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Skateboarding

11 Skateboard-Pros, die du kennen musst

Diese Pros sind der Inbegriff für Skateboarding. Ihre Liebe, Hingabe und Leidenschaft hat den Sport erst zu dem gemacht, was er heute ist.
Autor: Zane Foley
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Eine Liste mit den elf besten Skateboarding-Pros aller Zeiten zusammenstellen? Ziemlich toughe Challenge. Denn es gäbe immer mindestens zehn weitere Ikonen, die einen Platz darauf verdient hätten. Doch die elf, die es am Ende geworden sind, haben das Skateboarden geprägt wie kaum jemand sonst – und zwar auf ihre ganz eigene Weise. Da es in diesem Ranking mal nicht um Platzierungen geht, haben wir die Auserwählten nach ihrem Geburtsdatum sortiert.
01

Jay Adams

  • Geboren: 3. Februar 1961, gestorben: 15. August 2014
  • Venice (Kalifornien), USA
Jay Adams wird für immer eine Skate-Legende bleiben. Er nahm als erster Vertreter der berühmten Z-Boys an einem Contest teil und wurde auf Anhieb Zweiter. Sein unorthodoxer Style zog damals alle Blicke sofort auf sich. Während seine Konkurrenten noch Handstand und Kickturns zeigten, setzte Jay auf "Skate & Destroy“. Wie für viele andere Skateboarder nach ihm war das Skaten für ihn ein Ventil. Durch den Sport verwandelte er seine unbändige Energie in etwas, das rough und schön zugleich war. Jays Profi-Karriere war nicht immer leicht, der legendäre Skater aus der berüchtigten Gegend Dogtown hatte einige Hürden zu überwinden. Doch eine wichtige Sache hat er uns gelehrt: Leidenschaft siegt immer über Misserfolg.
Jay Adams

Jay Adams

© Craig Stecyk

02

Rodney Mullen

  • Geboren: 17. August 1966
  • Gainesville (Florida), USA
Rodney Mullen gilt als "Godfather of Streetskating“. Auch wenn er nicht Urheber des Kickflip ist, so hat er ihn zumindest perfektioniert. Die Anzahl der von ihm erfundenen Tricks ist bis heute unübertroffen. Außerdem hat er sich mit einer beeindruckenden Siegesserie (34 Erfolge bei 35 Freestyle-Wettbewerben) in die Geschichtsbücher eingetragen. Schon mit 14 wurde Rodney zum Profi. Doch seine größte Errungenschaft für den Sport, darin sind sich viele andere einig, ist sein Mindset. Für ihn geht es beim Skaten immer um Innovation, Kreativität und darum, die Grenzen des Möglichen weiter zu verschieben. Ohne seine bahnbrechenden Visionen wäre das Skateboarden heute nicht das, was es ist. Es gibt einen Grund dafür, dass nach Tony Hawk meist der Name Rodney Mullen fällt.
Rodney Mullen

Rodney Mullen

© Micheal Darter / Red Bull Content Pool

03

Tony Hawk

  • Geboren: 12. Mai 1968
  • Carlsbad (Kalifornien), USA
Skateboarding ist untrennbar mit dem Namen Tony Hawk verbunden. Bereits mit 14 wurde der Kalifornier Profi und hat seitdem mehr als 60 Competitions für sich entschieden. Durch ihn hat das professionelle Skateboarden ungemein an Popularität gewonnen. Nach dem ersten 900 der Geschichte bei den X-Games 1999 ist Tony Hawk zur öffentlichen Identifikationsfigur des Skatens und zum absoluten Superstar aufgestiegen. So hatte er einen Gastauftritt bei den Simpsons, war in zahlreichen Werbespots zu sehen und ist das prägende Gesicht einer der weltweit berühmtesten Videospielreihen. Tony Hawk hat dafür gesorgt, dass Skateboarding-Profi ein veritabler Karrierepfad geworden ist. Der US-Amerikaner ist noch immer in der Szene aktiv und bei jedem größeren Event dabei.
Tony Hawk, Backside Air

Tony Hawk, Backside Air

© Cameron Markin

04

Mark "The Gonz" Gonzales

  • Geboren: 1. Juni 1968
  • South Gate (Kalifornien), USA
Es gibt nur eine Handvoll Skater, die unter ihrem Spitznamen bekannt sind. Gonz ist einer davon. Nachdem er auf dem Cover des Thrasher Magazine vom November 1984 landete, kam er als Profi zu Vision Skateboards. Gonz hat sich einen Namen als einer der ersten Street-Skater gemacht, die bis dato unvorstellbare Spots unters Brett genommen haben. Bei all seinen Moves auf dem Board hat Gonz uns vor allem gelehrt, die Einzigartigkeit des Skateboardens um jeden Preis zu erhalten. Für ihn geht es darum, sich selbst treu zu bleiben und sich immer darauf zu besinnen, warum wir aufs Board gestiegen sind.
Mark Gonzales – Boneless

