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Mit Assassin’s Creed Mirage kehrt die Reihe nach über 15 Jahren zu ihren Wurzeln zurück. Ob der Fokus auf Stealth und Parkour aufgeht, verrät euch unser Test.
Als Ubisoft im Jahr 2007 das erste Assassin’s Creed veröffentlichte, war man sich vermutlich selbst nicht bewusst, was für eine wichtige Reihe man hier geschaffen hatte. Im Laufe der Jahre erfanden sich die Open-World-Abenteuer immer wieder neu, doch die letzten drei Ableger Origins, Odyssey und Valhalla hatten nicht mehr viel mit den Ursprüngen zu tun. Assassin’s Creed Mirage will sich nun wieder auf die alten Stärken zurückbesinnen und präsentiert sich als Hommage an den Auftakt der Reihe. Ob das gelungen ist und was euch im Game erwartet, erfahrt ihr hier.
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Vom Taschendieb zum Verborgenen
Die Handlung von Assassin’s Creed Mirage ist im neunten Jahrhundert angesiedelt und erzählt im Jahr 861 die Geschichte von Basim ibn Ishaq, den es elf Jahre danach nach Skandinavien verschlagen sollte. Feierte der Verborgene (die Vorläufer der Assassinen) doch bereits im letzten Ableger Assassin’s Creed Valhalla seine Premiere.
Mirage erzählt die Vorgeschichte des Assassinen, der zu Beginn des Spiels als einfacher Straßendieb in einem kleinen Örtchen nördlich von Bagdad seine Brötchen verdient. Doch wie immer innerhalb der Serie brodelt es unter der Oberfläche der blühenden Hauptstadt des Abbasiden-Reiches mächtig.
Eher zufällig werdet ihr Zeuge von einer Verschwörung durch den Orden der Ältesten. Maskierte Gestalten, die offenbar hinter den Kulissen der Metropole die Strippen ziehen.
Doch die erste Mission geht mächtig schief und so bleibt euch nichts weiter übrig, als mit einer Verborgenen namens Roshan zu fliehen. Als Mentorin bildet Roshan Basim in der Festung von Alamut zum Assassinen aus, bevor es euch wieder nach Bagdad verschlägt, indem ihr den meisten Teil der Spielzeit verbringen werdet.
Schnell fällt auf, dass die Story in Assassin’s Creed Mirage wieder einen höheren Stellenwert einnimmt als in den letzten Ablegern. Erfreulicherweise wartet die Handlung dabei mit einigen überraschenden Wendungen auf und schafft es, bis zum Abspann an den Bildschirm zu fesseln.
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Missionen und Nebenaufgaben: Weniger ist mehr
Assassin’s Creed Mirage setzt auf einen Story-getriebenen Ansatz. Im Rahmen der in sechs große Akte unterteilten Handlung gilt es zunächst, wichtige Informationen und Hinweise zu den Mitgliedern des Ordens und ihren Verbündeten zu sammeln.
Diese setzt ihr nach und nach wie ein Puzzle zusammen, um am Ende die Strippenzieher zu entlarven und dingfest zu machen. Da werden wohlige Erinnerungen an die ersten Teile wach. Gerade bei den Hauptzielen gibt euch das Spiel zudem viele alternative Lösungswege an die Hand.
Ein Ordensmitglied hat sich beispielsweise in einer gewaltigen und schwer bewachten Festung verschanzt. Wie ihr da rein gelangt, liegt ganz an euch: Ihr könnt nach einem geheimen Eingang suchen, mit einer Gruppe von Menschen unbemerkt hineinschleichen, einen Zugang über die Dächer ausfindig machen oder einen der Untergebenen des Ziels bestechen, um in das Innere zu gelangen.
Hier kommen mitunter auch die neuen Verkleidungen ins Spiel, dank denen ihr unbemerkt in der Nähe eurer Ziele eure Detektivarbeit fortsetzen könnt. Mithilfe des Adlerauges oder dank der Unterstützung eures Adlers aus der Luft deckt ihr Möglichkeiten, alternative Wege oder wichtige Personen und Objekte auf. Diese Abwechslung in den Vorgehensweisen sorgt bis zum Ende für zusätzliche Motivation.
Neben den Hauptmissionen dürfen natürlich auch Nebenaufgaben nicht fehlen, die euch erfreulicherweise ebenfalls nicht mehr erschlagen, wie es noch in Valhalla der Fall war. Neben kleineren Aufträgen gilt es beispielsweise, eine Handvoll wertvolle Bücher zu sammeln, Artefakte zu stehlen oder rätselhafte Scherben zu finden.
Innerhalb der Spielwelt stoßt ihr zudem auf insgesamt 66 historische Stätten, die wichtige Orte in und um Bagdad zeigen und euch die Geschichte der heutigen Hauptstadt des Irak näherbringen.
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Die Straßen von Bagdad
Doch nicht nur hinsichtlich des Story-Fokus besinnt sich Mirage auf die Anfänge der Reihe zurück. Auch Spielwelt und Gameplay präsentieren sich spürbar entschlackter und fokussierter.
So nimmt der lebendige und erstaunlich abwechslungsreiche Schauplatz selbst einen wichtigen Stellenwert ein und markiert einen heimlichen Star des Spiels.
Die von gewaltigen Mauern umgebene Runde Stadt im Zentrum, sowie die darum liegenden Bezirke stehen klar im Mittelpunkt. Abseits der Stadtmauern erkundet ihr Teile des Umlandes sowie das Dünenmeer der Wüste, die allesamt mit einigen beeindruckenden Points-of-Interest aufwarten und zum Entdecken einladen.
