Drift-Rennfahrer Elias Hountondji bei einem Drift-Manöver während der Drift Masters European Championship in Riga. Wir haben Alle Details zum Driftsport zusammengefasst.
© Jaanus Ree / Red Bull Content Pool
Drifting

Was ist Driften: Der ultimative Driftsport-Guide

Das Interesse an der Motorsport-Disziplin Driften wächst kontinuierlich. Doch was ist der Driftsport überhaupt? Wir haben es in unserem Drift Guide zusammengefasst.
Autor: Philipp Briel
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Driften, Drifting oder Driftsport: Egal wie ihr es auch nennen wollt, die Disziplin gehört zu den am schnellsten wachsenden Teilbereichen im Motorsport und fasziniert Jung und Alt mit qualmenden Reifen oder beeindruckenden Fahrmanövern. Während die Kategorie vielen aus den „The Fast and the Furious“-Filmen bekannt sein dürfte, ist das Driften als Motorsport allerdings bereits deutlich älter. Alles, was ihr über den Driftsport wissen müsst, haben wir an dieser Stelle zusammengefasst.

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Schweizer Alpenpanorama trifft auf über 1‘000 PS: die Red Bull Driftbrothers driften ihren Weg von Lugano nach Luzern über beeindruckende Bergpässe.

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Driften: Was ist das überhaupt?

Besonders wichtig zum Driften: der Lenkeinschlag.

Besonders wichtig zum Driften: der Lenkeinschlag.

© Christian Stadler/Red Bull Content Pool

Driften bzw. der Driftsport fokussiert sich auf die gleichnamige Fahrtechnik, die bereits seit etlichen Jahren in Disziplinen wie Rallye oder Speedway-Rennserien zum Einsatz kommt. Beim Driften geht es darum, das eigene Fahrzeug durch Untersteuern dazu zu bringen, seitwärts durch Kurven zu fahren. Dabei muss der Fahrer oder die Fahrerin stets die Kontrolle über den Boliden, sowie ein hohes Tempo behalten.
Die Basics: In unserer Reihe 'ABC of' versorgen wir euch mit dem Einmaleins verschiedener Sportarten. Die Grundlagen zum Thema Driften lernt ihr im ABC of Drifting.

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ABC of... Drifting

Drift Fahrer Dave Egan mit einem Crashkurs (Wortspiel beabsichtigt) in dem Motorsport, in dem es um Speed, Style, Skills - und Rauch geht.

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Wann findet das nächste Drift-Event statt?

Conor Shanahan (IRL) in Action bei der Drift Masters European Championship in Riga, Lettland, am 14. August 2020.

Conor Shanahan bei der Drift Masters European Championship

© Jaanus Ree/Red Bull Content Pool

Bis zum nächsten Drift-Event auf europäischem Boden dauert es gar nicht mehr allzu lange. Die Drift Masters European Championship sind am Wochenende vom 7. bis 8. Mai beim Auftakt in Irland gestartet und boten Fans und Zuschauern nicht nur im Finale ein unnachahmliches Spektakel.
Der Europameister wird in insgesamt sechs Meisterschaftsläufen spätestens zum Saisonfinale vom 30.09. bis 01.10. in Polen ermittelt.
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Welche Autos eignen sich für Driftrennen?

Grundsätzlich sind sämtliche Fahrzeuge in der Lage, zu driften. Besonders effektiv und empfehlenswert sind allerdings Boliden, die mit einem Hinterradantrieb ausgestattet sind. Doch auch Allrad-Fahrzeuge geben gute Drift-Rennwagen ab.
Diese sollten idealerweise mit einer manuellen Getriebeübersetzung ausgestattet sein, um das maximale Potenzial abrufen zu können. Nur so ist die maximale Kontrolle über den richtigen Gang, sowie über die Kupplung möglich.
Johannes Hountondji von den Red Bull Driftbrothers steht für ein Porträtfoto am Red Bull Ring vor seinem neuen BMW G82 M4 bereit.

Johannes Hountondji von den Red Bull Driftbrothers am Red Bull Ring.

© Sebastian Marko / Red Bull Content Pool

Im Driftsport kann sich jeder sein Auto so konstruieren, wie es am besten zu seinem persönlichen Stil passt. Auch das ist einzigartig an unserem Sport!
Professionelle Drift-Wagen setzen zudem meist auf ein besonderes Differenzial, das die Leistung zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt und ausgleicht. Außerdem verzichten Profis auf sämtliche Fahrhilfen wie ABS (Anti-Blockiersystem), TCS (Traktionskontrolle) oder ähnliches, um stets selbst die volle Kontrolle über ihr Auto haben zu können.
Brüderlicher Wettstreit: Die Red Bull Driftbrothers Joe und Elias Hountondji sind Meister ihres Fachs. Unsere gleichnamige Show begleitet die Brüder während der Drift Masters European Championship 2018.

