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Tanz
5 Irrtümer aus der Welt des Hip-Hop-Dance und des Breaking
Es gibt viele Mythen und Missverständnisse zu den Unterschieden zwischen Breakdance und den verschiedenen Hip-Hop-Tanzstilen. Hier lösen wir sie auf.
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Breaking und Hip-Hop sind dasselbe
Dieser Irrtum entstammt wohl der endlosen Diskussion über die Terminologie des Hip-Hop ... Viele Purist:innen sagen: „Breaking ist Hip-Hop“, ohne den nötigen Kontext zu liefern. Der Begriff Hip-Hop (oft auch ohne Bindestrich geschrieben) bezeichnet ursprünglich eine kulturelle Bewegung, die aus vier traditionellen Elementen besteht: Breaking (oft als Breakdance bezeichnet), Writing (Graffiti), MCing (Rap) und DJing. Wenn man den Gedanken aus diesem Blickwinkel betrachtet, dann stimmt es: Breaking ist Hip-Hop, denn es gehört zur gleichnamigen Kultur. Der Tanzstil Hip-Hop ist aber eine völlig andere Angelegenheit, und damit ist die Verwirrung vorprogrammiert. Hip-Hop-Tanz ist ein facettenreicher Stil, der auf Gesellschaftstänzen aus den 1970er und 1980er Jahren basiert. Klick HIER, wenn du mehr über Hip-Hop und Streetdance, Gemeinsamkeiten und Unterschiede erfahren möchtest!
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Breaking ist Akrobatik und Hip-Hop ist Tanz
Das ist eine Halbwahrheit, die dich vor Laien als Expert:in dastehen lässt, und bei Leuten, die sich wirklich auskennen, als planlos. Zwar stimmt es, dass B-Boys und B-Girls viel mehr Akrobatik machen, da beim Breaking der Großteil am Boden passiert, während Hip-Hop-Tänzer:innen hauptsächlich aufrecht bleiben. Aber auch Letztere machen viele Bewegungen am Boden, die sich nicht immer ganz vom Breaking trennen lassen. Das trifft besonders auf Wettkämpfe zu.
Hier im Video kannst du dir das World Final von Red Bull BC One 2023 ansehen:
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Sie können anhand der Musik unterschieden werden
Früher konnte man die Tanzstile noch recht leicht durch die zugehörige Musik unterscheiden – aber im Lauf der Zeit haben sich die beiden Tanzstile so stark weiterentwickelt, dass begabte und kreative Tänzer:innen zu allen möglichen Musikgenres tanzen können. Viele Tänzer:innen beherrschen mehrere Stile und können fließend zwischen diesen wechseln.
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Hip-Hop beruht immer auf einer Choreografie
Diese Annahme ist komplett falsch. Hip-Hop-Tanz und Breaking sind in erster Linie Freestyle-Tänze. Das bedeutet, dass die Tänzer:innen improvisieren, ohne einem fixen Bewegungsablauf zu folgen. Genauso gibt es aber in beiden Tanzstilen auch Choreografien. Der Irrglaube rührt daher, dass viele Tanzstudios den Begriff Hip-Hop übernommen haben, weil er sich gut verkauft. In vielen Choreografiekursen unterrichten Lehrer:innen, die aus dem Jazz-Dance kommen, ihre Choreos zu Hip-Hop- und R'n'B-Musik. Dieser Stil könnte treffender als Street-Jazz bezeichnet werden, aber „Hip-Hop“ verkauft sich besser.
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B-Boys und B-Girls hören keine Musik
Der letzte Irrtum: „Breaking ist nur Sport.“ Natürlich kann es passieren, dass sich B-Boys und B-Girls, die noch Neulinge sind, zu sehr auf akrobatische Elemente und die Komplexität der Bewegungen konzentrieren – aber irgendwann verstehen sie, wie wichtig die Musik ist. Spätestens, sobald sie an ihren ersten Jams teilnehmen.