Die Geschichte der DTM reicht bereits bis zum Jahr 1972 zurück. Aus der ursprünglichen Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) erwuchs im Jahr 1984 die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft, bevor die neue DTM im Jahr 2000 an deren Stelle trat. Dabei steckt die belebte Historie voller legendärer Namen. Wir stellen euch die 7 besten DTM-Fahrer Deutschlands vor.
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Frank Biela
Wie die meisten Rennfahrer:innen, startete Frank Bielas Karriere im Kartsport, doch bereits zur Saison 1987 zog es den Profi in die DTM. Noch im selben Jahr fuhr er auf der AVUS im Südwesten Berlins seinen ersten Sieg ein.
Im Jahr 1990 gewann Biela beim Rennen an der legendären Nürburgring Nordschleife im Mercedes-Benz 190E 2.5-16 Evo. Ein Jahr später wechselte der im nordrhein-westfälischen Neuss geborene Pilot zu Audi und krönte sich am Ende der Saison mit sechs Siegen zum Meister.
Zur Saisonmitte 1992 zog sich Audi aus der DTM zurück, Biela wagte sich an internationale Meisterschaften und gewann im Jahr 1993 die französische und 1996 die britische Tourenwagen-Meisterschaft.
Doch auch in den Langstrecken-Rennserien ist der Name Frank Biela sehr bekannt: Fünf mal gewann er mit seinem Team die 24 Stunden von Le Mans, vier Mal war er in Sebring erfolgreich.
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Manuel Reuter
Auch der in Mainz geborene Manuel Reuter ist für immer mit der DTM verbunden. Ein Name, den langjährige Fans bestens kennen dürften. Immerhin klemmte er sich bereits 1985 erstmals hinter das Lenkrad eines Tourenwagen, noch im selben Jahr folgte der erste Podestplatz auf Ford.
Gemeinsam mit Fank Biela und Bernd Schneider war Manuel Reuter im Junior-Team von Ford zu Hause. Seinen ersten von elf DTM-Siegen holte er im Jahr 1986 am Nürburgring, bereits im Jahr darauf wurde er mit zwei weiteren Siegen sogar Vize-Meister.
1989 holte Reuter gemeinsam mit Jochen Mass und Stanley Dickens den Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans im Sauber C9, bevor er 1993 in die DTM zurückkehrte. Das erfolgreichste Jahr für Reuter war zweifelsohne die Saison 1996 , das die zweite und letzte Saison der International Touring Car Championship (ITC) markierte.
Mit drei Siegen bescherte Manuel Reuter als Champion Hersteller Opel die Meisterschaft. Auch zum Neustart der DTM im Jahr 2000 sollte Reuter der Rennserie treu bleiben. Noch im selben Jahr wurde er mit vier Siegen Vize-Meister. 2005 absolvierte erst seine letzte Saison in der DTM.
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Hans-Joachim Stuck
Hans-Joachim „Strietzel“ Stuck zählt zu den bekanntesten Motorsport-Profis Deutschlands und startete zwischen 1974 und 1979 sogar in der Formel 1. 1986 und 1987 gewann der in Garmisch-Partenkirchen geborene Rennfahrer das 24-Stunden-Rennen von Le Mans, 1990 wurde er Champion in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft.
Doch bereits 1984 klemmte sich Stuck erstmals hinter das Lenkrad eines Tourenwagen und holte im BMW 635 CSi direkt Platz Drei beim Flugplatzrennen Wunstorf. Im Jahr 1990 stieg Audi in die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft ein, mit sieben Siegen krönte sich am Saisonende Hans-Joachim Stuck zum Meister.
Im Jahr darauf folgten vier weitere Siege, bevor Stuck in seiner letzten Saison (1996) seinen 13. und letzten Platz ganz oben auf dem DTM-Podium feiern konnte. Nach dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2011 beendete Stuck seine erfolgreiche, aktive Rennkarriere.
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Marco Wittmann
Als Hans-Joachim Stuck erstmals in einem DTM-Wagen Platz nahm, war Marco Wittmann noch nicht einmal geboren. In der Saison 2013 debütierte der 1989 in Fürth geborene Rennprofi nach einem Jahr als Testfahrer in der DTM und holte dort direkt im dritten Meisterschaftslauf am Red Bull Ring Platz Zwei.
Doch bereits im Jahr darauf holte sich Marco Wittmann mit vier Siegen vor Mattias Ekström den Titel als DTM-Champion 2014. Ein Erfolg, den er in der Saison 2016 mit drei weiteren Siegen und 206 Punkten noch einmal erreichen sollte.
Bei seinem letzten Stelldichein in der DTM im Jahr 2022 sicherte sich der BMW-Werksfahrer Wittmann den Sieg beim Saisonfinale in Hockenheim und belegte am Ende Gesamtrang Acht in der Meisterschaft.
