Armand "Mondo" Duplantis hat die Welt im Sturm erobert und den Stabhochsprung ins Wohnzimmer eines jeden Sport-Fans gebracht. Mit nur 24 Jahren hat der schwedisch-amerikanische Superstar bereits Geschichte geschrieben, indem er seinen Weltrekord gleich zehn Mal brechen konnte. Keinem anderen Athleten ist es öfter gelungen, die Sechs-Meter-Marke zu überschreiten. Erst vor kurzem gelangen ihm die 6,26 Meter beim Silesia Diamond League Meeting in Polen und nur zwei Wochen später setzt er einen erneuten Weltrekord in Paris, um sich Olympisches Gold zu holen. Es scheint, als stünde Duplantis erst am Anfang. Aber wo hat seine Geschichte begonnen?
Mondo Duplantis' Reise hin zur Stabhochsprungssensation begann in frühen Jahren; bereits im Alter von sieben Jahren erreichte er eindrucksvolle Leistungen. Dennoch ging sein Aufstieg bis an die Spitze nicht ohne Herausforderungen einher. Der Film "Born to Fly" erkundet die intime Geschichte, die von Höhen, Tiefen und dem unermüdlichen Antrieb erzählt, die den jungen Athleten auf neue Höhen katapultierte.
1 h 36 Min
Born to Fly
Vom Wunderkind zum Weltstar: Mondo Duplantis' Weg zur Stabhochsprung-Legende war nicht ohne Herausforderungen. Seine Geschichte zeigt den unermüdlichen Antrieb, der ihn zu neuen Höhen führte.
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Mondos Stabhochsprung ist eine Familienangelegenheit
Dass Duplantis in so jungen Jahren bereits einen derartigen Höhenflug hinlegen konnte, kam für diejenigen, die seine Karriere von Beginn an verfolgten, nicht gerade überraschend. Der Stabhochsprung ist seiner DNA in vielerlei Art eingeschrieben, nachdem sein amerikanischer Vater Greg selbst ein talentierter Stabhochspringer ist und seine schwedische Mutter Helena als ehemalige Athletin im Siebenkampf in der sportlichen Erziehung ebenfalls mitmischte. Im Garten ihrer Heimat in Lafayette (Louisiana) bauten sie ihrem Sohn ein entsprechendes Set-Up auf und mit nur drei Jahren wagte Mondo die ersten Schritte in seinem Sport.
Die meisten Kinder hatten Basketball-Körbe im Garten hängen. Wir hatten ein Set-Up für den Stabhochsprung. Das machte uns ziemlich einzigartig.
Duplantis entwickelte schnell eine tiefe Liebe und Faszination für den Sport! Unter dem strengen Auge des Vaters, der noch heute als sein Coach fungiert, wurde schnell klar, dass der junge Stabhochspringer ein wahres Naturtalent ist. Mit der Hilfe seiner Mutter, die ihn in Sachen Fitness und Kraft coachte, war seine Karriere von Beginn an eine Familienangelegenheit. Duplantis sicherte sich den ersten Meilenstein seiner Altersgruppe mit nur sieben Jahren. Danach brach er seinen eigenen Rekord ganze sechs Jahre in Folge.
Im Stabhochsprung müssen sich die Athleten vom Boden abdrücken und den Körper in der Luft in eine Drehung bringen, um so über die Stange zu kommen, bevor es im freien Fall runter auf die Matte geht. Klingt einfach, in seiner Tiefe ist dieser Sport aber unglaublich komplex. Diese Technik brauchte Jahre der Arbeit, um sie wirklich zu beherrschen und es braucht eine gewisse Furchtlosigkeit, um sie wirklich adäquat umsetzen zu können. Der junge Duplantis verbrachte Stunden damit, Videos seiner Helden zu schauen. Sein absolutes Idol war damals der Franzose Renaud Lavillenie, ein graziler Stabhochspringer, der zwischen 2014 und 2020 den Weltrekord hielt.
Mondos Set-Up im Garten siehst du hier:
4 Min
Red Bull Backyards – Armand 'Mondo' Duplantis
Unternimm einen Trip nach Lafayette, Louisiana, in den Garten des Stabhochspringers Armand "Mondo" Duplantis.
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Für sein Land Schweden
Im laufe seiner Kindheit verbrachte die Familie viele Sommer in Schweden, doch das hielt Duplantis nicht davon ab, zu trainieren und bei Wettbewerben anzutreten. Er realisierte, wie groß das Feld und die Konkurrenz in der europäischen Nation waren -- immerhin trug Schweden einige wichtige Wettbewerbe aus, die im nationalen Fernsehen übertragen wurden -- womit Mondo sich dazu entschloss, dieses Land zu vertreten: "In Schweden sind Leichtathletik-Stadien so üblich wie ein Football- oder Baseball-Feld in den USA", erklärt er.
Dennoch, er war zu diesem Zeitpunkt noch immer in der High-School und lebte in Lafayette, weshalb er aktiv daran arbeiten musste, mehr Zeit in Schweden zu verbringen. Er trat dem lokalen Leichtathletik-Club bei, Uppsala IF, und begann damit, seine schwedischen Sprach-Skills zu schulen. Indem er sich seiner schwedischen Abstammungslinie aktiv widmete, sicherte er sich die Bonuspunkte der Schweden und seine Popularität ging unmittelbar durch die Decke.
