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Radsport
Die leichtesten Rennräder der Welt: 7 Modelle weit unter 7 Kilogramm
Rennräder sind leicht. Und manche von ihnen noch leichter. Einige Modelle wiegen sogar weniger als es der Weltradsportverband UCI erlaubt. Wir stellen sieben von ihnen vor.
Wie viel wiegt ein Profi Rennrad?
Damit Profis wie Toni Palzer oder Amateure an offiziellen Lizenz-Rennen teilnehmen können, dürfen ihre Räder ein Gewichtslimit von 6,8 Kilogramm nicht unterschreiten. Gut, dass die Regelung der UCI nicht für alle Rennradfahrer gilt – viele Hersteller haben nämlich deutlich leichtere Modelle in ihrem Sortiment. Mittlerweile sogar auch mit den im Vergleich zu Felgenbremsen schwereren Disc-Brakes. Damit ist man bestens ausgestattet für bergige Strecken oder höhenmeterreiche Events wie das Red Bull Hill Chasers. Sieben verdammt leichte Topmodelle im Portrait.
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Specialized Aethos – 6,00 Kilogramm
585 Gramm: das wiegt der Rahmen des Specialized Aethos. Damit gehört er zu den leichtesten Modellen für Scheibenbremsen auf dem Markt. Es ist aber nicht nur das geringe Gewicht, welches das Aethos auszeichnet, sondern auch seine Verarbeitung und die Form. Das Rohr-Design ist nach mehreren Hunderttausend Computersimulationen entstanden. Herausgekommen sind länglich-konische Formen, die für ein enormes Verhältnis aus Steifigkeit- und Gewicht sorgen. Im Vergleich zum S-Works Tarmac SL7, mit dem Toni Palzer im Wettkampf und Training unterwegs ist, kommen beim Aethos 11 Prozent weniger Carbonfaserlagen zum Einsatz. Das Komplettrad wiegt in Rahmengrösse 56 und mit der leichtesten Lackierung Satin Carbon-Jetfuel rund 6 Kilogramm. Dafür ist auch die High-End-Ausstattung mit kabelloser Sram Red eTap AXS und den 1.284 Gramm leichten Alpinist Laufrädern von Roval verantwortlich. Die Alpinist Lenker- und Vorbau-Kombination wurde speziell für das Aethos entwickelt und rundet die Ausstattungsliste elegant ab.
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Giant TCR Advanced SL 0 – 6,68 Kilogramm
Die neunte Generation des Giant-Erfolgmodells TCR hat es in sich. Das Rahmenset soll über 10 Prozent leichter sein als sein direkter Vorgänger, Einbussen bei der Steifigkeit: keine. Das Giant TCR Advanced SL 0 besteht aus 150 Carbonteilen und wiegt in Rahmengrösse L 6,68 Kilogramm. Am Rahmen wird durch die integrierte Sattelstütze, kurz ISP (Integrated Seatpost), einiges an Gewicht eingespart, da im Vergleich zu einem System mit herkömmlicher Sattelstütze weniger Material notwendig ist. Im direkten Vergleich zum Vorgänger soll das neue TCR laut Giant auf einer 40 Kilometer langen Strecke sowie einer Durchschnittsleistung von rund 200 Watt ordentliche 34 Sekunden schneller sein. Das liegt vor allem an den aerodynamischen Verbesserungen, die Giant am TCR Advanced SL 0 vorgenommen hat. Die Rohe sind optimiert, bieten weniger Angriffsfläche für den Wind und sind noch dazu sehr schlank – an der dünnsten Stelle beträgt der Umfang des Oberrohrs gerade einmal neun Zentimeter. Die kabellose Sram Red eTap AXS und das leichte Cadex Disc WheelSystem tragen ebenfalls zum geringen Gewicht des Giant bei.
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Canyon Ultimate CFR Disc Di2 – 6,16 Kilogramm
Das Ultimate bringt schon immer ein ultimativ geringes Gewicht auf die Waage. Im Jahr 2004 hat Canyon ein Konzept des Modells mit gerade einmal 3,7 Kilogramm präsentiert, 2006 folgte die Studie eines 6,8 Kilogramm leichten Disc-Bikes und 2019 brachten die Koblenzer das erste serienreife Rennrad mit Scheibenbremsen und knapp 6 Kilogramm auf den Markt. Das Ultimate CFR Disc Di2 wiegt in Grösse M 6,16 Kilogramm, Herzstück ist der 641 Gramm leichte Carbonrahmen. Möglich wird das durch moderne Verarbeitungstechniken und unterschiedliche Kohlefaser-Typen, die das Gewicht minimieren, aber gleichzeitig eine hohe Steifigkeit und lange Haltbarkeit garantieren. Zum Ultimate gehört das EPS-Cockpit CP20, das mit den gleichen Hightech-Fasern gefertigt wird. Mit 270 Gramm, seiner ergonomischen und aerodynamischer Form ist es leicht und innovativ. Auf absolutem Profi-Niveau ist die elektronische Shimano Dura Ace Di2 und die extrem leichten DT Swiss PRC 1100 Dicut Mon Chasseral – mit 1266 Gramm gehört der Laufradsatz zu den leichtesten seiner Klasse.