Mark Gonzales – Boneless

© Niall Neeson

05

Rob Dyrdek

  • Geboren: 28. Juni 1974
  • Kettering (Ohio), USA
Rob Dyrdek hat das professionelle Skateboarden mit Street League Skateboarding auf den Peak gehoben. Während sich andere Profi-Skateboarder – die meisten von ihnen ohne höhere Ausbildung – nach dem Karriereende als Immobilienmakler oder Kleinunternehmer durchschlagen, hat Rob mit der Moderation einer erfolgreichen TV-Show gezeigt, dass es auch anders geht. Während er für seine Leistungen auf dem Board immer verehrt wurde, hallt sein Schaffen auch außerhalb des Sports ungleich nach: Jeden Tag erinnert er uns daran, dass für Skateboarder alles möglich ist.
Rob Dyrdek

Rob Dyrdek

© YT

06

Elissa Steamer

  • Geboren: 31. Juli 1975
  • Fort Myers (Florida), USA
Elissa Steamer, Protagonistin einiger der krassesten Street-Videos, darf auf der Bestenliste natürlich nicht fehlen. Während die Szene ihre Meisterklasse unabhängig von ihrem Geschlecht schon immer zu würdigen wusste, feiern wir sie ganz besonders dafür, dass sie in den letzten fünf bis zehn Jahren viele Frauen aufs Board gebracht hat. Ihre Karriere setzte zum Höhenflug an, als sie in einem der gefeiertsten Skate-Clips aller Zeiten ihren Auftritt hatte: "Welcome to Hell" von Toy Machine aus dem Jahr 1996. Danach war sie in den fünf ersten Releases der Videospielreihe Tony Hawk Pro Skater am Start und für Brands wie Baker, Bootleg und Zero Skateboards aktiv. Weiterhin hat Elissa vier Goldmedaillen bei den X-Games geholt und dreht noch immer crazy Videos für die größten Größen in der Szene. Sie beweist uns eines: Egal, wer du bist – du bist in erster Linie Skateboarder:in.
Elissa Steamer - Backside 180

Elissa Steamer - Backside 180

© Xgames.com

07

Bob Burnquist

  • Geboren: 10. Oktober 1976
  • Rio de Janeiro (Brasilien)
Bob Burnquist steht für zwei der krassesten Wörter im Skateboarding: Mega und Ramp. Der Brasilianer ist nicht nur einer der Vordenker dieser bis zu 20 m hohen Rampen, sondern auch ihr wahrer Meister. Und als ob seine Tricks in diesem Monstrum nicht schon irre genug wären, verblüffte Bob die Skate-Welt, als er sich 2006 mit einem Fallschirm den Grand Canyon hinabstürzte – und dabei fast sein Leben verlor. Ehre, wem Ehre gebührt – Bob Burnquist gehört auf die Liste und er ist der lebende Beweis dafür, dass Brasilien einige der weltbesten Skateboarder hervorbringt.
Bob Burnquist_BS360-Indy_Helge-Tscharn

BOB BURNQUIST, BS 360 INDY

© HELGE TSCHARN

08

Chad Muska

  • Geboren: 20. Mai 1977
  • Lorain (Ohio), USA
Mit seinem legendären Rucksack und seiner Boombox ruft Chad Muska noch immer legendäre Erinnerungen bei jenen hervor, die in der goldenen Ära des Skateboardings in den 1990ern live dabei waren. Muska war der Held einer ganzen Generation. Der aus bescheidenen Verhältnissen stammende Chad Muska kam mit nahezu nichts nach Kalifornien, um seinen Skate-Traum zu verwirklichen. Als er obdachlos war, schaffte er es 1994 in das Video "Rites of Passage“ von Maple Skateboards. Nach einigem Auf und Ab war sein Name 1998 in aller Welt bekannt, als er in "Fulfill the Dream“ von Shorty’s Skateboards zu sehen war. Chad Muska brachte nicht nur viele neue Tricks, sondern vor allem die Einstellung ins Biz, jede und jeden mit offenen Armen zu empfangen.
Chad Muska war begeistert

