Allein am Fels, keine technischen Hilfsmittel und keine Sicherungen: Das ist Free Solo, die Kür im Freiklettern. Nur Hände und Füße am Fels bewahren dich vor einem Sturz in die Tiefe.
Gemeinsam mit dem Free Soloisten und Kletter-Historiker Austin Howell haben wir für dich die beeindruckendsten Free Solos aus 31 Jahren herausgesucht. Viel Spaß!
Freerider auf dem El Capitan
21 MinDer "The Nose" Geschwindigkeitsrekord Teil 1Alex Honnold und Tommy Caldwell stellen uns den Geschwindigkeitsrekord über "The Nose" auf den El Capitan in Kalifornien vor.
Ausgerüstet nur mit seinem Magnesiumbeutel hat der 31-jährige Soloing-Superstar Alex Honnold auf fast 1.000 Metern senkrechtem Granit Geschichte geschrieben. Danach sagte er, dass die 5:13a-Route mit Abstand die härteste sei und dass er sich „f****** awesome“ fühlt. „Ich hab gemacht was ich immer tue, aber dieses Mal eben ohne Seil.“
Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich jemand an Freerider heranwagt. Erstaunlich eigentlich, dass es so lange gedauert hat.
300 Meter Eis hat der aus der Ukraine stammende Vitaliy Musiyenko bezwungen, mit nichts, als einem Eispickel. Später sagte er: „Alles, was ich wollte war diese Route zu klettern. Wären mehrere Leute da gewesen, die mit mir am Seil rauf geklettert wären, wäre ich vermutlich mit ihnen gegangen. Aber da waren keine Leute. Also hab ich es allein getan.“
100 Meter hoch erhebt sich dieser Fels aus dem irischen Meer und die Kletterei ist nicht die einzige Schwierigkeit: Du musst erst einmal da hin gelangen. Die Erstbesteigung war im Jahr 2008, seither haben es weniger als 30 Leute geschafft, nach oben zu kommen. „Ich habe 10 Jahre gebraucht, um mich überhaupt im free solo an diesen Fels heranzuwagen.“
Als Solo ist es nicht so herausragend, aber die ganze Kombination ist echt cool. Dieser Kerl hatte einen guten Glücksbringer.
Dieser Fels ist eine patagonische Legende und die 23-jährige Kalifornierin Brette Harrington war die erste, die ihn auf dieser über 700 Meter langen und 5.11a schweren Route erstmals bezwungen hat. „So etwas möchte ich nicht jeden Tag erleben. Aber es ist eine gute Herausforderung, um dein mentales Level abzuchecken“, sagte sie danach.
Ohne Übertreibung eine der besten Free Solo Routen, die je von einer Frau geklettert wurden. Und eine der wenigen überhaupt, in den hohen Bergen Patagoniens. 10 von 10 Punkten dafür.
Eineinhalb Stunden für diese Kletterei über 75 Stockwerke bei Nacht – das ist das höchste, urbane Free Solo, das „Spiderman“ Alain Robert da geschafft hat. Seine Leidenschaft wurde bereits vor 25 Jahren geweckt, nach seinem ersten und einem seiner verrücktesten 8b-Free Solos auf dem La nuit du Lézard in Buoux. Geklettert ist er u.a. auch schon auf dem Sears Tower, dem Shard, den Petronas Towers und dem Burj Khalifa.
Das ist eine interessante Kletterform, auf die Alain sich da spezialisiert hat. In den 1990ern war er weltweit einer der besten Free Soloisten. Manche sagen sogar der beste aller Zeiten.
