Snowboarden
Snowboard Equipment: Belag & Kanten
So perfektionierst du deine Kanten und Beläge!
Mit einem gut präparierten Board macht das Snowboarden einfach mehr Spaß. Denn nur mit sattem Speed und richtig getunten Kannten, kannst du locker über Kicker fliegen und geschmeidig die Rails im Park bearbeiten.
Boardtuning besteht aus drei Arbeitsschritten:
- Belag ausbessern
- Kanten schleifen
- Wachsen
Die ersten beiden Punkte werden wir hier erläutern. Alles über das Wachsen erfährst du dann im Teil 2 unserer Tuning-Serie. Egal welchen Arbeitsschritt du angehst, dein Board sollte niemals kalt oder nass sein. Vor dem Tuning stellst du das gute Stück also ins Zimmer und sogst dafür, dass es komplett trocken ist.
Für alle Arbeiten an deinem Snowboard schraubst du die Bindung ab und fixierst das Board im Idealfall mit speziellen Boardhaltern. So liegt das Brett fest auf und rutscht beim Arbeiten nicht weg.
Belag ausbessern
Striemen, die den Belag nur oberflächlich verkratzt haben, müssen gar nicht ausgebessert werden. Hier reicht es mit einem feinen Schmirgelpapier den Belag glatt zu schleifen. Tiefere Kratzer sollten aber in jedem Fall ausgebessert werden. Alles was du hierzu brauchst ist ein Teppichmesser, eine Kupferbürste, eine Karosseriefeile und einen sogenannte P-Tex Stift – das ist das Kunststoffmaterial mit dem du die Kratzer auffüllst. Bevor es damit losgeht schneidest du am Rand des Kratzers mögliche Belagsreste weg, sodass sich die beschädigte Stelle gut mit P-Text auffüllen lässt. Bevor du den Kratzer füllst, reinigst du mit der Kupferbürste die Stelle durch kräftiges ausbürsten. Dann wird der P-Tex Stift angezündet und das Material in die Schramme im Belag getropft bis das Loch vollständig aufgefüllt ist.
Tipp: Lasst lieber etwas mehr Material in den Kratzer tropfen, da sich das P-Tex Material beim Abkühlen zusammenzieht.
Nach etwa fünf Minuten ist das P-Tex vollständig abgekühlt und du kannst dich mit der Karosseriefeile an das Abhobeln des überschüssigen Materials machen. Dazu legst du die Feile ganz plan auf den Belag und führst sie so lange über die reparierte Stelle bis diese mit dem Belag wieder eine Ebene bildet. Fertig!
Kanten schleifen
Wie scharf und in welchem Winkel du deine Kanten schleifst hängt zunächst mal davon ab, was du in erster Linie mit deinem Board anstellen willst. Fürs Jibben, Railfahren und Pisten-Tricksen sind scharfe, aggressive Kanten eher hinderlich. Bis du aber viel auf der Piste, in der Halfpipe oder auf den großen Kickern unterwegs, brauchst du ordentlichen Kantengriff. Der Charakter deiner Kannte wird von den Winkeln bestimmt in denen du die beiden Kanten (Belagskante und Seitenkante) mit dem Kantenschleifer und der Feile bearbeitest. Neben Feile und Kantenschleifer brauchst du zum Kantentuning auch noch einen Schleifstein. Vor dem Schleifen der Kante untersuchst du diese auf Schäden. Kratzer und Macken in der Kante schleifst du zunächst mit dem Schleifstein glatt. Wenn du das nicht machst, bleibt später dein Kantenschleifer hängen und wird stumpf.
Verschiedene Schleifwinkel der Kanten.
© Toko Academy
In der Regel ist die belagsseitige Kante deines Snowboards vom Werk aus 1° hängend geschliffen und du musst die Kante von dieser Seite eigentlich nicht selbst bearbeiten. Fürs Jibben und Railfahren kann die Belagskante mit der Feile auch noch 0,5-1 Grad mehr abgehängt werden. Am besten geht das mit einem festen Schleifwinkel in den die Feile eingelegt wird und dann gleichmäßig über die Belagskante gezogen wird.
Zur Bearbeitung der Seitenkante kommt der Kantenschleifer zum Einsatz. Bei guten Geräten kannst du den gewünschten Winkel zwischen 90 und 86 Grad einstellen. Für bissigen Kantengriff wählst du einen Winkel von 86-88 Grad, für weniger Grip 89-90 Grad.
Im letzten Arbeitsschritt des Kanten-Tunings schnappst du dir den Schleifstein und rundest die Kante 10-15 cm von Nose und Tail ab. So verkanntet dein Board nicht so schnell.
Tipp: Achte nach dem Snowboarden darauf, dass du dein Board nicht mit nassen Kanten in den Keller stellst, sonst rosten sie. Wenn du mit einem Stück Wachs über die trockenen Kanten fährst erhalten sie einen zusätzlichen „Rostschutz“ und bleiben für den nächsten Tag am Berg perfekt in Schuss.