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René Rast
Einer der härtesten Kontrahenten Wittmanns war Audi-Pilot René Rast, der nach drei Siegen im Porsche Supercup (2010, 2011 und 2012) und dem gemeinsamen Meistertitel mit Kelvin van der Linde in der ADAC GT Masters 2014 zur Saison 2017 in die DTM wechselte und diese bereits in seinem ersten Jahr mit drei Rennsiegen gewinnen konnte.
179 Punkte holte Rast in seiner Premierensaison. Drei Zähler mehr als Audi-Markenkollege Mattias Ekström, der lediglich im ersten Lauf am Red Bull Ring ganz oben auf dem Podium stand.
Ähnlich knapp ging es ein Jahr später zu, als sich Rast am Saisonende als Vize-Meister lediglich dem Briten Garry Paffett geschlagen geben musste. In der DTM-Saison 2019 folgte dann der zweite Meistertitel für René Rast, im Jahr 2020 wurde er zum dritten Mal Champion.
Auch in der DTM-Saison 2023 war Rast weiterhin aktiv und holte im zweiten Lauf am Red Bull Ring seinen bislang letzten der insgesamt 26 Siege.
Zudem trat Rast seit 2016 immer wieder in der Formel-E an, zuletzt ebenfalls in der Saison 2023.
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Klaus Ludwig
Das fahrerische Talent und zahlreiche Siege brachten Klaus Ludwig den Beinamen „König Ludwig“ ein, denn er gilt als Deutschlands erfolgreichster Tourenwagenfahrer. Bereits in den 1970er Jahren startete Ludwig in der Deutschen Rennsport-Meisterschaft für Ford, erreichte in den Jahren 1875 und 1976 Platz Zwei, bevor er auf Porsche in der Saison 1979 Meister wurde.
Nach zwei Le Mans-Siegen in den 1980er Jahren wechselte Klaus Ludwig zur Saison 1985 in die DTM beziehungsweise dessen Vorläufer, der int. Deutsche Produktionswagen-Meisterschaft. Obwohl Ludwig erst zum sechsten Meisterschaftslauf beim Flugplatzrennen Diepholz einstieg, konnte er bereits dort seinen ersten Sieg feiern und gewann alle drei weiteren Rennen der Saison.
1988 krönte sich König Ludwig nach einer 24 Rennen langen Saison erstmals zum Meister der DTM, bevor er im Jahr darauf zu Mercedes wechselte. Den zweiten Titel feierte der Rennfahrer im Jahr 1992, in dem sich der Deutsche die gesamte Saison hinweg einen Dreikampf mit den DTM-Legenden Kurt Thiim und Bernd Schneider lieferte.
Seinen dritten und letzten Meistertitel fuhr Klaus Ludwig in der DTM-Saison 1994 ein. Es folgten zwei weitere Jahre für Opel, bevor Ludwig in die FIA-GT-Meisterschaft wechselte, die er 1998 ebenfalls gewann und daraufhin seinen Rücktritt verkündete.
Bereits ein Jahr später wagte sich die deutsche Rennsport-Legende erneut in das Cockpit und war in der Saison 2000 auch zur Premiere der neuen DTM wieder mit von der Partie. Im Alter von 50 Jahren gewann er beide Meisterschaftsläufe am Sachsenring und ist damit der bislang älteste Sieger eines DTM-Rennens – am Saisonende belegte Klaus Ludwig Gesamtrang 3.
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Bernd Schneider
Mit fünf Meisterschaften, 43 Siegen und 25 Pole-Positions ist Bernd Schneider der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte der DTM, was dem Saarländer den Beinamen „Mister DTM“ einbrachte. Parallel zu seinem Engagement in der Formel 3, in der er 1987 die Deutsche Meisterschaft gewinnen konnte, debütierte Schneider in der DTM-Saison 1986 in den letzten beiden Saisonrennen für Ford.
Zwischen 1988 und 1990 startete Schneider zudem für Zakspeed und das Arrows-Team insgesamt neun Mal in der Formel 1, doch auf seinen ersten DTM-Sieg musste er sich bis zum Jahr 1992 gedulden.
Seinen ersten Meistertitel in der DTM sicherte sich Bernd Schneider in der Saison 1995, in der er fünf Rennen gewann. Besonders zum Start der neuen DTM zur Saison 2000 führte jedoch kein Weg an Bernd Schneider vorbei. Zur Premiere und im Jahr 2001 gewann er die Meisterschaft, 2002 wurde er Vize-Meister, 2003 und 2006 wurde er erneut Gesamtsieger.
Zum Ende der Saison 2008 zog sich Schneider vom aktiven Motorsport zurück, doch bis zum Jahr 2022 trat „Mister DTM“ vereinzelt immer wieder zu Langstreckenrennen an. Im Laufe seiner beispiellosen Karriere stellte Bernd Schneider mit 236 Starts in der DTM haufenweise Rekorde auf.
Niemand gewann mehr Rennen, niemand landete häufiger auf dem Podium. Auch bei den Pole-Positions und den Schnellsten Rennrunden prangt der Name Bernd Schneider ganz oben auf der ewigen Bestenliste. Seinen Spitznamen hat er sich also redlich verdient.