Action-Pic von Zeb Powell auf dem Snowboard.
© Allison Jaeger / Red Bull Content Pool
Snowboarden

Freestyle- vs. Freeride-Snowboarden: Worin besteht der Unterschied?

Beide Disziplinen bieten einige Facetten, die dir die Zeit auf der Piste versüßen.
Autor: Michael Burgess II
6 min readPublished on
Red Bull Freestyle-Snowboarder Zeb Powell ist ein absoluter Fan-Favorite dank seiner sympathischen und immer optimistischen Persönlichkeit, seiner Kreativität und seiner Spontanität, die er vor allem zeigt, wenn er seine Tricks hinlegt.
"Ich habe viele Ideen", meint Powell in einem Interview, das er im März gab. "Aber das ist das Interessante; ich kann so viele Ideen haben, wie ich will. Wenn ich auf dem Weg nach unten bin, kann es sein, dass ich alles wieder über den Haufen werfe."
Superstars wie Powell und Shows wie MiniShredits von Red Bull leisteten einen zentralen Beitrag, der Freestyle-Snowboarding populär machte -- einen Sport, der jedoch nicht mit Freeride-Snowboarding verwechselt werden sollte.
Zeb Powell in Action während der Red Bull Slide-In Tour in Mountain Creek.

Zeb Powell performt in Mountain Creek während der Red Bull Slide-In Tour.

© Brian Nevins / Red Bull Content Pool

Wir werfen einen genaueren Blick darauf und liefern dir jene Aspekte, in denen sich Freeride- und Freestyle-Snowboarding unterscheiden, mit Blick auf das Terrain, die Technik und das Equipment.
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Was ist Freestyle-Snowboarding?

Freestyle-Snowboarding ist die Art des Snowboardens, die auf Tricks ausgerichtet ist. Man verwendet dabei natürliche Features wie Schneehügel oder handgemachte Objekte wie etwa Rails und Ramps. Freestyle-Snowboarder verwenden das Areal, in dem sie sich bewegen, um Flips, Spins und andere Tricks hinzulegen. Manche der populärsten Snowboard-Events sind als Freestyle-Snowboarding-Veranstaltungen klassifiziert, wie etwa Slopestyle- oder Halfpipe-Contests.

Diese Terrains eignen sich für Freestyle-Snowboarding

Freestyle-Snowboarding kann in jedem Abschnitt einer Piste performt werden. Wenn du einen Trail runterführst, finden sich viele naturgegebene Möglichkeiten, um deine Freestyle-Skills zu testen. Der beste Ort dafür sind aber sogenannte Terrain-Parks. Diese Locations sind voll und ganz auf Freestyle-Snowboarding ausgerichtet. Die besten Terrain-Parks liefern dir eine breite Varietät an Oberflächen und Strukturen: Jumps und Halfpipes für Mid-Air-Manöver, Rails und Treppen für eine stärkere Street-Style-Erfahrung und einige natürliche Features.
Zeb Powell performt auf der Halfpipe der Red Bull Slide-In Tour.

Zeb Powell gibt sich die Halfpipe bei der Red Bull Slide-In Tour

© Brian Nevins / Red Bull Content Pool

Schlüsseltechniken des Freestyle-Snowboardings

Bist du erst einmal im Freestyle-Snowboarding-Game, dann gehen die richtige Technik und dein Training Hand in Hand. Generell muss gesagt werden, dass dieser Style sehr an die Physis geht. Um die Anforderungen zu meistern, musst du dir eine solide körperliche Basis aufbauen, bevor du dich an fortgeschrittene Moves machst. Während du dich darauf vorbereitest, einzelne Elemente der Disziplin anzugehen, solltest du dir diese vor dem geistigen Auge visualisieren und dein Training voll und ganz darauf ausrichten. Hast du dir etwa Big-Air-Action als Ziel gesetzt, musst du an deiner Beinmuskulatur arbeiten, damit du den Absprung und die Landung setzen und stehen kannst. Wenn es dir eher um deine Fähigkeiten auf den Rails geht, brauchst du Balance und eine stabile Körpermitte.

