Schlüssel zum MotoGP™-Triumph: Das ist Jorge Martíns Philosophie
Red Bull sprach mit dem neuen MotoGP™-Weltmeister vor dem letzten Rennen am Sonntag.
Beschreibe uns, wie du dich gefühlt hast, nachdem du letztes Jahr die Meisterschaft verpasst hast. Zu welchem Schluss bist du gekommen, nachdem du die Saison Revue passieren lassen hast?
Eine Meisterschaft zu verlieren, ist immer hart, aber es ist auch eine Lektion für das nächste Jahr. Und genau das ist passiert: Ich habe viel gelernt und mich in vielen Aspekten verbessert, zum Beispiel in Bezug auf Emotionen, Impulskontrolle und den Umgang mit kritischen Momenten. Außerdem gelingt es mir jetzt besser, den Moment zu genießen, was mir früher schwerer gefallen ist.
Hast du dich anders auf die Saison 2024 vorbereitet, nachdem du so nah dran warst?
Ich habe mich vorbereitet, indem ich über alles nachgedacht habe, was während der Saison passiert ist, sowohl das Gute als auch das Schlechte. Ich habe viel mehr trainiert und mich auf alles konzentriert, was ich 2023 nicht geschafft hatte.
Was hast du im Jahr 2024 an deiner mentalen Einstellung geändert? Du scheinst in allen Situationen mehr Kontrolle zu haben.
Ich habe an anderen Aspekten als in der letzten Saison gearbeitet und einige davon betrafen die persönliche Kontrolle, den Umgang mit Emotionen und das Wissen, wie man den jeweiligen Moment genießen kann. Mein persönliches Team ist auch viel geschlossener und ich habe es geschafft, mich mit Leuten zu umgeben, die mir täglich helfen und wissen, wie ich mein Umfeld so gestalten kann, dass ich mich so wohl wie möglich fühle.
Hat sich etwas daran geändert, wie du trainierst oder dich psychisch vorbereitest?
Die Art des Trainings ist mehr oder weniger gleich geblieben, aber was ich geändert habe, ist die Dauer und die Technik. Das Biken nimmt den größten Teil meiner Zeit in Anspruch, kombiniert mit Krafttraining und etwas Fahrradfahren. Außerdem konnte ich dieses Jahr meine Ernährung viel besser in den Griff bekommen.
Du und Francesco Bagnaia waren früher Zimmergenossen in der Moto3. Nimmst du die Rivalität persönlich? Welche Emotionen hast du dieses Jahr in den Titelkampf eingebracht?
Die Rivalität ist bei allen Fahrern gleich. Am Ende geht es für uns alle um das Gleiche und du willst den Fahrer neben dir schlagen, egal ob er vor oder hinter dir liegt. Es spielt keine Rolle, wer es ist, nur der Sieg zählt. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Pecco, wir kennen uns schon seit Jahren und er ist ein großartiger Profi und ein toller Fahrer. Aber für mich macht es keinen Unterschied, ob er oder jemand anderes gegen mich um den Titel kämpft, ich würde mit jedem das Gleiche tun.
Was sind die drei wichtigsten Faktoren, die zu deinem Erfolg in der MotoGP™ geführt haben und welche Rolle spielt dabei der Red Bull MotoGP™ Rookies Cup?
Ausdauer, Selbstvertrauen und Anstrengung: Das sind drei Aspekte, die dir der Red Bull Rookies Cup von Anfang an mit auf den Weg gibt, denn das Niveau dort ist sehr hoch und du musst immer konzentriert sein, um zu gewinnen.
Was sagst du dir, wenn es besonders hart wird, damit du weitermachst?
Ich schaue zurück und sehe, was ich erreicht habe und wer ich geworden bin. Ich schaue mich um und sehe das Team von Leuten, die ich um mich habe, sowohl persönlich als auch beruflich. Und dann sage ich mir: "Du musst weitermachen".