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Wie er seine Karriere auf den nächsten Level brachte
Es ist ziemlich klar, dass Duplantis nie der Underdog war. Auf Junioren-Level gewann er 2015 die Youth Championships, 2017 die Europameisterschaft und 2018 die Weltmeisterschaft. An dem Punkt, an dem er ein die Elite aufstieg, wusste jeder in der Community des Stabhochsprungs, wer er ist.
Dieser Ruf, so aufregend er auch ist, geht aber mit einer Menge Druck einher. Die erste Teilnahme an der Elite-Weltmeisterschaft in London 2017 lehrte ihn eine harte Lektion, nämlich jene, dass nicht immer alles nach Plan läuft. Aber zu lernen, mit der Enttäuschung umzugehen, ist für einen Athleten genauso wichtig wie ein Sieg. Also richtete sich Duplantis wieder auf und kehrte noch stärker zurück.
In den Folgejahren streifte er ein positives Resultat nach dem anderen ein und sammelte wertvolle Erfahrungen. 2018 kam dann der Sieg bei der Europameisterschaft mit einer Höhe von 6,05 Metern -- es war der fünfthöchste Sprung der Geschichte!
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Ein Jahr der Rekorde
2020 gelang es Duplantis dann, die letzten Puzzlestücke zusammenzufügen. Direkt beim Start der Saison am 8. Februar in Toruń in Polen gelang ihm der Rekordsprung mit 6,17 Metern Höhe. Damit brach er den beinahe sechs Jahre alten Weltrekord, der zuvor von seinem Kindheitsidol Lavillenie aufgestellt worden war -- ein Erfolg, auf den er beinahe sein gesamtes Leben lang hingearbeitet hatte.
Das ist etwas, das ich wollte, seitdem ich drei Jahre alt war.
Sobald Duplantis der Knoten aufgegangen war, war er nicht mehr aufzuhalten. Es dauerte nur eine Woche, bis er denn nächsten großen Triumph hinlegte. Am 15. Februar segelte er in Glasgow (Schottland) über 6,18 Meter über die Stang und brach so seinen eigenen Weltrekord. Dann, im September in Rom, brach er den Outdoor-Rekord der Legende Sergey Bubka mit einem Sprung von 6,15 Metern: "Ich traf zwar auf der Matte auf, aber ich war nicht wirklich zurück auf der Erde", meinte Duplantis nur Momente nach seinem Sprung.
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Duplantis als Titelträger
Seit seiner unglaublichen Saison 2020 ist Duplantis auf der ganzen Welt bekannt. 2022 festigte er seine Rolle in der Stabhochsprung-Geschichte, indem er seinen Weltrekord ein weiteres Mal brach -- nicht einmal, sondern gleich dreimal. Er begann die Saison mit einem Sprung über 6,19 Meter in Belgrad (Serbien); es folgte ein Sprung über 6,20 Meter nur eine Woche später bei den World Ahtletics Indoor Championships. Dann kam sein 6,21-Meter-Sprung bei der Weltmeisterschaft in Eugene, Oregon (USA).
Mit seinem Sieg bei der Weltmeisterschaft in Eugene hat Duplantis heute alle wichtigen Titel in seinem Sport gewonnen. Daneben war es ihm gelungen, inklusive der Saison 2022 insgesamt 22mal über sechs Meter zu springen -- kein anderer Athlet kann das von sich behaupten.
Doch das war es noch lange nicht mit den Rekorden. Anfang 2023 brach Mondo seinen eigenen Weltrekord mit einer Höhe von 6,22 m beim All Star Perche Hallenmeeting in Clermont-Ferrand, Frankreich, ein weiteres Mal. Daran schloss er mit einer weiteren Goldmedaille bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2023 in Budapest, Ungarn, an, bevor er das Jahr mit einer neuen Weltrekordhöhe von 6,23 m beim Diamond League Event in Eugene abschloss. Dann fügte er seiner Rekordmarke 2024 in der Diamond League in Xiamen, China, einen weiteren Zentimeter hinzu.
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Ein weiterer Weltrekord und ein weiterer Zentimeter für Duplantis
Bei den Pariser Spielen 2024 gewann Mondo eine Goldmedaille, nachdem er 6 m übersprungen und seine Konkurrenten geschlagen hatte. Aber das war ihm nicht genug. Er wollte sich weiter pushen. Genau das tat er, indem er unglaubliche 6,25 m sprang und den Weltrekord erneut brach -- jenen Rekord eben, den er ein paar Monate zuvor aufgestellt hatte.
Hinter all den Weltrekorden und Titeln steckt natürlich viel harte Arbeit. Der zweimalige Welt-Leichtathlet des Jahres (2020 und 2022) bleibt dennoch bescheiden und scheint keinen Triumph als selbstverständlich anzusehen.
Wie Duplantis selbst eben sagt: „Ich versuche einfach, rauszugehen, hoch zu springen, Rekorde zu brechen und mich ständig zu verbessern.“
Erfahre mehr über Armand ‘Mondo’ Duplantis in der untenstehenden Mind Set Win Podcast-Episode:
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