Chad Muska war begeistert

© Sebi Binder

09

Bam Margera

  • Geboren: 28. September 1979
  • West Chester (Pennsylvania), USA
Kurz vor seinem 23. Geburtstag wurde Bam Margera dank seiner CKY- und Jackass-Filme über Nacht zum Star und erhielt am Ende sogar seine eigene Reality-TV-Serie: "Viva-la-Bam". Zwar begann er seine Laufbahn 1997 bei Toy Machine, doch seine Karriere nahm erst durch seine berühmten Stürze aus luftigen Höhen und Ohrfeigen für die Fans (wenn sie denn darum bettelten) so richtig Fahrt auf. Margera zählt zu den kommerziell erfolgreichsten Skateboardern aller Zeiten, wenngleich die schillernde Persönlichkeit auch zwiespältig wahrgenommen wird. Doch Bam ist zu einer Symbolfigur der amerikanischen Skater-Jugend geworden, die sich über gesellschaftliche Normen hinwegsetzen will.
Während er in Videos wie "Welcome to Hell", "Elementality" und "Audio Footwear's One Step Beyond" Parts hatte, wurde Bam zu dem Zeitpunkt, als seine Reality-Show anlief, eher zu einem Botschafter des Skateboardens. Nach dem Tod seines besten Freundes Ryan Dunn hatte Bam mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen und schien nach dem Ende der "Jackass"-Filme wie vom Erdboden verschluckt zu sein. Jahre später geschah dann etwas Erstaunliches. Bam kehrte in die Skateboardwelt zurück, ohne zu wissen, wie er aufgenommen werden würde. Die Skate-Community nahm Bam sofort kollektiv mit offenen Armen wieder in die Family auf. Dies ist nicht nur ein Beweis für die magischen Kräfte des Skateboardens, sondern auch für den Einfluss, den Bam auf die Skateboardwelt hatte.
Bam Margera - Tre Flip

Bam Margera - Tre Flip

© Thomas Winkle

10

Ryan Sheckler

  • Geboren: 30. Dezember 1989
  • San Clemente (Kalifornien), USA
Die Karriere von Ryan Sheckler geht über Kultur und Geschichte des Skateboardings hinaus und gilt als einer der am besten dokumentierten der Welt. Bereits 2003 errang Ryan im zarten Alter von 14 seine erste Medaille bei den X-Games. Von da an stieg sein Bekanntheitsgrad immer weiter an. Der Name Sheckler wurde zum Synonym für ein Wunderkind auf Rollen, da der junge Kalifornier mit seinen Ollies und Klickflips Hindernisse überwand, die selbst für doppelt so alte Skateboarder außerhalb jeglicher Vorstellungskraft waren. Sein vermehrtes Auftauchen in der Pop-Kultur und im Reality-TV hinterließ in einigen Skate-Kreisen einen schlechten Beigeschmack, aber letztendlich, als Ryan älter wurde und seine Hingabe und Leidenschaft für das Skateboarding wieder sichtbar wurde, ist er einer der am meisten verehrten und respektierten Skateboarder aller Zeiten. Shecks ist der lebende Beweis dafür, dass es möglich ist, alle Skateparks dieser Welt in unnachahmlicher Manier zu zerlegen und gleichzeitig eine echte Connection zu Fans und Freunden aufzubauen. Im Jahr 2020 öffnete Ryan seinen privaten Skatepark im Rahmen von Red Bull Solus für 13 der weltbesten Skater und setzte damit einen weiteren Meilenstein in seiner illustren Karriere.
Ryan Sheckler, Kickflip, Sydney

Kickflips in Australia

© Andrew Peters/Red Bull Content Pool

11

Nyjah Huston

  • Geboren: 30. November 1994
  • Davis (Kalifornien), USA
Nyjah Huston, Kickflip Backside Tailslide

Nyjah Huston, Kickflip Backside Tailslide

© Chris Whitaker

Nyjah Huston ist heute der erfolgreichste Skateboarder in der Geschichte von Street League Skateboarding. 2005 gewann er mit 11 Jahren den renommierten Amateurwettkampf Tampa Am. Drei Jahre später wurde er Profi und sammelte seitdem unzählige weitere Titel und Medaillen. Doch die Skateboarding-Community ist etwas gespalten: So lebt Nyjah im Spannungsfeld zwischen seinen starken Rastafari-Wurzeln und einer von seinem Vater gemanagten Karriere, die ihn in der Szene oft isoliert hat. Nyjah polarisiert und um ihn entfacht sich die einzigartige Debatte, ob man in diesem Sport "gewinnen" kann und ob Wettbewerbe wirklich so wichtig sind. Wie auch immer die Antwort ausfallen möge, er hat zweifelsohne einige der abgefahrensten Videos aller Zeiten gedreht. Schon als Kind nahm Nyjah Treppenhöhen unter die Räder, von denen anderen nur träumen konnten. Heute scheint er in Sachen Handrail Skating den Gesetzen der Physik zu trotzen.
12

Wie werden Skateboarder zu Profis? Wie viel verdient man als Pro-Skateboarder?

