Rhiannan, Du hast die Red Bull Cliff Diving Series fünf Mal gewonnen. Hättest Du Dir träumen lassen, dass Du so erfolgreich sein könntest, als Du anfingst?
Ich arbeite im Moment sozusagen an meinem sechsten World-Series-Titel. As ich anfing, habe ich gar nicht so viel darüber nachgedacht. Am Anfang wollte ich einfach herausfinden, wie weit ich mich pushen, wie weit ich ich es als Klippenspringerin bringen könnte. Über Erfolge habe ich am Anfang noch gar nicht nachgedacht. Und schon gar nicht über fünf Titel in Folge.
Du warst die erste Rookie, die einen Event mit einem Wild Card Entry gewann. Wie lang hast Du damals, im Jahr 2016, gebraucht, um zu realisieren, was Du da gerade erreicht hattest?
Das war eine ziemliche Überraschung! Ich hatte eigentlich mehr an eine Standortbestimmung gedacht, wollte wissen, wo ich im internationalen Vergleich so stand. Ehrlich gesagt war ich zu diesem Zeitpunkt noch dabei, meine Sprünge zusammenzustellen. Ich glaube, ich habe bis zum nächsten Event gebraucht, den ich dann gleich auch gewann. Da realisierte ich, dass ich gerade zwei Wettkämpfe in Folge gewonnen hatte. Und dass ich mitten in der High-Diving-Szene gelandet war.
Du hast alle Stops der Red Bull Cliff Diving World Series schon mindestens einmal gewonnen – ausser Sisikon. Ist das zusätzliche Motivation oder eher mehr Druck?
Ich habe grossartige Erinnerungen an Sisikon, auch wenn ich bisher nicht zuoberst auf dem Podest gelandet bin. Natürlich bin ich extrem motiviert, dieses Jahr die bestmögliche Performance abzuliefern. Auch, weil ich weiss, wie sehr die Fans diesen Event mögen. Ich habe im Moment einen recht guten Umgang mit Druck: Ich weiss, es klingt seltsam, aber ich habe gelernt, den Druck an Wettkämpfen zu geniessen. Ich freue mich jedenfalls extrem auf Sisikon und werde sicher mein Bestes geben.
Wie läuft Deine Saison bisher?
Grossartig! Ich wusste, dass es keine einfache Saison werden würde, weil ich mehr unter Druck stehe als auch schon. Bis jetzt bin ich aber extrem zufrieden, und ich habe auch ein paar Ideen für Sprünge, die ich ändern möchte. Ich glaube, es wird eines der aufregendsten Jahre meiner bisherigen Karriere. Nicht zuletzt auch deshalb, weil ich wieder in die Schweiz kommen kann.
Kommst Du gern hierher? Das ist ja buchstäblich auf der anderen Seite der Welt für Dich.
Wie trainierst Du für Sisikon?
Hast Du eine Lieblings-Location auf der Tour?
Das ist eine so schwierige Frage! Je nach Stimmung gebe ich da recht unterschiedliche Antworten. Ich mag Portugal sehr, vor allem, weil es so total natürlich ist. Es ist eine Eigenheit der Azoren, dass sich die Bedingungen immer wieder ändern. Das macht es interessant. Aber wie gesagt: Vielleicht habe ich morgen schon eine andere Lieblings-Location….