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A battle between brothers

Watch as the two Driftbrothers go head-to-head in Poland for a tight race.

Welche Reifen benötigt man für das Driften?

Das Auto von Johannes Hountondji beim Driften während der European Drift Masters championship 2021 in Riga.

Besonders der Verschleiß der Hinterreifen ist beim Driften enorm.

© Jaanus Ree / Red Bull Content Pool

Auch eine Vielzahl an Reifensätzen ist wichtig, denn Driften verlangt den Gummis eine Menge ab. Für den Einstieg genügen recht günstige, eingefahrene Hinterreifen, während ihr bei den Vorderreifen etwas tiefer in die Tasche greifen solltet. Sie sind entscheidend für den Grip, also die Bodenhaftung, und Kontrolle in Kurven.
Besonders die Hinterreifen werden beim Driften stark strapaziert. Bei den Vorderreifen setzen Profis hingegen meist auf Pneus mit gutem Grip oder sogar auf Slicks – Reifen, die kein Profil aufweisen. Zusätzlich ist der Reifendruck von entscheidender Bedeutung und hängt vom gewählten Drift-Auto, sowie den persönlichen Vorlieben ab.
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Drift Historie: Seit wann gibt es Driftrennen?

Die Ursprünge des Driftens gehen bereits auf die 1980er Jahre zurück. Als Fahrtechnik in anderen Motorsportkategorien ist das Driften allerdings schon seit den 1950er Jahren verbreitet. Dabei hat das Driften als eigene Rennsport-Disziplin seine Anfänge in Japan.
Kunimitsu Takahashi gilt weithin als „Vater des Driftens“. Der ehemalige Motorrad-Rennfahrer startete 1977 sogar für ein Rennen in der Formel 1, machte sich aber auch im japanischen Tourenwagen-Rennsport einen Namen, in dem er für seinen Fahrstil bekannt wurde.
Mad Mike Whiddett posiert für ein Foto für Red Bull Hero Can in Auckland neben seinem Laborghini.

'Mad' Mike Whiddett ist seit 2009 im Driftsport aktiv

© Graeme Murray / Red Bull Content Pool

Driften ist wie ein extremes Ballett auf vier Rädern. Im Cockpit fühlt es sich verrückt an.
In einer Zeit, in der die meisten Rennfahrer Angst vor starkem Übersteuern ihrer Boliden hatten, machte sich Takahashi genau dieses Verhalten seines Autos zu Nutze, um so mit hohem Tempo durch die Kurven zu driften, was ihm etliche Titel einbrachte.
Der Drift-Sport wird aber zumeist mit dem Namen Keiichi Tsuchiya, auch bekannt als „Drift King“ in Verbindung gebracht, der die Technik seines Vorbildes in die Japanische Tourenwagen-Meisterschaft übernahm. Zunächst vor allem, um das Publikum zu begeistern. Bekannt wurde er durch die 1987 veröffentlichten „Plupsy“ Videos, in denen er seinen Toyota Corolla Levin auf öffentlichen Straßen zum Driften anregte und so in Japan für einen regelrechten Hype sorgte.

Rhys Millen wird erster Drift-Weltmeister

Rhys Millen driftet vor dem Red Bull Global Rallycross Series Rennen in seinem Hyundai in Washington DC

Rhys Millen beim Driften vor dem Kapitol

© Garth Milan/Red Bull Content Pool

Bis die Welle der Drift-Begeisterung auch in die westliche Welt überschwappte, sollte es allerdings dauern. Erst Mitte der Neunzigerjahre, genauer gesagt 1996, fand das erste Drift-Event außerhalb Japans am Willow Springs Raceway im US-amerikanischen Kalifornien statt.
Mit der Red Bull Drifting World Championship wurde im Jahr 2008 erstmals eine Weltmeisterschaft im Driften ausgetragen. Sie fand im kalifornischen Long Beach statt und fand im Neuseeländer Rhys Millen seinen ersten Champion.
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Wie sieht eine Drift-Rennstrecke aus?

Elias Hountondji und Johannes Hountondji mit ihren Autos während der Drift Masters European Championship in Riga, 2020.

Driftrennen finden auf kurzen Streckenabschnitten statt

© Jaanus Ree / Red Bull Content Pool

Im Gegensatz zu klassischen Rundkursrennen, bei denen die Kurse mehrere Kilometer lang sind, sind die Strecken beim Driften deutlich kürzer gehalten. Meist nur mehrere Hundert Meter lang, bestehen die Drift-Rennstrecken aus möglichst vielen aneinandergereihten Kurven.
Dazwischenliegende Geraden dienen dazu, dass die Autos Tempo aufnehmen können, um in den darauffolgenden Kurven mit möglichst hoher Geschwindigkeit und in einem hohen Driftwinkel durch die Knicks zu sliden.
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Wie werden Driftrennen bewertet?

