Gaming
Die FIFA-Serie von EA war wohl auch den meisten Nicht-Gamern oder Fußballfans ein Begriff. Seit 2023 ist FIFA aber Geschichte. Mit der Änderung des Namings zu EA FC endete eine jahrzehntelange Ära. Am Spiel selbst änderten sich dagegen traditionell bloß Feinheiten - FC 24 knüpfte nahtlos an das gewohnte Gameplay in FIFA 23 an. Mittlerweile steht bereits FC 25 in den Startlöchern.
Die Namensänderung von FIFA zu EA FC ist aber nicht die einzige Bewegung in der Welt des virtuellen Fußballs. Im Gegenteil: Andere Studios arbeiten fieberhaft an neuen Fußball Games und nehmen sich vor, es mit EA Sports aufzunehmen. Wir erklären dir hier, welche Wege EA Sports und die anderen Entwickler mit ihren Games einschlagen.
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Aus FIFA wird EA Sports FC
Das Ende der Partnerschaft von EA und dem Weltverband FIFA war 2023 ein echter Paukenschlag. Bei vielen Fans der Serie schürte dies sofort die Sorge, dass viele Lizenzen verloren gehen und wir im neuen Spiel EA FC nur noch mit Fantasienamen auflaufen. Aber so kam es nicht. EA behielt den Großteil der Lizenzen - und die größte Veränderung war tatsächlich der Name. Aus FIFA wurde im Herbst 2023 EA FC - Gameplay und Spielmodi orientierten sich am Vorgänger.
Jetzt - im Sommer 2024 - ist klar: Der Namenswechsel hatte keine großen Folgen für den Publisher. Wie in den Jahren zuvor auch ist FC 24 ein großer Erfolg und Kassenschlager. Und schon bald erscheint das nächste Fußball-Game von EA: Ab dem 27. September ist FC 25 erhältlich - erneut mit spannenden neuen Features.
Folgen haben für EA könnte aber die neue Konkurrenzsituation auf dem Markt. Mehrere Spieleentwickler machen es sich zur Aufgabe, mit einem eigenem Fußball-Game EA Sports zu challengen.
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Wenn Infantino zockt: Was plant die FIFA ohne EA?
Auch ohne den langjährigen Partner will sich die FIFA weiter mit dem Thema eFootball beschäftigen. Ob Gianni Infantino („Unser Spiel - FIFA 25, 26, 27 und so weiter - wird immer das beste für Jungs und Mädchen sein“) Ernst macht? Und wie sähe dieses Engagement in Zukunft aus? Denkbar wäre sowohl eine Kooperation mit anderen Publishern als auch ein ganz eigener Weg. In beiden Fällen scheint jedoch kein Release in naher Zukunft darstellbar.
Gerüchten zufolge ist 2K - erfolgreicher Entwickler von Sportgames wie NBA 2K und WWE 2K - der Partner, den die FIFA für die Entwicklung des neuen virtuellen Fußballspiels engagiert. Bestätigt ist das allerdings nicht.
Weniger Zweifel gibt es bei einem anderen Entwickler, von dem ein Release kurz bevor steht: UFL von Strikerz Inc.
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UFL und Goals: Welcher Newcomer hat Platzhirsch-Potenzial?
Dass es in der Vergangenheit extrem schwierig war, dem Platzhirsch aus der Kombination von FIFA und EA nahezukommen, haben wir am Beispiel von Pro Evolution Soccer jahrelang gesehen. Da der für viele gewohnte Griff im Gaming-Regal nach FIFA mittlerweile wegfällt, könnte dies aber eine echte Chance sein, viele Gamer von einem neuen Spiel zu überzeugen.
Die Entwickler setzen bei UFL auf ein Free-to-Play-Modell, das wir bereits aus vielen anderen Genres kennen, sodass die Hürde zum Reinschnuppern sehr klein ist. Auch an der Lizensierungsfront gab es bereits 2023 einige Ankündigungen: Bundesliga-Clubs wie Borussia Mönchengladbach und Bayer 04 Leverkusen sind offizielle UFL-Partner. Dazu konnte mit Cristiano Ronaldo als Werbegesicht und Investor ein absoluter Weltstar an Bord geholt werden.
2024 zogen die UFL-Entwickler das Tempo an. Im Juni und August gab es jeweils eine Open Beta, seit dem 6. August ist UFL vorbestellbar. Am 12. September erscheint das Game - und damit einige Tage vor FC 25, das am 27. September an den Start geht. "Wir können es nicht abwarten, dass Spieler weltweit UFL genießen können und danken ihnen für das unschätzbar wertvolle Feedback, das sie uns während der beiden offenen Beta-Tests zur Verfügung gestellt haben", so Eugene Nashilov, CEO des UFL-Entwicklers Strikerz Inc.
UFL sorgt definitiv für frischen Wind. Aber ob das Game mit FC 25 konkurrieren kann, bleibt abzuwarten.
Apropos frischer Wind: Auch GOALS will dem Free-to-Play Ansatz folgen. Bekannte Gesichter der früheren FIFA-Szene - unter anderem der ehemalige Weltklassespieler und Enfant Terrible Kurt Fenech und der Content Creator „Italian Stallion“ - zählen zum Entwicklerteam. Der Fokus soll auf Online-Gameplay liegen und die Community wird in den Vordergrund gestellt.
Ähnlich wie UFL wurde der Release von GOALS aber schon mehrfach nach hinten verschoben. Aber anders als bei UFL ist noch nicht klar, wann das Game auf den Markt kommt. Aktueller Plan: Eine Closed Beta Ende 2024. Ein Release 2025 scheint damit zumindest im Bereich des Möglichen zu sein.
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Scan- to-Play: Diesen Weg geht Man of the Match
Mithilfe einer Crowdfunding-Kampagne, die auf die Marke 20.000 Euro zusteuert, drängt voraussichtlich 2026 eine weitere EA FC Alternative auf den Markt. Man of the Match vereint Free-to-Play mit einem - nennen wir es mal - Scan-to-Play-Konzept für PlayStation, Xbox und den PC.
MOTM-Spieler erstellen via Smartphone und Motion-Capture-Technologie einen originalgetreuen Avatar. Jedes Detail und jeder Gesichtszug (O-Ton Gilad Tsur Mayer vom Entwicklerteam) wird in den Ingame-Fußballer bzw. Manager implementiert. Sogar weitere Nebenrollen, beispielsweise als Assistent der Geschäftsführung, Scout oder gar Kommentator, sind in Planung.
Gut möglich, dass die Entwickler an den Weg anknüpfen, den EA Sports einst mit dem „The Journey“-Modus (FIFA 17 bis FIFA 19) voreilig aufgegeben hat und diesen durch User-Modifikationen fördern will. So vielversprechend der erste Man of the Match-Trailer zur PlayStation-Version mit über einer Million Views aussehen mag, bleiben hinter dem Gameplay und Realismus der Animation gegenüber EA FC mit seiner Frostbite-Engine die größten Fragezeichen.
Ob EA in Zukunft die jahrelange Vormachtstellung an einen der genannten Konkurrenzen abgeben muss, wird die Zeit zeigen. Sicher ist: Konkurrenz belebt das Geschäft und am Ende profitieren wir als Gamer davon!