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© Christoph Wisser/Red Bull Content Pool
Radsport
How I Fuel: So ernährt sich Ultradistanz-Radfahrer Michi Strasser
Drei Weltrekorde auf dem Rad sichert man sich nicht ohne die passende Ernährung – schon gar nicht wenn es um Langstreckenrekorde geht. Hier verrät Michael Strasser, wie und wann er Energie tankt.
Michael Strasser ist ein Mann vieler Talente. Der studierte Architekt startete seine Profi-Laufbahn als Triathlet, weltweiten Ruhm erlangte er jedoch als Langstreckenradfahrer: Auf dem Rennrad durchquerte er erst Russland (Race Across Russia), dann Afrika (Cairo2Cape) und zuletzt Amerika (Ice2Ice) – alle drei Abenteuer absolvierte er in Rekordzeit. Die Spenden, die er dabei sammelte, gingen allesamt an seinen gemeinnützigen Verein Racing4Charity.
50 Min
Ice 2 Ice
Nach 84 Tagen auf dem Fahrrad von Alaska bis nach Feuerland hat Michael Strasser einen neuen Weltrekord aufgestellt.
Seit über zehn Jahren bietet der Ausdauersportler zudem im heimischen Wien das ganze Jahr über zwei Mal wöchentlich ein Eigengewichtstraining an, frei zugänglich und für Jedermann. "Kraft- und Stabi-Training war das Training, was mir persönlich am wenigsten Spaß gemacht hat", erklärt Strasser. "Deshalb habe ich mich selbst unter Druck gesetzt, indem ich diese Einheiten als Kurse angeboten habe." Mittlerweile nehmen bis zu vierhundert Leute an Strassers Sessions teil.
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Du bist, was du isst – wenn das Timing stimmt
Wer viel in Bewegung ist und trainiert, muss sich so ernähren, dass die Energie reicht – vor, während und nach der Belastung: "Man muss wissen, dass man seinem Körper gerade bei langen Belastungen frühzeitig Energie zuführen muss", erklärt Strasser. "Sonst wird spätestens nach 1,5 Stunden die Luft raus sein. Als erstes macht sich der fehlende „Zucker“ im Körper bemerkbar, egal in welcher Form. Solange man darauf schaut, dass dem Körper diese Form der Energie nicht ausgeht, läuft der Motor."
Ein Motor läuft nur, wenn er Energie bekommt.
"Jeder weiß, wenn er nicht nachtankt, bleibt das Auto irgendwann stehen", vergleicht Strasser den menschlichen Körper mit einem PkW. "Gleichzeitig zählt die Qualität des Treibstoffs, den man zuführt." Die einzige Unterscheidung sei: "Ein Rennauto braucht hochwertigeren Treibstoff, als ein herkömmliches Stadtauto. Den richtigen Treibstoff brauchen beide!"
Der richtige Treibstoff sollte dabei auch zum richtigen Zeitpunkt getankt werden. Ein Beispiel ist Red Bull: "Für mich ist Red Bull ein Funktionsgetränk. Zucker, Koffein und Taurin, das ist eine unheimlich effektive Mischung, die ich persönlich zum Beispiel bewusst einsetze, wenn ich am Vormittag bereits Ausdauer trainiert habe und weiß: ich hab am Abend dann noch ein einstündiges Workout vor drei- bis vierhundert Leuten zu geben", so Strasser: "Da weiß ich, mit der Dose Red Bull intus kann ich mich nochmal richtig gut pushen und die Stunde durchrocken!
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So verpflegst du dich bei Belastung richtig!
- Das wichtigste vor der Belastung ist, dass die Energie-Speicher voll sind. Wenn du einen Wettkampf fährst, musst de deine Speicher in den Tagen zuvor gut mit Kohlenhydraten füllen.
- Während der Belastung musst du drauf achten, nichts zuzuführen was das Verdauungssystem zu sehr belastet, bzw. fordert. Das fängt schon in den Stunden vor der Belastung an. Die Verdauung nimmt dem Körper viele Ressourcen weg, die man während der Belastung an anderer Stelle dringender benötigt. Im Wettkampf hat es sich für mich bewährt, gerade im letzten Viertel sehr gezielt ein Red Bull zu trinken. Das wirkt wie einen Joker, den ich mir bis kurz vor Schluss aufbewahre, weil ich weiß, mit der Dose kommt nochmal ein richtig solider Energieschub.
Am besten beginnt man früh schon während der Belastung Energie zuzuführen.
- Nach der Belastung sollte man den Open-Window-Effekt abkürzen, das heißt, nach der Belastung schnell Energie zuführen. Am besten in Form eines kohlenhydratreichen Recovery Shakes und etwas später Eiweiß zuführen.
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Das kommt im Hause Strasser auf den Tisch
Frühstück
"Im besten Fall setze ich am Abend vorher schon eine Art Bircher Müsli an, mit Haferflocken und Hafermilch, das über die Nacht so richtig schön durchweichen kann", strahlt Strasser. "Dann morgens eine Banane, ein paar Beeren oder einen Apfel drüber, fertig!"
"Wenn ich grad keine Müsli-Phase habe, esse ich am liebsten ein richtig gutes Brot mit Honig drauf. Wenn ich morgens eine kurze Lauf-Einheit absolviere, ist mir das Honigbrot lieber, wenn ich eine lange Radeinheit fahre, dann esse ich lieber das Müsli. Das hält einfach länger."
Mittagessen
Mittagessen gibt es für Michael Strasser meist in flüssiger Form – "als großen Shake, mit Mandel- oder Hafermilch, ein paar Früchten drinnen und gut", so Strasser.
Abendessen
"Zum Abendessen gibt es meist Gemüse", meint Strasser. Frei nach einem seiner liebsten Ernährungsmottos – Keep it Simple! "Nicht jedes Essen muss nur aus Superfoods bestehen", sagt Strasser: "Es gibt viele sehr gesunde Nahrungsmittel hierzulande, die CO2-freundlicher sind und genauso nahrhaft sind. Das beste Beispiel sind Kartoffeln mit Eiern." Auch kein schlechtes Abendessen...
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