Dein Board hast du zum Wachsen idealerweise schon eine Weile ins Zimmer gestellt und so für die richtige ‚Betriebstemperatur’ gesorgt. Bei einem zu kalten Board sind die Poren im Belag nämlich verschlossen und können nicht ausreichend Wachs aufnehmen.
Der richtige Ort zum Wachsen
Ein gut belüfteter Raum mit einer festen Arbeitsfläche ist ideal. Steht dir kein Keller oder keine Garage zur Verfügung, kannst du auch auf den Balkon oder die Terrasse ausweichen.
Vor dem Wachsen: Belag reinigen
Bevor du dich mit dem Bügeleisen ans Werk machst, reinigst du die Base deines Boards. Hierzu gibt es speziellen Belagsreiniger den du mit einem Lappen auf die Base aufträgst und so altes Wachs und sonstige Verschmutzungen entferst. Du kannst die Base auch durch Heißwachsen und anschließendes Abziehen reinigen. Dazu nimmst du ein möglichst weiches Wachs für einen warmen Temperaturbereich, bügelst es auf und ziehst es gleich im Anschluss mit dem Scraper (Abziehklinge) gründlich ab. Auch so kommt sämtlicher Schmutz aus dem Belag.
Welches Wachs ist das richtige?
Es gibt verschiedene Arten von Wachs und grundsätzlich unterschiedet man zwischen Heißwachs und Kaltwachs. Letzteres gibt es zum Aufreiben, Aufsprühen oder als Gel zum Einreiben. Die Verwendung ist simpel und der Wachs-Effekt bei Kaltwachsen leider nach einem Tag auf der Piste schon wieder verpufft. Wer also sein Board für den nächsten Snowboardtrip perfekt präparieren will, wird es heißwachsen.
Wachshersteller bieten für unterschiedliche Temperaturen speziell abgestimmte Wachse an. Für einen Temperaturbereich von -30 bis +10 Grad gibt es beispielsweise fünf verschiedene Wachssorten. Du musst aber keine Wissenschaft aus der Wachserei machen. Ein Universal-Heißwachs, dass auf einen großen Temperaturbereich ausgelegt ist, tut auch gute Dienste.
Tipp: Umwelt schönen – achte darauf, dass du ein biologisch abbaubares Wachs verwendest.
Heißwachsen
Beim Wachsen darf das Bügeleisen nicht zu heiß eingestellt sein. Die ideale Temperatur des Bügeleisens ist 120 bis 130°. Viele normale Haushaltsbügeleisen haben relativ hohe Temperaturschwankungen und die Gefahr, dass du mit dem Bügeleisen den Belag verbrennst, ist groß. Am besten arbeitest du mit einem speziellen Wachsbügeleisen. Wenn Dampf beim Kontakt mit dem Wachs vom Bügeleisen aufsteigt musst du die Temperatur drosseln! Im ersten Schritt hältst du nun das Bügeleisen etwa zehn Zentimeter über die Base, drückst das Wachs gegen die Heizfläche und lässt es gleichmäßig auf die Base tropfen. Im Zweiten Schritt führst du das Bügeleisen langsam über die Base. So dringt das Wachs optimal in die Poren des Belags ein. Beim Heißwachsen geht es darum, dass das Wachs möglichst tief in die Poren des Belags eindringt. Das beste Ergebnis erzielst du, wenn du die Base des Boards in mehrere Abschnitte von zirka 40-50 cm unterteilst und jeden dieser Bereiche so lange mit dem Bügeleisen bearbeitest, bis das Wachs in diesem Abschnitt nicht gleich wieder hart wird.
Tipp: Langsam wachsen, aber mit dem Bügeleisen niemals auf der Base stehenbleiben! Sonst verbrennt der Belag.
Abziehen und Bürsten
Bevor die Base des gewachsten Boards mit dem Scraper bearbeitet wird, lässt du das Board mindestens eine halbe Stunde abkühlen. Das ist wichtig, damit sich die Poren im Belag vor dem Abziehen schließen und so das Wachs einschließen. Nachdem das Wachs vollständig ausgehärtet ist, ziehst du mit dem schräg angestellten Scraper das Board von oben nach unten ab. Dies wiederholst du so lange, bis sich kein Wachs mehr abziehen lässt. Im letzten Schritt legst du durch Ausbürsten des Belags mit einer Kupfer- oder Nylonbürste die Struktur der Base wieder frei. So klebte dein Board nicht am Schnee und gleitet gleich bei der ersten Abfahrt perfekt die Piste runter.
Wann muss das Board nachgewachst werden?
Wenn die Base deines Boards blass und trocken aussieht oder Schnee am Belag kleben bleibt, ist es Zeit für eine neue Wachs-Session.
Hier ist ein Video, in dem die einzelnen Schritte und Arbeitsgeräte, die du zum Wachsen deines Boards brauchst, erläutert werden: