Formel 1 2014 Sebastian Vettel Weltmeisterschaft Melbourne
© Getty Images
F1

7 der größten deutschen F1-Piloten aller Zeiten

Deutschland hat einige legendäre F1-Fahrer hervorgebracht. Wir stellen die besten unter ihnen vor, denn neben Michael Schumacher und Sebastian Vettel gibt es einige bekannte Namen.
Autor: Philipp Briel
8 min readPublished on
Bis zum Jahr 1994 hat es gedauert – viereinhalb Jahrzehnte nach dem Start der Formel-1-Weltmeisterschaft – bis ein deutscher Fahrer einen Grand Prix in der Königsklasse gewinnen konnte. Seit diesem historischen Triumpf konnten deutsche Formel-1-Fahrer ganze 12 Titel als Fahrerweltmeister ergattern. Wir schauen uns die 7 größten F1-Piloten Deutschlands an.
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Deutsch

01

Stefan Bellof

  • Siege: Null
  • Team: Tyrrell
Stefan Bellof in seinem Rennoverall

Stefan Bellof

© Divulgação

Stefan Bellofs Fähigkeiten hinter dem Lenkrad sind auch über 35 Jahre nach seinem Tod im Porsche 956 in Spa-Francorchamps legendär. Obwohl Bellof in der Formel 1 nur 20 Grand Prix‘ absolvierte (und dabei vier Punkte holte), wurde er bereits als erster deutscher Formel-1-Weltmeister angepriesen. Doch es sollte anders kommen.
Im Jahr 1983 stellte er die schnellste Rundenzeit auf, die auf der legendären Nürburgring Nordschleife je erreicht wurde. In nur 6 Minuten und 11 Sekunden umrundete er die rund 21 Kilometer lange „grüne Hölle“.
1984 gewann er die World Endurance Championship in einem Rothmans Porsche und erstaunte die Formel-1-Welt mit einem vierten Platz im Regenrennen von Monaco – und das in seinem Tyrrell-Boliden ohne Turbo.
Jeder deutsche Rennfahrer weiß, wer Stefan Bellof war.
Sebastian Vettel
Stefan Bellof hinter dem Steuer seines Tyrrell-F1-Boliden

Stefan Bellof in seinem Tyrrell

© Reprodução

Wäre der Grand Prix von Monaco nicht mit einer roten Flagge beendet worden, hätte Bellof sogar gewinnen können – immerhin waren seine Rundenzeiten schneller als die des Siegers Prost und Zweitplatzierten Senna.
Bellof verstarb bei einem kühnen Überholmanöver, als er versuchte, in der legendären Eau Rogue in Spa außen am Porsche von Jacky Ickx vorbeizugehen. Der Deutsche gilt als furchtloser F1-Fahrer, der – ähnlich viel Gilles Villeneuve – im Rennwagen einen Drahtseilakt vollführte.
Er ist das größte Talent, das ich je getroffen habe.
Jackie Stewart
Für die Saison 1986 hatte Bellof sogar einen Vertrag bei Ferrari in der Tasche und hätte es künftig mit Senna, Prost und Mansell aufnehmen können, um der erste Formel-1-Weltmeister Deutschlands zu werden.
Ein Boxenstopp erfordert von einer gesamten Crew ein unglaubliches Maß an Konzentration und Koordination, um eine perfekte choreografische Leistung mit maximaler Effizienz abzuliefern. „Die Geschichte des Boxenstopps" zeigt, was der Boxenstopp für Fahrer und Crew bedeutet.

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02

Michael Schumacher

  • Siege: 91
  • Teams: Jordan, Benetton, Ferrari, Mercedes
Michael Schumacher on the podium in 1995

Michael Schumacher on the podium in 1995

© Getty Images

Zweifellos markiert Michael Schumacher mit sieben WM-Titeln und 91 Siegen den größten deutschen Formel-1-Fahrer aller Zeiten. In seiner beispiellosen Karriere stellte Schumi unzählige Rekorde auf, die ihn nicht nur in den Augen deutscher Fans zu einem der besten aller Zeiten machen – auch wenn sich Lewis Hamilton anschickt, einen Rekord nach dem anderen zu brechen.
Hinter all diesen Statistiken ist es leicht zu übersehen, wie schnell, fokussiert und schonungslos Michael Schumacher seinen Boliden über die Rennstrecken bewegte.
Michael Schumacher driving his Ferrari F1 at the Monaco Grand Prix

Michael Schumacher at Monaco GP

© Miguel Costa Jr.