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Trek Émonda SLR 9 eTap – 6,75 Kilogramm
Trek hat für sein neues Émonda SLR 9 das 800 Series OCLV Carbon entwickelt – durch das neue Layup ist weniger Material für eine bessere Performance notwendig. Der Rahmen wiegt gerade einmal 700 Gramm, die Gabel 365 Gramm – insgesamt kommt das Rahmenset also auf nur 1063 Gramm. Das Besondere am 6,75 Kilogramm leichten Émonda SLR 9 eTap ist nicht nur das Gewicht, sondern auch die Aerodynamik. Es ist ein Allrounder, der auch im Windkanal positiv auffällt. Auf flacher Strecke ist es pro Fahrstunde 60 Sekunden schneller im Vergleich zu seinem Vorgängermodell. Alle Züge und Leitungen sind integriert, die Rohrformen optimiert, die Ausstattung High-End. Gemeinsam mit dem Émonda wurden die Bontrager Aeolus RSL 37 Laufräder entwickelt. Ein hochwertiger Laufradsatz für Kletterer, die nicht auf Aerodynamik verzichten wollen. Geschalten wird mit der kabellosen und damit leichten Sram Red eTap AXS.
Fliegengewicht der Extraklasse: Mit 5,6 Kilogramm reizt das Benotti Vial Evo in der Climbers Edition das Gewicht bis ans Maximum aus.
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BMC Teammachine SLR01 – 6,80 Kilogramm
Der Premium-Carbonrahmen der BMC Teammachine SLR01 entsteht mit der Accelerated Composites Evolution Technologie+ (ACE+), bei der mit einer Vielzahl an virtuellen Prototypen der beste herausgesucht wird und dann in die reale Welt übertragen wird. Herausgekommen ist bei diesem Prozess die 6,80 Kilogramm leichte Teammachine SLR01, die sich neben ihrem geringen Gewicht durch eine Menge durchdachter Details auszeichnet. Für eine hervorragende Aerodynamik sorgt das Aerocore Design: zwei Carbon-Flaschenhalter sind mit optisch in das Unterrohr integriert und verringern so den Luftwiderstand. Gleiches gilt für das Integrierte Cockpit – man sieht keine Kabel, Lenker und Vorbau bilden ein Bauteil. Den Komfort erhöhen die Sattelstütze mit D-Shape und das hochwertige Carbon-Layup. Hochwertig ist auch die Ausstattung: die Sram Red eTap AXS und die Enve SES 3.4 Disc sorgen für ein breites Grinsen.
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Scott Addict RC Ultimate – 6,70 Kilogramm
Beim Addict RC Ultimate hat Scott bis ins Detail am Gewicht gespart. Das komplette Rahmenset ist innen hohl, die Rohre sind fein abbgeschliffen, um die Gewichtsreduktion zu maximieren. Von aussen sieht das Scott ebenfalls sauber aus – und schnell. Die gesamte Kabelführung ist integriert, alle Komponenten bilden eine Einheit mit dem Rahmenset. Allem voran: die aerodynamische Vorbau-Lenkereinheit. Die Rohrformen sind im Kammtail-Design gestaltet. Das heisst, der Rohrquerschnitt hat eine Abrisskante, die für einen geringeren Luftwiderstand und ein niedrigeres Gewicht sorgt. Der HMX-SL Rahmen des Ultimate ist noch einmal um 60 Gramm leichter als der etwas günstigere HMX-Rahmen.
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Rose X-Lite Six Disc Red eTap AXS – 6,7 Kilogramm
Geringes Gewicht, sehr gute Aerodynamilk, überzeugende Fahrperformance – das Rose X-Lite Six Disc mit der Red eTap AXS vereint all diese Merkmale. Der leicht geslopte Rahmen hat insgesamt eine sportive Geometrie, es ist also alles auf Geschwindigkeit ausgerichtet. Neben dem hochwertigen Rahmen fällt am Rose die High-End-Ausstattung auf: die funkgesteuerte Sram Red eTap, die von Hand eingespeichten Rose RC-Forty/Fifty Disc Carbon-Laufräder und die Ritchey WCS-Parts aus Carbon bringen das Gesamtgewicht des X-Lite Six auf 6,7 Kilogramm. Das Besondere: trotzdem muss man am Rose nicht auf Komfort verzichten. Dank der stossabsorbierenden Sattelstütze und dem grosszügigen Platzangebot am Hinterbau und an der Gabel passen bis zu 30 Millimeter breite Reifen in das Rahmen-Gabel-Set.
Diese Rennräder sind dir immer noch zu schwer? Dann schau dir unseren Artikel über das Rennrad-Tuning an und erfahre, wie du dein Rennrad noch leichter machen kannst.