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F1
Formel 1-Insights: Wie sieht der Speiseplan eines F1-Piloten aus?
Um an die Spitze des Motorsports zu gelangen, brauchst du überragende Fahrkünste, eine unglaubliche Fitness, Zen-ähnliche Konzentration und musst darauf achten, was auf deinem Esstisch steht.
Der moderne F1-Pilot ist eine Kombination aus vielen Talenten - er muss nicht nur fahren können, sondern auch dem Team an der Boxenmauer genaues Feedback geben, die Fahrzeugabstimmung verstehen und über den nötigen Geschäftssinn verfügen, um seine Karriere zu managen. Außerdem muss er topfit sein.
Die Ernährung spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, in Topform zu bleiben. Wir liefern dir einen Einblick in den Speiseplan eines F1-Fahrers.
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Warum die Ernährung eines F1-Piloten so wichtig ist
Ein F1-Rennen ist anstrengend: Beim extremsten Rennen, dem Großen Preis von Singapur, wo es doppelt so heiß ist wie bei anderen Rennen, verliert der Fahrer 3-4 kg Schweiß. Und bei jedem Grand Prix machen die Körper der Fahrer Überstunden, um mit der Hitze und der Belastung durch die G-Kräfte fertig zu werden. Auch mental ist es zermürbend, die perfekte Rennlinie zu finden, anzugreifen, zu verteidigen und mit der Boxenmauer zu kommunizieren. Ein Essensplan basiert daher auf dem Aufbau von Kraft und Konzentration.
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Was auf dem Speiseplan steht
Kohlenhydrate: Die Fahrer brauchen Energie, also nehmen sie sowohl vor dem Rennen als auch vor dem Training viele Kohlenhydrate zu sich. Diese kommen in Form von langsam verbrennenden, ballaststoffreichen Kohlenhydraten aus Getreide, braunem Reis und Hülsenfrüchten und nicht aus Nudeln oder Pommes frites. Diese Kohlenhydrate sind außerdem reich an Kalium und Magnesium, die den Geist, die Muskeln und das Nervensystem bei ihrer Arbeit unterstützen.
Obst und Gemüse: Fettarm und reich an Energie, Vitaminen und Mineralien; die Fahrer haben fast unbegrenzten Zugang zur Salatbar, wo sie sich mit Gemüse und frischem Obst vollstopfen können. Sie brauchen mindestens fünf bis sieben Portionen Obst und Gemüse pro Tag, aber es wird empfohlen, mehr zu essen. Neben dem offensichtlichen Nährwert helfen sie bei der Energiefreisetzung und stärken das Immunsystem.
Eiweiß: Jeder Fitnessstudio-Bro wird dir sagen, dass Eiweiß Aminosäuren liefert, die für den Aufbau von Muskelgewebe wichtig sind. Es ist auch zentral für die Heilung von Verletzungen wie Zerrungen und Prellungen. Pro Kilo Körpergewicht werden zwei Gramm Eiweiß benötigt, um die Körpermasse zu erhalten. Das bedeutet, dass die Piloten eine eiweißreiche Ernährung brauchen, die idealerweise fettarm ist wie Hühnchen und Fisch, während Tofu und Hülsenfrüchte perfekt für Veganer wie Lewis Hamilton sind.
Wasser: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist unerlässlich und die Fahrer sind nie weit von ihrer Trinkflasche entfernt. Aufmerksame F1-Fans haben sicher auch schon bemerkt, dass die Piloten aus tragbaren Beuteln trinken - diese sind vollgepackt mit Elektrolyten, die sie im Rennen ausschwitzen. Sie helfen, den Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten, um die geistige und körperliche Müdigkeit zu bekämpfen. Die Red Bull Fahrer haben auch einen Vorrat an Koffein und Zucker in Form eines funktionellen Energydrinks zur Hand.
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Was isst ein F1-Fahrer an einem typischen Tag?
Hier ist der Speiseplan für einen Tag an einem Rennwochenende.
