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ZID: Sein Weg vom DJ zum Mundart-Künstler
Der Zürcher Mundart-Künstler ZID geht stets seine eigenen Wege und kann nun die Früchte seiner Arbeit ernten – obwohl er noch am Anfang steht.
Autor: Thierry Kuhn
3 min readPublished on
Vor bald 10 Jahren hat der Zürcher Severin Häne alias ZID begonnen, in Clubs aufzulegen. Seine selber produzierten Mash-Ups, an denen er damals im stillen Kämmerlein feilte, konnte er erstmals einem Publikum präsentieren. Schliesslich entstand ein offener Schlagabtausch zwischen DJ und Künstler.
«Ich habe früher diverse Rapper mit meinen Beats lanciert und irgendwann musste eine Hook eingesungen werden. Dies habe ich gleich selber übernommen und gemerkt, dass das eigentlich recht gut klappte», erzählt ZID im Interview. Dies war der erste Grundstein, der ihm den Weg zum Künstlerdasein ebnete – mal abgesehen von den Schlagzeug-Experimenten im zarten Alter von fünf Jahren. Als Produzent Roman Camenzind ihn ins Studio einlud, wurde ihm bewusst, dass noch mehr daraus werden könnte.
Irgendwann fokussierte er sich nur noch aufs Musikmachen und so musste das Auflegen dem Aufnehmen weichen. «Ich bin gerade dabei, mein DJ-Equipment zu verkaufen – diese Ära dürfte also definitiv gelaufen sein. Wenn man das DJing schleifen lässt, ist man schnell mal aus dem Kuchen raus», so ZID weiter.
Seit zwei Jahren ist der heute 26-Jährige als Solokünstler ZID aktiv – und scheint seine Bestimmung gefunden zu haben. Parallel ist er drauf und dran, seine Produktions-Skills zu perfektionieren, um ein zweites Standbein zu schaffen und das Klumpenrisiko als Solokünstler zu entgehen.

ZID haucht dem Mundart frischen Wind ein

Jedoch sei gerade im Vergleich zum gesättigten DJ-Markt noch unberührtes Potenzial vorhanden, um als Mundart-Künstler wahrgenommen zu werden und erfolgreich zu sein.
«Popmusik in der Schweiz tönt nach wie vor sehr traditionell. Ich denke, dass ich mit meiner Musik eine Nische gefunden habe, die erst in geringem Ausmass existiert», erklärt er. ZID lässt sich nur ungern einschränken und kreiert eine Symbiose zwischen urbaner Musik, Dance und Pop – und wütet gerne einfach mal drauf los.
Angemerkt sei: Ihm scheint die Ausstrahlung als Nachteule noch nicht ganz abhanden gekommen zu sein – seine aktuelle EP «00:01» steht denn auch für die Zeit nach Mitternacht, da die meisten Texte zu dieser Zeit entstanden sind. «Nach der Arbeit habe ich mich oft noch hingesetzt und nächtelang durchgearbeitet.»

Mit Bligg durch die Schweiz

Die langen Nächte dürften in der nächsten Zeit nicht unbedingt abklingen, ist ZID doch derzeit mit Mundart-Pionier Bligg auf Schweizer Tournee unterwegs – was für ihn noch nicht so greifbar ist. «Jetzt mit Bligg auf Tournee zu gehen ist schon recht speziell. Beim Tourstart stand ich während seiner Show auf der Bühne und dachte mir: Wow okay, das passiert jetzt also wirklich.» Bligg habe denn auch ein dankbares Publikum, was für ZID ideale Voraussetzungen seien. «Man hat überhaupt nicht das Gefühl, als Support-Act überflüssig zu sein, wie es vielleicht mit einem internationalen Hauptact der Fall wäre.» ZID scheint mit seinen Voraussetzungen tatsächlich gut aufgehoben zu sein.
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ZID© sonymusicpromotion.ch
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