Anders als in anderen Motorsport-Disziplinen spielen weder Runden- oder Etappenzeit, noch die Platzierung auf der Strecke bei der Wertung eine Rolle. Doch wie kann man ein Auto, das seitwärts durch Kurven driftet, überhaupt bewerten?
Hierfür kommen beim Driften die sogenannten Judges bzw. Juroren zum Einsatz, meist sind drei davon bei einem Event zugegen. Sie bewerten sowohl die Qualifikations-, als auch die Finalläufe eines Drift-Events. In die Wertung fließen dabei vier Kern-Kriterien ein:
  • Die Geschwindigkeit und Flüssigkeit: je schneller und flüssiger ein Drift-Run, desto mehr Punkte winken.
  • Der Driftwinkel: je größer der Winkel, desto mehr Punkte gibt es. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn ist der Winkel zu niedrig, gibt es kaum Punkte. Ist der Winkel zu hoch, wird das Auto möglicherweise zu langsam.
  • Die Linie: Vor dem Event informierten die Judges Fahrerinnen und Fahrer über die Ideallinie. Auf dem Track müssen gewisse Punkte angefahren werden, mal mit der Front, mal mit dem Heck. Je exakter man sich an diese Linie hält, desto höher fällt die Bewertung aus.
  • Der Stil: Das wichtigste Kriterium beim Driften. Wie präzise wird der Drift eingeleitet? Muss man häufig korrigieren? Wird viel mit Vollgas gefahren? All dies fließt in die vierte Wertung ein.

Drift-Duelle in den Twin-Battles

Die Königsdisziplin im Driften ist das Twin-Battle.

Die Königsdisziplin im Driften ist das Twin-Battle

© Christian Stadler / Red Bull Content Pool

In den sogenannten Twin-Battles, der Königsdisziplin des Driftsports, sind zwei Fahrer gleichzeitig auf der Strecke unterwegs. Dabei werden zwei Runden gefahren, in jeder davon ist ein Fahrzeug in Führung (Leader) und einmal hinten (Chaser).
Hier erfolgt die Bewertung nach den vier oben genannten Kriterien, in denen der Leader möglichst viele Punkte einheimsen sollte. Für den Verfolger kommt eine zusätzliche Proximity-Wertung hinzu. Hier schauen die Judges darauf, ob man möglichst nah am Vordermann dranbleibt, ohne ihn zu berühren.
Twin-Battle der besonderen Art: Kann Drift-Profi Abdo Feghali es im Boliden mit Freerunner Mohammad Al Attar aufnehmen? Findet's in diesem ungewöhnlichen Duell heraus.

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Abdo Feghali vs freerunner

What's faster: a drift racer or a freerunner?

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Darf man im öffentlichen Straßenverkehr driften?

Nein. Driften auf öffentlichen Straßen ist verboten und kann zu hohen Bußgeldern oder sogar einer Haftstraße führen. Driften gehört als Sportart auf die Rennstrecke.
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Kann man Driften erlenen?

Eli: „Driften ist wie Fliegen, Freiheit pur!“

Eli: „Driften ist wie Fliegen, Freiheit pur!“

© Christian Stadler / Red Bull Content Pool

Ja. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland einige Möglichkeiten, sich mit den Eigenheiten des Driftsports vertraut zu machen. Auf verschiedenen Kursen, wie beispielsweise im hessischen Gründau oder in der Motorsportarena Oschersleben, werden Drift-Trainings angeboten.
Eine gute Koordination hilft genauso wie eine gewisse Grundfitness und ein gesundes Maß an Reaktionsschnelligkeit. All das kann man trainieren.
Hier kann man sich mit den Grundlagen vertraut machen. Außerdem ist es im Rahmen eines klassischen Fahrsicherheitstraining möglich, das Driften zu erlernen.
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Drift-Games: Virtuelles Training für Zuhause

Screenshot aus dem PC-Game DRIFT 21 zeigt ein Auto beim Driften

Moderne Games wie DRIFT21 dienen als guter, virtueller Einstieg

© 505 Games

Mittlerweile gibt es auch einige Games, die das Thema Driften behandeln und dabei mit einer realistischen Simulation des Fahrverhaltens aufwarten. "Um einen Drift einzuleiten, muss man knapp über den Grenzbereich des Autos drübergehen. Daran muss man sich gewöhnen – Simulationen helfen dabei," verrät Johannes Hountondji.
Hervorragende Optionen sind beispielsweise die Titel DRIFT21, Assetto Corsa, GRID Legends oder CarX Drift Racing Online.

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Drift Masters European Championship

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