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Surf-Champion Mick Fanning über den Drop am berüchtigten tasmanischen Shipstern Bluff.
© Adam Gibson
Surfen
Du stehst auf Big Wave-Surfen? Hier kommt eine kurze Geschichtsstunde!
Das Surfen auf den größten Wellen des Planeten begann auf Hawaii und hat sich dann wie ein Lauffeuer auf der ganzen Welt ausgebreitet. Hier ein Überblick!
Autor: Russ Bateman
3 min readPublished on
Passenderweise fand die Geburt des Big Wave-Surfens auf der gleichen Insel statt, auf der auch das Surfen seinen Ursprung hat: Oahu, Hawaii.
Jahrhundertelang surften Hawaiianer aller Klassen gemeinsam auf den kleineren Wellen an der Südküste Oahus, entlang der malerischen Strände des heutigen Honolulu und Waikiki.
Foto der Waimea Bay, aus dem Archiv von Surf-Fotograph Jeff Divine
Waimea Bay, Oahu, Hawaii - Jeff Divine© Jeff Divine
Gegen Mitte des Jahrhunderts jedoch, als der Sport immer populärer wurde und sich die Technologie und Konstruktion der Surfboards verbesserte, wagten sich die hawaiianischen Surfer an größere Brandungen an der West- und Nordküste Oahus heran.
Surf-Touristen aus Australien, den USA, Brasilien und Südafrika reisten im Winter nun vermehrt nach Oahu und begannen gemeinsam mit den Hawaiianern die größten Wellen des Inselparadieses zu erobern. Lange Zeit war Makaha das wichtigsten Big Wave-Revier auf Oahu, doch später rückte Waimea an der North Shore mit seinen Riesenwellen in den Mittelpunkt.
Jamie O'Brien, Pipeline© Ryan Miller
Gleichzeitig boten Wellen wie Pipeline und Sunset direkt am Strand von Waimea den Surfern mehr Big Wave-Optionen und Bedingungen, die ein vielfältigeres technisches Können erforderten - nämlich Barrel Riding.

Die Revolution beginnt

Ab den 1970er-Jahren verbreitete sich das Big Wave-Surfen in den Surf-Communities auf der ganzen Welt. Doch dem Sport innerhalb des Sports haftete ein ominöser Charakter an: Seine Anhänger waren rar gesät und die Entwicklung der Ausrüstung verlief weitaus langsamer als die des Surfens auf kleinen Wellen.
Dann, in den 1990er-Jahren, begann eine kleine Gruppe von Surfern aus Maui intensiv darüber nachzudenken, wie sie die riesigen Wellen reiten könnten, die sie vor ihrer Haustüre an der North Shore brechen sahen. Die Welle der Begierde hieß Pe'ahi. Aufgrund ihres spitzen Peaks und den hohlen, LKW-großen Barrels gaben die Surfer ihr den Namen „Jaws".
Die Weltmeisterin im SUP-Surfen aus Brasilien, Nicole Pacelli, surft mit ihrem Vater auf Maui, Hawaiis erster Riesenwelle, Jaws.
Nicole Pacelli lässt sich von ihrem Vater in die Welle von Jaws ziehen© Aaron Lynton
Das Problem bei Jaws war, dass sich die Welle so schnell vom Horizont in Richtung Strand bewegte, dass es - zumindest zu der Zeit - unmöglich war, sie mit Armkraft allein zu erwischen. In einem Geistesblitz fanden die Surfer Laird Hamilton, Buzzy Kerbox und Darrick Doerner eine geniale Lösung für das Problem: Sie benutzten ein aufblasbares, motorisiertes Schlauchboot, um sich gegenseitig in die Wellen zu ziehen. Sie befestigten Fußschlaufen an ihren Boards und fuhren frontal auf Jaws zu.
Ihre Heldentat verbreitete sich schnell auf der ganzen Welt und schmückte nicht nur die Titelseiten des National Geographic Magazines sondern wurde auch zum Filmhit. Die „Strapped Crew" hatte das Big Wave-Surfen über Nacht neu erfunden.
Laird Hamilton
Laird Hamilton© Brian Bielmann

Rückkehr zu den Wurzeln - aber mit einem technischen Twist

Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends war das Tow-Surfen die bevorzugte Art, die größten Wellen des Planeten in Angriff zu nehmen - bis eine neue Generation von Puristen, unterstützt von einigen erfinderischen Surfboard-Shapern, beschloss, den Sport zu seinen Wurzeln zurückzubringen.
Surfer und Shaper arbeiteten zusammen, um Big Wave-Boards neu zu erfinden, damit sie schneller paddeln und damit größere Wellen erwischen konnten - und gleichzeitig wurden die Boards auch wendiger.
Ian Walsh
Ian Walsh, aufgeblasen© Brian Bielmann
In den ersten Jahren dieser puristischen Revolution schien es, als wären die Tage der Jetskis, die in den Line-Ups der größten Wellen der Welt herumschwirrten, vorbei. Stattdessen wurden sie zu Werkzeugen für mehr Sicherheit. Big Wave-Surfer fanden heraus, dass sie die Maschinen nutzen konnten, um in die gefährlichen inneren Abschnitte großer Breaks zu sausen, um Surfer nach Wipe-Outs aus dem Wasser zu ziehen und in Sicherheit zu bringen.
Zusammen mit aufblasbaren Westen und Sicherheitsteams ist der Jetski zu einem integralen Bestandteil jeder Big Wave-Session geworden - egal ob die Surfer mit eigener Armkraft in die Wellen paddeln oder sich wie Laird Hamilton und seine Freunde in den frühen Tagen gegenseitig hineinziehen.
Justine Dupont, unantastbar in Nazaré© Mathieu Pelikan, Siam Images
Es stimmt zwar, dass Big Wave-Surfen heute wohl zu den High-Tech-Extremsportarten gehört, aber das Erlebnis, einen Menschen das Face einer Riesenwelle hinunterstürzen zu sehen, bleibt dasselbe wie eh und je - Adrenalin pur!
Heute gibt es erstklassige Big Wave-Reviere auf der ganzen Welt, von Kaliforniens Mavericks bis Irlands Mullaghmore, Südafrikas Dungeons bis Portugals Nazaré.
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