Der Spalt im Fels auf der Riederalp im Kanton Wallis ist nur 20 Zentimeter breit. Doch an diesem Herbsttag im Oktober 2017 hat er ein zweijähriges Mädchen verschluckt, das beim Spielen gestolpert ist. Knapp 13 Stunden vergehen, bis es praktisch unverletzt geborgen werden kann: „Für alle, die dabei waren, ein unvergessliches Erlebnis“, sagt Arzt Philipp Venetz.
Tatsächlich wird in diesen 13 Stunden alles versucht, um das Mädchen aus sechs bis sieben Meter Tiefe zu bergen. „Wir haben jeder Idee eine Chance gegeben“, sagt Pilot Stephan Dreesen.
Dazu gehört auch der Vorschlag der erfahrenen Sanitäterin Michèle Imhasly, die Zweijährige von einem gesicherten Kind bergen zu lassen. Der Vorschlag erweist sich als nicht umsetzbar, weil es im Fels enger und enger wird. Am Ende graben die Retter mit Schaufeln, Pickeln und einem Bagger einen Notausgang. Schließlich spalten Spezialisten einen letzten Felsen, der sie vom Mädchen trennt. Um zwei Uhr früh ist alles vorbei und die Kleine per Heli auf dem Weg ins Spital in Bern.
Das Team
Philipp Venetz, Arzt, 44. Seit 2020 ärztlicher Leiter der Air Zermatt: „Das Mädchen war praktisch unverletzt.“
Michèle Imhasly, Transportsanitäterin, 40. Sie leitet das Air Zermatt Training Center und hat den Einsatz detailliert dokumentiert.
Dominik Imhof, Rettungssanitäter, 28. Für ihn ist dieser Einsatz unvergesslich: „Es ist mir kalt über den Rücken gelaufen.“
Stephan Dreesen Pilot, 47. Er war mit der Besatzung seines Helikopters bereits kurz nach dem Alarm vor Ort.
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