Der Tod von Ayrton Senna im Jahr 1994 beraubte die F1-Welt einem legendären Duell zwischen dem Brasilianer und Schumi, bescherte dem Deutschen im Benetton Ford allerdings die WM-Titel in den Jahren 1994 und 1995 mit einer Kombination aus unnachahmlichen Tempo und einigen wilden Strategien.
1996 wechselte Schumacher zu Ferrari und holte für die Italiener den ersten Titel seit den späten 1970er Jahren – fünf Fahrerweltmeisterschaften und sechs Siege in der Konstrukteurs-WM holte Schumi nach Maranello.
Zwischen 2010 und 2012 folgten nach dem zwischenzeitlichen Rücktritt als aktiver Fahrer weitere drei Saisons als Aufbauarbeit für das Team von Mercedes, bevor er für die Saison 2013 sein Cockpit an Lews Hamilton abgeben musste.
03

Nico Rosberg

  • Siege: 23
  • Teams: Williams, Mercedes
Nico Rosberg posiert für ein Foto mit Daniel Ricciardo beim F1 Grand Prix von Australien, 2018.

Nico Rosberg wurde 2016 F1-Weltmeister und beendete dann seine Karriere.

© Getty Images / Red Bull Content Pool

Nico Rosberg - Sohn des F1-Weltmeisters von 1982, Keke Rosberg – sicherte sich durch eine kluge Strategie den WM-Titel 2016. Im letzten Rennen der Saison beim Großen Preis von Abu Dhabi reichte Rosberg ein zweiter Platz hinter Teamkollegen Lewis Hamilton, um sich zum Meister zu küren und, zur Überraschung aller, direkt darauf seinen Rücktritt zu verkünden.
Vater und Sohn: Keke und Nico Rosberg.

Zeitensprung: Keke und Nico Rosberg

© Getty Images / Red Bull Content Pool

Rosbergs erste Jahre in der Formel 1 mit Williams waren solide, ein paar Podestplätze und WM-Punkte zeugten von seinem Können.
Im Jahr 2010 entwickelte er an der Seite von Michael Schumacher Mercedes zu einem absoluten Top-Team und ließ den 7-fachen Weltmeister mehr als einmal hinter sich. 2016 folgte dann die Krönung, als er seinen schnelleren Teamkollegen Lews Hamilton im Rennen um die F1-Krone in die Schranken wies.
Nur eine Woche nach dem Triumpf verkündete Rosberg seinen Rücktritt als Formel-1-Fahrer, womit ihm leidvolle Jahre am Ende des Starterfeld erspart bleiben – ein Weg, den viele Weltmeister vor ihm bestreiten mussten.
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Deutsch +3

04

Sebastian Vettel

  • Siege: 53
  • Teams: BMW Sauber, Toro Rosso, Red Bull Racing, Ferrari, Aston Martin
A photo of Sebastian Vettel in his helmet, in his car.

Sebastian Vettel

© Red Bull Content Pool

Spätestens mit seinem Sieg beim Grand Prix von Italien 2008 im Toro Rosso war der damals 21-jährige Heppenheimer Vettel in der Welt der Formel 1 angekommen.
Im Jahr 2010 wechselte der als “Baby Schumi“ betitelte Deutsche zu Red Bull Racing, wo er sich mit seinem außergewöhnlichen Talent vier Mal in Folge (zwischen 2010 und 2013) zum Fahrerweltmeister krönen konnte. Sebastian Vettel wurde damit zum jüngsten Weltmeister in der Geschichte der Formel 1.
Sebastian Vettel und Michael Schumacher beim Großen Preis von Deutschland

Sebastian Vettel und Michael Schumacher

© DPPI

2015 folgte der Wechsel zu Ferrari, für die er ganze sechs Jahre lang an den Start ging. An seine erfolgreichen Jahre im Cockpit von Red Bull Racing konnte Vettel allerdings nicht mehr anknüpfen. Beim Großen Preis der Türkei 2020 holte er als Drittplatzierter sein einziges Podium des Jahres und beendete die Saison auf dem 13. Platz.
Im Jahr 2021 wechselte Vettel zum Aston Martin F1 Team, bei dem der Deutsche noch immer auf die ersten Punkte warten muss.
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Englisch

05

Heinz-Harald Frentzen

  • Siege: Drei
  • Teams: Sauber, Williams, Jordan, Prost, Arrows
Heinz-Harald Frentzen in Imola 2003 Sauber San Marino

