Padel-Tennis erfreut sich aktuell grosser Beliebtheit und wird auf der ganzen Welt von Tausenden von Menschen gespielt. Die Sportart ist vergleichsweise jung und entwickelte sich erst in den 1970er-Jahren in Mexiko. Das Spielsystem ist vergleichbar mit Tennis, wobei auf einem kleineren Feld, umgeben von vier Wänden, gespielt wird. Im Gegensatz zu anderen Spielen wird Padel-Tennis in der Regel im Doppel gespielt. Das Ziel besteht im Wesentlichen darin, den Ball mithilfe von speziellen Schlägern über das Netz ins gegnerische Feld zu befördern, wobei der Spielball auch die Wände berühren darf.
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Der Ursprung des Padel-Tennis
Der Name "Padel" stammt vom englischen Wort "paddle", was so viel wie "Schläger" bedeutet.
Ihren historischen Ursprung hat die Sportart im Jahr 1969 in Acapulco (Mexiko). Dort beschloss der Mexikaner Enrique Corcuera, die Fassade seines Hauses in Las Brisas um eine zweite Mauer zu erweitern, in der Mitte ein Netz anzubringen und den Platz (20x10 Meter) mit niedrigen Mauern zu umgeben. Niemand hat damals auch nur im Traum daran gedacht, dass aus dieser improvisierten Idee eine völlig neue Sportart entstehen würde, die schliesslich auf der ganzen Welt gefeiert wird.
In Padel-Tennis verliebt man sich einfach. Das ist etwas, das es in anderen Sportarten nicht gibt.
Die Red Bull Athleten Ale Galán auf dem Spielfeld mit Juan Lebrón
© Jaime de Diego / Red Bull Content Pool
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Die Regeln
Padel-Tennis wird eigentlich nur im Doppel (also zwei gegen zwei) gespielt. Unter besonderen Umständen kann auch im Einzel gespielt werden. Obwohl sich viele Ähnlichkeiten zum Tennissport feststellen lassen, gibt es ganz spezifische Regeln:
- Ziel ist es, den Spielball mit einem einzigen Schlag über das Netz ins gegnerische Feld zu befördern. Dabei darf der Ball auch gegen die Wände prallen. Der Ball darf maximal einmal den Boden auf einer Spielfeldseite berühren.
- Das Netz ist 10 m lang und in der Mitte 0,88 m hoch, an den beiden äusseren Enden maximal 0,92 m.
- Die Zählweise erfolgt nach dem Prinzip "Best of Three" und funktioniert im Grunde wie im Tennis (15, 30, 40). Gewonnen hat das Team, das entweder zwei oder alle drei Sätze gewinnt. Das Duo, das als erstes sechs Spiele mit einem Vorteil von zwei Spielen gewinnt, gewinnt einen Satz. Bei einem Gleichstand von sechs Spielen (6:6) wird ein Tie-Break gespielt. Das Tie-Break gewinnt das Team, das zuerst sieben Punkte mit zwei Punkten Vorsprung bzw. bei höheren Punktzahlen als sieben, ebenfalls einen Zwei-Punkte-Vorsprung erspielt.
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Was brauche ich zum Spielen?
Um Padel-Tennis spielen zu können, gibt es ein paar wesentliche Elemente:
Die Spieler
Für eine Partie Padel-Tennis benötigt man zunächst natürlich die Spieler (also zwei Paare). Die geringe Grösse des Spielfelds und die Tatsache, dass die Wände ebenfalls bespielt werden, machen Padel-Tennis zu einem sehr schnellen und intensiven Sport -- die richtige Vorbereitung ist also enorm wichtig.
Padle-Tennis ist ein sehr schneller und intensiver Sport, daher muss man sich als Spieler gut vorbereiten.