Die Spielwelt fällt dabei aber deutlich kompakter aus als in den letzten drei Serienteilen, was auch für das gesamte Gameplay von Assassin’s Creed Mirage gilt. Mit gewaltigen Moscheen, malerischen Gärten oder riesigen Palmenhainen hat Bagdad erfreulicherweise genügend Abwechslung zu bieten.
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Das Gameplay
Auch aus spielerischer Sicht gelingt Assassin’s Creed Mirage der Entschlackungskurs hervorragend. Die ausufernden Talentbäume, Inventarplätze und Kämpfe wurden wieder auf das Wesentliche reduziert – stattdessen nehmen Stealth und Parkour endlich wieder einen hohen Stellenwert ein.
Einerseits, weil Basim deutlich weniger einstecken kann als die Protagonisten der letzten drei Ableger. Andererseits, weil der flinke Assassine selbst nur auf ein begrenztes Arsenal zurückgreift und vor allem beim Aufeinandertreffen mit gepanzerten Kontrahenten eine gehörige Portion Taktik mitschwingt.
Die offene Konfrontation ist nur selten von Erfolg gekrönt und so freuen sich langjährige Fans der Reihe darüber, dass der vorsichtige Schleicheinsatz in Kombination mit Versteckmöglichkeiten und der Option, ungesehen in der Menschenmenge zu verschwinden, wieder einen großen Teil des Gameplays ausmachen.
Je mehr Aufsehen ihr erregt, desto schneller werden die Wachen auf euch aufmerksam. Auf der höchsten Stufe hetzt euch das Spiel zudem die Shakiriyya-Elite-Wachen an den Hals. Um euer „Wanted-Level“ zu senken, könnt ihr wahlweise Steckbriefe in den Straßen Bagdads zerstören oder die richtigen Personen bestechen.
Praktischerweise kann Basim im Verlauf des Abenteuers auf ein breites Arsenal an Hilfsmitteln zurückgreifen, mit denen ihr unbemerkt durch die Straßen Bagdads navigiert. Neben Wurfmessern stehen unter anderem ein Blasrohr, das Gegner einschlafen lässt, Rauchbomben oder Lärmer zur Wahl, mit denen sich Wachen ablenken lassen.
Assassinen-Fokus und Bogenschützen
Ebenfalls neu ist der sogenannte Assassinen-Fokus. Dank ihm könnt ihr mehrere Ziele markieren und diese per Knopfdruck nacheinander ausschalten. Das funktioniert allerdings nur, wenn ihr nicht entdeckt wurdet und entsprechend eure Fokus-Leiste gefüllt habt.
Bei der Erkundung greift ihr auf die Unterstützung eures Adlers Enkidu zurück, der allerdings nicht mehr so mächtig ist, wie in den Vorgängern.
Denn wichtige Gebäude warten mit Bogenschützen auf, die euren gefiederten Freund in die Flucht zwingen. Erst wenn diese ausgeschaltet sind, kann die Erkundung aus der Luft wieder aufgenommen werden.
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Parkour und Charakterentwicklung
Wart ihr in Valhalla, Odyssey und Origins meist auf dem Boden unterwegs, sind in Assassin’s Creed Mirage die Dächer der Gebäude wieder euer stärkster Verbündeter.
Parkour-Elemente sind seit dem Auftakt ein Kernelement der Reihe, das stark in das Gameplay eingeflochten ist. Dank der simplen Steuerung und spielerischen Möglichkeiten, gehört AC zu den einflussreichsten und besten Parkour-Games. Das weiß auch Freerunner Dominic Di Tommaso:
Selbstredend kann Basim nahezu alle Mauern und Türme erklimmen und überwindet grazil Seilrutschen, Flaschenzüge und vieles mehr. Das vertikale Gameplay geht dabei tadellos von der Hand, zumal die Parkour-Elemente immer wieder in Rätsel und Missionsdesign eingebunden werden.
Die umfangreiche Charakterentwicklung der Vorgänger präsentiert sich ebenfalls deutlich simpler. Zwar kann Basim im Level aufsteigen und so innerhalb von drei Talentbäumen neue Skills erlernen, der Fortschritt wirkt aber deutlich stärker in Spiel und Story eingebunden.
Auch das Repertoire an Waffen und Ausrüstung wurde spürbar zurückgefahren. Lediglich eine Handvoll Schwerter und Dolche, sowie eine einzige Montur lassen sich ausrüsten und in drei Stufen aufwerten.
In unseren Augen die richtige Entscheidung und der ideale Mittelweg, zumal die damit verbundenen Fähigkeiten keinesfalls übermächtig ausfallen.
Freerunning auf dem Basar: In Mirage erkundet ihr den großen Basar von Bagdad. In unserem Video machen die Freerunner Dominic Di Tommaso und Hazal Nahir den Basar von Istanbul unsicher.
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Fazit zu Assassin's Creed Mirage
Das gilt auch zusammenfassend für Assassin’s Creed Mirage, das sich gekonnt auf die einstigen Stärken der Kult-Reihe zurückbesinnt und diese mit einigen frischen, modernen Spielelementen garniert.
Mirage fühlt sich an, wie ein richtiges Assassin’s Creed – mit all den dazugehörigen Stärken und Schwächen. Besonders der Fokus auf die wichtigsten Elemente früherer Ableger dürfte Fans glücklich stimmen.