Frentzen bei einem Rennen für Sauber im Jahr 2003

© DPPI

In der Saison 1994 hätte Heinz-Harald Frentzen beinahe Ayrton Senna im Williams ersetzt, doch er wahrte die Loyalität zu Sauber, bevor er 1997 tatsächlich zu Williams wechselte. Dabei war Frentzen aus demselben Motorsport-Programm von Mercedes in die Formel 1 gewechselt, aus der auch Michael Schumacher kam.
1997 konnte sein Teamkollege Jacques Villeneuve im Williams den Fahrerweltmeistertitel gewinnen, der Frentzen konstant überlegen war. HHF wurde in diesem Jahr allerdings zum Vizeweltmeister. Als das Williams-Team dann auch noch den starke Renault V10-Motor verlor, wechselte Frentzen zu Jordan.
An der Seite von Ex-Weltmeister Damon Hill sollte Frentzen alle Kritiker Lügen strafen und bescherte dem Jordan-Team 1999 die erfolgreichste Saison seiner Geschichte, in der er zwei Rennen gewinnen und lange um die WM mitfahren konnte. Am Ende reichte es allerdings nur für Platz 3. Trotzdem konnte Frentzen in diesem Jahr seinen ewigen Konkurrenten, Michael Schuhmacher, hinter sich lassen.
Heinz-Harald Frentzen in Monaco in the Williams-Mecachrome in1998.

HHF in Monaco in the Williams-Mecachrome

© LAT Photographic/Williams F1

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06

Wolfgang von Trips

  • Siege: Zwei
  • Teams: Ferrari, Porsche, Scuderia Centro Sud
Wolfgang von Trips of Germany, driver of the #4 Scuderia Ferrari Ferrari 156 Ferrari V6 awaits the start of the Italian Grand Prix on 10 September 1961 at the A

Wolfgang von Trips of Germany

© Hulton Archive/Getty Images

Im Jahr 1961 wurde Wolfang von Trips, Sohn eines Grafen, zum ersten deutschen Fahrer der Nachkriegsära, der einen Grand Prix gewinnen konnte und war gleichzeitig der erste Deutsche, der tatsächlich um den Weltmeistertitel mitfuhr.
In den verwegenen 1950er Jahren wurde von Trips der beste deutsche Fahrer seiner Generation und nahm es direkt mit Ikonen wie Stirling Moss und Graham Hill auf.
Zum Zeitpunkt des Grand Prix von Italien 1961 in Monza hatte von Trips zwei Rennen gewonnen und führte die Weltmeisterschaft an. Alles, was der Ferrari-Pilot noch tun musste war, im Heimrennen seines Rennstalls zu gewinnen und die Formel-1-Weltmeisterschaft wäre in deutscher Hand.
Tragischerweise sollte von Trips seine Bestimmung nicht erfüllen.
In der zweiten Runde des Italien Grand Prix von 1961 berührte die Front seines Boliden bei rund 241 km/h die Reifen von Jim Clarks Lotus, was den Ferrari des Deutschen in die Luft schleuderte. Ein tragischer Unfall, der Wolfgang Alexander Albert Eduard Maximilian Reichsgraf Berghe von Trips und 15 Zuschauer das Leben kostete.
Das Rennen wurde trotzdem nicht unterbrochen – ein Beispiel dafür, wie brutal der Sport in dieser Zeit war. Trips' amerikanischer Teamkollege Phil Hill gewann das Rennen und damit auch die Meisterschaft im Jahr 1961 mit einem Punkt Vorsprung, was Ferrari den ersten Konstrukteursweltmeistertitel in der Formel 1 einbrachte.
07

Ralf Schumacher

  • Siege: Sechs
  • Teams: Jordan, Williams, Toyota
Portrait of Ralf Schumacher shot during the Australian Grand Prix 2001.

Ralf Schumacher in Melbourne 2001

© LAT Photographic/Williams

Fahrerisches Talent liegt bei den Schumachers im Blut, das bewies auch Ralf Schumacher bei seinem Formel-1-Debüt im Jahr 1997. Im Jordan fuhr der jüngere Bruder von Michael Schumacher auf das Podium und das schon in seinem dritten Grand Prix.
Im Jahr 1998 schrieben die Schumacher-Brüder Geschichte: als erstes Geschwisterpaar in der langen Historie der Formel 1 standen beide Schumis beim Grand Prix von Italien auf dem Podest.
1999 wechselte Ralf Schumacher in der Glanzzeit von Eddie Jordans Rennstall zum unterlegenen Williams-Team, das im zweiten Jahr mit den Supertec-Motoren noch die eigene Form suchte.
In der BMW-Williams-Ära machte Schumacher an der Seite von Juan Pablo Montoya erneut auf sich aufmerksam, als das Duo im Jahr 2001 das stärkste Fahrerteam der Formel 1 stellte. Sechs Siege stehen für Schumi II zwischen 2001 und 2003 zu Buche, bevor Ralf Schumacher zwischen 2005 und 2007 für Toyota eher mäßig erfolgreich an den Start ging.
Dennoch eine beeindruckende Karriere, die dem jüngeren Schumacher immerhin 329 WM-Punkte bei 180 Starts einbrachten und einen Platz unter den besten Formel-1-Fahrern aus Deutschland sicherten.

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