Austin Howell
Eiger-Nordwand
Location: Schweiz
Kletterer: Ueli Steck und Dean Potter
Jahr: 2008
Die große Nordwand der Alpen, geformt aus Kalkstein und Eis. Free Solo bezwungen von zwei Legenden, die beide leider nicht mehr leben. Speedkletterer Ueli Steck schaffte die Heckmair-Route, für die man normalerweise drei Tage braucht, in zwei Stunden und 47 Minuten! Der Amerikaner Dean Potter hingegen absolvierte den ersten freeBASE (Free Solo mit Fallschirm) und der 5:12 schweren Route Deep Blue Sea. Dean Potter räumte danach ein, dass er sich mit Schirm recht wohl fühlte, denn „beim Free Solo ist es vorbei, wenn du den Kontakt zum Fels verlierst.“
Das waren zwei verschiedene Stile. Ueli Steck kletterte im Winter mit Steigeisen und Pickel, Dean Potter im Sommer, am trockenen Felsen. Das zeigt, wie individuell Free Solo ist.
Eine fischförmige Nische gibt dieser 850 Meter langen Route, eine der schwierigsten Free Solos überhaupt, den Namen. Hansjörg Auer hat sie in weniger als drei Stunden bezwungen. „Ich hab ein paar Tage gebraucht, um mir ganz im Klaren darüber zu werden, was ich da vorhabe. Oben angekommen fühlte ich totale Leere, verspürte gleichzeitig aber auch ein unglaubliches Glücksgefühl.“
Zu dieser Zeit das schwierigste Multipitch Free Solo. Freerider ist zwar „nur“ zwei Grad schwieriger eingestuft, jedoch noch zehrender und unsicherer.
Mit dieser 5:14a-Kletterei hat sich Alexander Huber die Latte hoch gelegt – wenngleich die Schwierigkeit hier „nur“ 10 Meter über dem Boden liegt. Er hat sich so lange darauf vorbereitet, bis er wusste, dass er jetzt alles unter Kontrolle hat. „Ich war mir sicher, dass ich nicht stürzen würde, aber 100 Prozent Sicherheit gibt es nie. Dieses Restrisiko ist die Essenz des Alpinismus und der Kletterei“, sagt er.
Das härteste Solo, das je geklettert wurde und keine Liste ist ohne dieser Erwähnung vollständig. Aber: Der Grad sagt nicht alles aus. Denn Alexander Huber selbst meint, dass Alain Roberts Solo des La Nuir Du Lezard (mit „nur“ 5.13c) beeindruckender war.
Austin Howell
Bear's Reach
Location: Lover's Leap, Lake Tahoe, Kalifornien, USA
Kletterer: Dan Osman
Jahr: 1997
Diese klassische technische Route ist benannt nach der Schlüsselstelle bei der zweiten Pitch, einer langen Distanz zwischen zwei großen Holds. Dan Osman hat diese Stelle während seiner legendären 4 Minuten und 25 Sekunden Speedkletterei mit einem two-handed Dyno bezwungen. „Ich bin die Route an diesem Tag vier Mal geklettert“, so Dan zu planetmountain.com „Ich bin immer so schnell ich konnte rauf und dann langsam wieder runter. 4:15 war mein letzter Rekord.“
Das war großartig! In den 90ern wäre sonst keiner je auf diese Idee gekommen. In der Gerüchteküche heißt es, dass in einer Bar jemand sagte, dass niemand es schaffen würde, Bear's Reach in weniger als sechs Stunden zu klettern. Dan Osman meinte, er könnte es in weniger als sechs Minuten!
Berühmt für seinen ausgesetzten Überhang, liegt dieser Crack gefährliche 200 Meter über dem Merced-Fluss. Wolfgang Güllich war der erste, der dies im Free Solo schaffte, einige andere wie etwa Heinz Zak, Dean Potter und Alex Honnold machten es ihm später gleich. Am Gipfel notierte er: „Ich hatte plötzlich das Gefühl, dass ich nicht mit meinem Leben spiele; es war subjektiv nicht gefährlich. Es ist der Gedanke an den Tod, der uns an den Wert des Lebens erinnert.“
Ein perfektes Solo. Nur fünf Leute haben es je geschafft. Hier braucht es vollen Einsatz ab dem ersten Move bis zur Fuß-über-Kopf-Inversion am Ende. Von jedem kleinen Stück könnte man behaupten, es wäre das exponierteste der Welt.
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