Der Spielball
Nach den Regeln der Internationalen Padel-Föderation (FIP) muss der Ball aus gelbem oder weissem Gummi bestehen und einen Durchmesser zwischen 6,32 und 6,77 cm sowie ein Gewicht zwischen 56 und 59 g haben. Wenn der Ball aus einer Höhe von etwa 2,50 m fallengelassen wird, sollte er beim Abspringen wieder eine Höhe von 1,35 bis 1,45 m erreichen. Der Innendruck soll zwischen 4,6 kg und 5,2 kg pro 2,54 cm² liegen.
Die Schläger
Die Standard-Schläger sind 45,5 cm lang, 26 cm breit und 38 mm dick. Bei der Herstellung von Padel-Rackets gibt es eine breite Palette von Materialien: Glasfaser, Carbon, EVA-Gummi, FOAM oder auch ausgefallenere Materialien wie Kevlar, Graphen oder sogar Wolfram.
Eine der wichtigsten Besonderheiten der Padel-Schläger besteht darin, dass sie im gesamten zentralen Schlagbereich eine unlimitierte Anzahl an Löchern von 9 bis 13 mm Durchmessern aufweisen. Davon gibt es drei Arten: Diamant (mehr Schlagkraft), Tropfen (Kontrolle und Kraft) und Kreis (mehr Kontrolle).
Das Spielfeld
Das Padel-Spielfeld ist 10x20 m gross, so dass jede Spielfeldhälfte ein perfektes Quadrat von 10x10 m ist. Die Linien sind jeweils 5 cm breit. Der Spielfeldbelag kann aus Beton und Zement, Kunstrasen oder Teppich bestehen -- in den Farben Grün, Blau oder Erdbraun.
Padel-Tennis wächst und wächst und es gibt immer mehr Konkurrenz. Die Sportart ist noch sehr jung und muss erst richtig erforscht werden.
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Wo findet man Padel-Tennis?
Seit ihrer Gründung im Jahr 2013 ist die World Padel Tour (WPT) die wichtigste professionelle Padel-Meisterschaft der Welt, an der die besten internationalen Spieler und Spielerinnen teilnehmen. Jedes Jahr werden zwischen 15 und 20 WPT-Turniere sowie ein Masters-Finale ausgetragen, bei dem nur die besten Doppel-Teams der Rangliste gegeneinander antreten. Die Events finden in verschiedenen Städten auf der ganzen Welt statt, bei denen die Spieler versuchen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln, um einen der begehrten acht Spots beim Masters-Finale am Ende der Saison zu ergattern.
- Die ersten WPT-Champions der Geschichte (2013) waren das argentinische Doppel Fernando Belasteguín und Juan Martín Díaz bei den Herren und das spanische Duo Elisabeth Amatriain und Patricia Llaguno bei den Damen.
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Die wichtigsten Namen des Sports
In den Anfängen entwickelten sich viele Spanier zu absoluten Pionieren des Sports, darunter Spieler wie Arturo Jiménez und sein Bruder Carlos, José Segimón, Javier Arenzana, Juan Fontán, Alfonso González Allende, Luis Nieto, Álvaro Gaspar, die Brüder Olcese und die Brüder Ballvé, um nur einige zu nennen. Die wichtigsten Akteure und Akteurinnen sind derzeit folgende:
- Juan Lebrón
- Ale Galán
- Fernando Belasteguín
- Paquito Navarro
- Sanyo Gutiérrez
- Pablo Lima
- Gemma Triay
- Paula Josemaría
- Mapi Sánchez Alayeto
- Majo Sánchez Alayeto
- Marta Marrero
- Alejandra Salazar
Padel-Tennis wird aktuell in mehr als 75 Ländern der Welt gespielt und ist derzeit eine der Sportarten mit der schnellsten Entwicklung und Verbreitung in Bezug auf die Anzahl der Spieler und Plätze. Mit mehr als 35 nationalen Verbänden auf fünf Kontinenten entwickelt sich Padel-Tennis auch im deutschsprachigen Raum mehr und mehr zu einer beliebten Freizeitbeschäftigung.
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