- Frühstück: Porridge mit Beeren, Banane und Nüssen, gesüßt mit Honig.
- Mittagessen: Salat, gefolgt von Hähnchenbrust, Tomatensalsa und gekochtem Gemüse. Obst zum Nachtisch.
- Abendessen: Tomatensuppe, gefolgt von gegrilltem Fisch, Süßkartoffeln und Salat. Joghurt zum Nachtisch.
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Die Idealfigur eines F1-Piloten
Je leichter das Auto ist, desto weniger Kraft ist nötig, um es auf die Strecke zu bringen, desto weniger werden wichtige Komponenten wie die Reifen abgenutzt und desto schneller und/oder länger kann es fahren. Die Fahrer sind geprägt von der Ära, in der sie ihre Rennen fahren. Vergleiche Keke Rosberg mit seinem Sohn Nico: zwei F1-Weltmeister, aber mit sehr unterschiedlichem Körperbau. In den frühen 80er Jahren fuhr Keke mit turboaufgeladenen Autos mit Stahlmotoren und Metallchassis - er brauchte viel Kraft im Oberkörper, um mit der schwergewichtigen Maschine zu ringen.
Die Autos, die Nico 25 Jahre später fuhr, waren ganz anders, da ultraleichte Materialien das Gewicht der Autos reduzierten und auch die Fahrer leicht sein mussten. Da einige Piloten hungern mussten, um ihr Kampfgewicht zu erreichen, wurde 2019 ein kombiniertes Mindestgewicht eingeführt: 180 kg inklusive Fahrer, Helm, Stiefel und Rennanzug.
Fürs Protokoll: 2024 ist der dreimalige Weltmeister Max Verstappen mit 180 cm Körpergröße und einem Gewicht von 71 kg der größte Fahrer im Red Bull-Stall, gefolgt von Daniel Ricciardo mit 178 cm/70 kg, Sergio Pérez mit 175 cm/63 kg und Yuki Tsunoda mit 159 cm/53 kg. Da du gefragt hast: Der größte Fahrer in der Startaufstellung ist Alex Albon mit 186 cm und 76 kg.
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Was ist mit Comfort Food?
An manchen Tagen brauchst du einfach einen Cheeseburger... Oder du machst es, wie Pedro Rodríguez in den 60er Jahren: Der Mexikaner, der in Großbritannien lebte, hatte immer eine Flasche Tabasco-Sauce dabei, um das fade Essen aufzupeppen.
Ich mag es, wie leidenschaftlich sie in Italien mit dem Essen umgehen
Für Verstappen reicht eine bescheidene Schüssel Tomatensuppe, denn das war das Lieblingsessen seiner Kindheit.
Tsunoda hingegen ist ein echter Feinschmecker. Wenn er seine Rennhandschuhe an den Nagel hängt, will er sein eigenes Fusionsrestaurant eröffnen, in dem er die japanische Küche mit Gerichten kombiniert, die er auf seinen Reisen mit dem F1-Zirkus genossen hat.
Dabei hilft ihm, dass er im Feinschmeckerparadies Italien lebt. "Mir gefällt, wie leidenschaftlich die Italiener mit dem Essen umgehen", sagte er gegenüber ESPN. "Ich mag ihre Vorspeisen, und natürlich Pasta und Pizza mit ordentlich was drauf."
Und das macht deutlich: Die Karriere eines F1-Fahrers ist kurz und die Ernährung ist nur eine weitere Komponente, um auf dem Weg an die Spitze zu bestehen. Der ehemalige Teamchef von Faenza, Franz Tost, der die Karrieren von Rennsiegern wie Sebastian Vettel, Max Verstappen, Daniel Ricciardo und Carlos Sainz betreute, drückt es so aus: "Ernährung ist ein Teil der Disziplin. Sie ist extrem wichtig. Es ist mir egal, wie gut Mortadella schmeckt, sie hat keinen Platz auf dem Teller meiner Fahrer."