Es ist heute nicht viel anders als früher: Boardfirmen brauchen wie bereits in den frühen 1960er-Jahren Profis, um ihre Boards zu verkaufen. Dazu wurden die talentiertesten und besten Skater:innen für die angesagtesten Brands angeheuert und in ihrem Namen auf Contests geschickt. Als sich der Sport weiterentwickelte, ging es wirtschaftlich gesehen immer noch in erster Linie um den Verkauf von Boards, aber die Brands legten nun auch vermehrt den Fokus auf Marketing. Während der gesamten Ära der Z-Boys waren Contests das wichtigsten Werbemittel, neben Foto-Ads in Skate- und Surfmagazinen. In den 1980er-Jahren drehte sich der Spieß dann um.
Print und Video wurde immer wichtiger und Pro-Skater:innen wurden nicht mehr daran gemessen, wie viele Contests sie gewannen, sondern in wie vielen Parts und auf wie vielen Covers sie zu sehen waren. Je mehr Footage, desto besser, lautete die Devise! Videos und Magazine hatten den großen Vorteil, dass Teenager auf der ganzen Welt ihre Idole bestaunen konnten. Dazu mussten sie nur eine VHS einlegen oder die Magazine durchblättern.
Viele der bekanntesten Pros wurden von anderen Skater:innen entdeckt und in die Industrie eingeführt. Oft waren es zufällige Begegnungen, wie Tony Hawk, der Andrew Reynolds entdeckte, oder Jamie Thomas, der erstmals auf Elissa Steamer aufmerksam wurde. Manchmal waren es aber auch Contests, bei denen sich Skater buchstäblich ins Rampenlicht katapultierten. Beweisstück A: Felipe Gustavo, der 2007 Tampa Am gewann und über Nacht zum Superstar avancierte.
Nach der Entdeckung bekommen Skater:innen in der Regel Kisten und Pakete mit Produkten von ihren Sponsoren zugeschickt, darunter Decks, Trucks, Wheels und natürlich Kleidung. Die Skater:innen repräsentieren damit die Brand und sorgen mit ihren Videos und Fotos dafür, dass sie auf der ganzen Welt gesehen wird. Im Skater-Jargon nennt man diesen Zustand "flow", was bedeutet, dass man Produkte erhält, aber noch kein Geld verdient. Zusammen bilden die Skater:innen das Team einer Marke, von denen eine Handvoll eingeladen wird, auf Tour zu fahren und Demos zu veranstalten. Wenn die Assoziation mit der Marke irgendwann stark genug ist, werden Skater:innen häufig zum Pro befördert. In der Regel heißt das, dass man seine eigene Board-Grafik mit Namen und Geld von der Marke bekommt.
Obwohl sich die Art und Weise, wie Skater:innen zu Pros werden, im Laufe der Zeit verändert hat, hat sich nichts daran verändert, dass dieser oben beschriebene Weg zum Profistatus der ist, der nach wie vor am meisten respektiert wird. Diese brennende Leidenschaft ist das Herzstück des Skateboardens und wird es wohl immer bleiben.
Pro-Skater:innen wurden immer schon von ihren Sponsoren und aus den Einnahmen der Contests bezahlt. Während diese Mechanismen weitgehend gleich geblieben sind, hat sich die Landschaft in der Industrie dramatisch verändert. Neue Formen der Unterhaltung wie Podcasts, Reality-TV, Videospiele, Filme und Social Media haben enorm dazu beigetragen, dass Profi-Skater:innen heute berühmter sind als je zuvor. Aber das gilt natürlich nur für einen winzigen Bruchteil der Community. Man geht davon aus, dass Pros durchschnittlich 1.000 bis 3.000 Dollar im Monat verdienen. Die Top-Pros nehmen bis zu 10.000 Dollar im Monat ein, aber das sind nur die oberen 10 %. In der Community erhoffen sich viele, dass durch die Aufnahme zu den Olympischen Spiele auch finanziell ein Boost folgen wird. Bei einem Beruf, der aus reiner Leidenschaft entstanden ist und bei dem es eigentlich nie wirklich ums Geld ging, ist das allerdings schwer zu prognostizieren.
Was wir mit Sicherheit wissen, ist, dass Skateboarder:innen einige der speziellsten und fähigsten Individuen auf unserem Planeten sind -- jede:r Einzelne von ihnen ein einzigartiges Mosaikstück in der magischen Welt der Skateboardindustrie.

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