der Arbeitstag in Genf begann früh – auf 6.30 war das Frühstück geplant. Um 8 Uhr waren wir an der Location, beim Jet d’Eau, wo sich Viki gleich ans Aufwärmen machte. Das war eine grossartige Location und technisch auch nicht wahnsinnig aufwendig, ich habe lediglich einen zusätzlichen Blitz verwendet. Das Licht was fantastisch an diesem Morgen. Auch für Viki war es ein angenehmes Shooting, weil der Boden wirklich sehr eben war. Wir arbeiteten etwa zwei Stunden lang, bevor wir in Richtung Basel weiterfuhren. Dieses Bild aus Genf gefällt mir sehr gut:
In Basel wollten wir beim Tinguely-Brunnen shooten. Das war aber nicht ideal, weil der Boden um den Brunnen herum nicht eben ist. Trotzdem sind uns ein paar gute Bilder gelungen. Ich habe dann aber neben dem Brunnen ein Kunstwerk mit einer rostigen Mauer entdeckt. Da Viki zum Glück immer für spontane Sachen zu haben ist, haben wir dort noch rasch eine halbe Stunde Aufnahmen gemacht. Ich finde das eigentlich fast die schönsten Bilder aus Basel. Das gehört zu meinem Job: Man muss immer die Augen offen haben für Sachen, die rund herum noch da sind, auch wenn sie nicht geplant sind.
Unsere dritte und letzte Location war der Rheinfall bei Schaffhausen. Ehrlich gesagt war sie recht fordernd: Zuerst mussten wir viel Equipment runterschleppen, und dann hatten wir die Probleme, dass die Plattform zum einen viel kleiner ist, als sie auf dem Bild aussieht, und dass zum andern der Boden nass war von der Gischt – nicht ideal zum Flatlanden. Dazu kam, dass wir nur schlecht kommunizieren konnten, weil das Wasser toste.
Ich habe, weil die Plattform wie gesagt recht klein ist, ein Weitwinkelobjektiv verwendet und mit einem 4-Lampen-Setup gearbeitet: Eine leuchtete von links, eine von oben, eine Lampe hatte ich rechts unter der Bank versteckt, und mit einer vierten beleuchtete ich das Wasser. Wir zogen den Shoot innerhalb einer Stunde durch.
Mir gefällt das Bild deshalb so gut, weil Viki die Arme in der Höhe hat. Er schwebt über dem Rheinfall fast wie ein Vogel. Ich habe gelernt, dass es beim Flatlanden Szenen-Codes gibt – eine Hand am Sattel geht zum Beispiel gar nicht. Da hat mir Viki am Anfang viel geholfen, nach ein paar Mal wusste ich dann Bescheid. Er war aber bei der Endauswahl der Bilder dabei.»
Das erzählt Athlet Viki Gomez über den Shoot, der ihm wohl immer in Erinnerung bleiben wird:
«Das ist ein grossartiges Bild! Die Location ist monumental, und es war ziemlich eindrücklich, die Kraft des Wassers zu spüren. Die Plattform war nass, drum war es eine echte Herausforderung für mich.
Ich könnte nicht einmal sagen, welches mein Lieblingsbild von den drei Tagen mit Lorenz ist. Ich habe jede Minute genossen und neue, unglaubliche Orte in der Schweiz entdeckt. Lorenz ist ein echter Profi, er hat das Maximum aus jeder Location herausgeholt. Ich freue mich, dass er mich auch professionell findet – beim Styling hilft mir meine Frau Alexandra.
Zwar hatte ich seither noch keine Möglichkeit, eine der drei Locations noch einmal zu besuchen. Aber mir hat das Wasser-Thema extrem gut gefallen: Flatlanden ist ja ein steter Lernprozess, und ich arbeite daran, noch flüssiger zu werden in meinen Bewegungen.»
Die 3 Lieblingsbilder von Fotograf Lorenz Richard:
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