Ein legendärer Bewohner der Tiefen: Der Anglerfisch
© Unbekannt
Tauchen (Unter Wasser)

Hinab in die Tiefe: Die fünf tiefsten Gräben im Meer

Tiefe übt schon seit Menschengedenken Faszination auf uns aus. Waren die Meerestiefen früher noch mit großer Angst behaftet und sagenumwoben, so werden heute Weltrekorde im "Deep Diving" aufgestellt.
Autor: Agnes Hillebrand
3 min readPublished on
Der aktuelle Rekord dafür liegt bei 332 Metern und wurde im Jahr 2014 von Ahmed Gabr aufgestellt.
Ahmed Gabr ist Weltrekordtaucher

Ahmed Gabr ist Weltrekordtaucher

© Ahmed Gabr

Mit dem U-Boot lässt es sich natürlich noch viel tiefer tauchen: 2012 erreichte James Cameron mit dem U-Boot "Deepsea Challenger" den tiefsten Punkt des Meeres, der im Marianengraben liegt. Er sammelte Daten und Filmmaterial auf 10 898 Metern unter dem Meeresspiegel. 
Das berühmte U-Boot "Deepsea Challenger"

Das berühmte U-Boot "Deepsea Challenger"

© Unknown

Neugierig geworden? Hier sind sie, die fünf tiefsten Stellen und Gräben unserer Weltmeere.

Nummer 5: Philippinengraben, Pazifischer Ozean

Der Philippinen-Graben liegt mitten im Paradies

Der Philippinen-Graben liegt mitten im Paradies

© CIA World Factbook

Tiefste Stelle: 10540 Meter (Galatheatief)
Länge: 1325 Kilometer
Der Philippinengraben liegt, wie der Name schon vermuten lässt, östlich der Inselgruppe der Philippinen. Seine tiefste Stelle, das Galatheatief, erhielt seinen Namen im Jahr 1951, als die Besatzung des dänischen Forschungsschiffes Galathea das Tief durch Messungen entdeckte.
Zuvor galten das Cape-Johnson Tief (10497 Meter) und noch früher das Emdentief (10400 Meter) als tiefste Stellen des Philippinengrabens.

Nummer 4: Kurilengraben oder Kurilen-Kamtschatka-Graben, Pazifischer Ozean

Topographische Ansicht des Kurilengrabens

Topographische Ansicht des Kurilengrabens

© NOAA

Tiefste Stelle: 10542 Meter (Witjastief 3)
Länge: 2250 Kilometer
Seinen Namen hat der Kurilengraben aufgrund seiner geographischen Nähe zu der gleichnamigen russischen Inselkette. In der Nähe des Tiefseegrabens befinden sich außerdem Kamtschatka, die Kommandeurinseln und die japanische Insel Hokkaido.
Die tiefste Stelle wurde nach dem Forschungsschiff Witjas benannt (wie noch drei weitere der tiefsten Stellen der Weltmeere).
Eine Besonderheit des Kurilengrabens ist das Vorkommen eines Tiefseefisches mit dem - etwas sperrigen - Namen "Pseudoliparis amblystomopsis". Er galt lange Zeit als die am tiefsten vorkommende Fischart weltweit.

Nummer 3: Boningraben, Pazifischer Ozean

Willkommen im Pazifischen Feuerring

Willkommen im Pazifischen Feuerring

© Retired in Samar

Tiefste Stelle: 10554 Meter (Ramapotief)
Länge: 1100 Kilometer
Das Aufeinandertreffen der philippinischen und der pazifischen Platte ließ einst den Boningraben entstehen. An der Meeresoberfläche bildeten sich dadurch die Izu- und Ogasawara-Inseln, die gemeinsam mit den Marianen den Izu-Bonin-Marianen-Inselbogen ausmachen. Dieser Inselbogen zählt übrigens gemeinsam mit den japanischen Inseln und noch vielen weiteren zum sogenannten pazifischen Feuerring; einem Vulkangürtel, auf dem auch gehäuft starke Erdbeben auftreten und auch der eine oder andere Tsunami ausgelöst wird.

Nummer 2: Tongagraben, Pazifischer Ozean

Das Licht verliert nach und nach seine Farben in der Tiefe

Das Licht verliert nach und nach seine Farben in der Tiefe

© Estadao

Tiefste Stelle: 10882 Meter (Witjastief 2)
Länge: 1250 Kilometer
Der Tongagraben ist der nördliche Teil des Kermadec-Tonga-Grabens und liegt im südwestlichen Pazifik zwischen den Samoa- und den Tongainseln. Seine tiefste Stelle ist 10882 Meter tief. Zum Vergleich - das ist so tief wie der Mount Everest und der Bischof im Estergebirge übereinander gestapelt hoch sind.

Nummer 1: Marianengraben, Pazifischer Ozean

Ein legendärer Bewohner der Tiefen: Der Anglerfisch

Ein legendärer Bewohner der Tiefen: Der Anglerfisch

© Unbekannt

Tiefste Stelle: 11034 Meter (Witjastief 1)
Länge: 2250 Kilometer
Wie weithin bekannt ist, beherbergt der Marianengraben die tiefste Stelle unserer Weltmeere. Was vielleicht weniger bekannt ist, ist der Umstand, dass diese einmalige Messung aus dem Jahr 1957 niemals reproduziert werden konnte. Spätere Messungen sprechen "nur noch" von einer Tiefe von 11022 Metern.
Der Marianengraben befindet sich im weltlichen Pazifik und wurde (so wie die gleichnamige Inselgruppe der Marianen) nach der spanischen Königin Maria Anna von Österreich benannt. Er ist Heimat des Tiefseefisches "Pseudoliparis swirei", der nach aktuellem Wissensstand die am tiefsten vorkommende Fischart überhaupt ist. Der Wasserdruck am tiefsten Punkt des Marianengrabens beträgt übrigens etwa 1070 bar. Hier im Marianengraben befinden sich außerdem vier der fünf tiefsten gemessenen Stellen der Erde. Neben dem schon erwähnten Witjastief 1 gibt es noch das Challengertief, das Triestetief und das Sirena-Tief.
Habt ihr jetzt Lust bekommen, selbst die Tiefe zu erforschen?
Die Tiefseegräben dieser Welt sind dabei vielleicht ein etwas hoch gestecktes Ziel, aber mit einem PADI Spezialkurs kommt man immerhin schon auf 40 Meter Tiefe.
Mit dieser Zertifizierung gehts ab in die Tiefe.

Mit dieser Zertifizierung gehts ab in die Tiefe.

© PADI

Agnes Hillebrand war selbst schon auf 33 Metern unter dem Meeresspiegel und würde dieses Erlebnis nicht mehr missen wollen. Wann gehts für euch ab in die Tiefe?