Rap 💯
© Laurent Noichl
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Diese Deutschrap-Newcomerinnen musst du auf dem Schirm haben
Die Deutschrap-Szene wird weiblich: Rapperinnen mit Klickmillionen, Riesenhits und dem dazugehörigen Hype sind längst schöne Normalität. Wer wird die nächste Hauptrolle spielen?
Es gibt einfach nicht genug gute Frauen im Rap? Diese so uralte wie chauvinistische Aussage wird zum Glück von Jahr zu Jahr immer deutlicher widerlegt. Zehn Musikerinnen zeigen hier, wie vielfältig Rap anno 2023 sein kann und mit welcher Selbstverständlichkeit sie sich ihren Platz nehmen. Diese Künstlerinnen solltet ihr auf jeden Fall auf dem Schirm haben.
01
Donna Savage
„Wer sieht gut aus und macht Stress ohne Grund?“ – die Wienerin Donna Savage rappt mit einer knallharten Attitüde und einer Prise Humor auf die Beats von Brenk Sinatra. Egal ob der Labelchef ihr Trap- oder Boom Bap-Beats auftischt, sie liefert ab. Oder wie sie es in der Red Bull Next 4 Cypher selbst sagt: „Attitüde so übertrieben groß wie die Creolen“.
02
Domiziana
Nach dem Jurastudium folgte ein mentaler Breakdown und darauf der Entschluss, das Hobby Musik zum Job zu machen. Das funktionierte perfekt. Ihr erster Song „Ohne Benzin“ ging bei TikTok viral und brachte sie 2022 direkt zweimal auf die splash!-Bühne. Irgendwo zwischen Hyperpop, Autotune, kreativen Outfits und Rap lebt Domiziana sich erfolgreich kreativ aus.
03
Josi
Die junge Frankfurterin Josi ist noch keine 20 Jahre und jetzt schon sehr gut in der heimischen Rapszene vernetzt. Ihr Labelboss Olexesh widmet ihr und ihren Rapskills in „Icy“ einen Part, während sie in „Tokio“ mit LIZ die Schickeria aufmischt. Doch auch ihren Alltag an der Supermarktkasse verwandelt sie in einen Hit und baut das Piepen des Scanners einfach in den Song mit ein. Wenn sie so weitermacht, kann sie schon sehr bald Schuhe anstatt des Kleingelds in der Kasse zählen. (Oder halt Banknoten, ihr wisst.)
04
Nina Chuba
Von den Pfefferkörnern zum erst englischsprachigen Rap und dann der Durchbruch mit Deutschrap. So ganz nebenbei ist Nina Chuba noch für ein beliebtes Sommergetränk verantwortlich und widmet diesem einen Song vom (erfolg-)reichen Leben. Dafür hat sie schon mal ein sehr stabiles Fundament gelegt, während sie sich mit Juju eine der Türöffnerinnen der neuen Deutschrapwelle auf den Song holt und zeigt, dass genug Platz für alle Frauen im Musikbusiness ist.
05
Babyjoy
Die Sängerin und Rapperin Babyjoy aus Berlin-Schöneberg lässt ihren Gefühlen auf Deutsch, Französisch und Englisch freien Lauf. Sie gibt so all den Einflüssen, mit denen sie aufgewachsen ist, einen kreativen Raum. Trap oder R’n’B? Spielt dabei keine Rolle. Ihr Kindheitsfreund KazOnDaBeat sorgt dabei meist für die passenden Sounds.
06
Wa22ermann
Ihr Sternzeichen und ihr Geburtstag waren die Inspiration für den Namen der Künstlerin, die 2020 aus Spaß mit Freund:innen zu rappen anfing. Zwar verging dem Freundeskreis die Lust darauf, doch Wa22ermann blieb dran und nerdete sich in die Materie. In kurzer Zeit trat sie so schon auf der Fusion auf – mit Musik, aus der gleichermaßen Bauchgefühl und Attitüde spricht.
07
Nashi44
Nashi44 brach ihr Jazz- und Pop-Gesangstudium ab, um sich komplett auf ihre Musikkarriere zu konzentrieren. In ihren Texten zeigt sie Haltung und verarbeitet rassistische Kommentare und Fetischisierungen, die sie als viet-deutsche Frau ihr Leben lang hören musste. Sie beschreibt ihren Stil als „Asian Berlin Pussy Power“ und legt dabei Wert darauf, immer auch tanzbare Musik zu machen.
08
Verifiziert
Die Songs von Verifiziert drehen sich ums Feiern, mentale Probleme und ihr Leben. Sie selbst sagt, dass sie nur über Themen schreibt, die sie kennt oder erlebt hat. Doch die besten Ideen kommen der Wienerin beim Autofahren. So ist es kein Wunder, dass ihr erster Song den Namen ihres ersten Autos („Golf 4“) trägt und auch das nachfolgende Fahrzeug „Suzuki Swift“ musikalisch verewigt wurde.
09
Futurebae
Irgendwo zwischen Dancehall, R’n’B, Popgesang und Rap ist das musikalische Zuhause von Futurebae. Sie macht die Musik, die sie selbst hören will, und entwickelt sich mit jedem Song in jedem Genre weiter. Die Inhalte bewegen sich zwischen Empowerment, Selbstfindung und Zweifeln, während die Musikvideos aufwändig und extrem künstlerisch aufgebaut sind.
10
Kitana
Bereits in den 2010er Jahren nahm sie als Queeen am VBT teil, hatte danach aber berufsbedingt nicht mehr viel Zeit für neue Songs. So ganz konnte sie aber auch nicht davon lassen. 2021 erlangte Kitana online mit Freestyles über klassische HipHop-Beats von D.I.T.C. oder Mobb Deep eine gewisse Aufmerksamkeit und veröffentlicht seitdem inhaltsstarke Tracks, die häufig düster und melancholisch sind.