Die empfohlene Ausrüstung für Freestyle-Snowboarding

Du findest Ausrüstung, die spezifisch auf Freestyle-Snowboarding zugeschnitten ist, angefangen bei Freestyle-Boards und -Boots bis hin zu entsprechenden Bindungen. Freestyle-Boards sind in der Regeln nach dem Twin-Design gebaut; das bedeutet, dass die Nose und der Tail des Boards gleich geformt sind. Natürlich benötigst du auch einen Helm, eine Brille und Handschuhe.
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Was ist Freeride-Snowboarding?

Freeride-Snowboarding ist jene Art des Snowboardens, die auf das natürliche Terrain eines Berges ausgerichtet ist. Sie bringt keine wirkliche Richtung, Regelwerke oder Ziel mit sich, hier steht eher der Freiheitsgedanke im Vordergrund. Im Regelfall ignorieren Freerider die etablierten Trails und wagen sich auf unmarkierte Routen, um den Berg runterzukommen. Freeride-Snowboarding ist auch als "Backcountry-Snowboarding" oder "Sidecountry-Snowboarding" bekannt.
Brock Crouch performt während eines Duells der Natural Selection Tour.

Brock Crouch performt während der Natural Selection Tour Duels.

© Aaron Blatt / Natural Selection Tour / Red Bull Content Pool

Diese Terrains eignen sich für Freeride-Snowboarding

Das Terrain für Freeride-Snowboarding ist unverändert und enthält keinen einzigen von Menschenhand gefertigten Aspekt, wie das etwa im alpinen Skisport (präparierte Pisten) oder Freestyle (handgemachte Rampen und Jumps) der Fall ist. Dennoch ist es üblich, während seiner Performance auf Highspeed zu gehen oder natürliche Jumps zu absolvieren, womit Tür und Tor offen sind, einige Freestyle-Elemente zu integrieren.

Schlüsseltechniken des Freeride-Snowboardings

Generell ist der Erfolg im Freeride-Snowboarding von der Flexibilität abhängig. Du musst dazu in der Lage sein, dich in den verschiedensten Situationen unter Kontrolle zu haben und dich adäquat anzupassen. Wenn du im Powder unterwegs bist, brauchst du eine Haltung, die zwar eine gewisse Stabilität mitbringt, die zugleich aber an den richtigen Stellen nachlässt. Du weißt nicht, was im Terrain unter dir passiert, weshalb du genügend Raum zulassen musst, um überraschende Unebenheiten wegzustecken. Vor allem während du durch Waldabschnitte fährst, solltest du immer fokussiert bleiben, um im Bedarfsfall rechtzeitig reagieren zu können. Daneben kommt es auch darauf an, ob du auf steilem oder doch eher flacherem Terrain unterwegs bist; beides verlangt nach einem jeweils eigenen Fahrstil. Geht es um Freeride-Snowboarding, dann geht es vor allem um deine Improvisations-Skills und deine Fähigkeiten, dich an das jeweilige Terrain anpassen zu können.
Elena Hight performt beim ersten Natural Selection Tour-Stopp in Jackson Hole.

Elena Hight beim ersten Natural Selection Tour-Stopp in Jackson Hole

© Dean Blotto Gray / Natural Selection Tour / Red Bull Content Pool

Empfohlene Ausrüstung für Freeride-Snowboarding

Genauso wie bei der Freestyle-Variante findest du auch hier spezifische Boards und Ausrüstung. Freeride-Snowboards sind darauf ausgelegt, in eine Richtung zu fahren.

Freestyle- vs. Freeride-Snowboarding: Wesentliche Unterschiede

Freestyle-Snowboarder fahren vorrangig auf künstlichen Objekten wie Rails und Jumps oder natürlichem Terrain, die diese Aspekte imitieren. Freeride-Snowboarder hingegen vermeiden jede Art von bearbeitetem Terrain. Sie wagen sich in tiefe Wälder oder auf steile Drops, da es im Freeriding vor allem um die natürlichen Gegebenheiten geht.
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Technische Unterschiede

Im technischen Aspekt unterscheiden sich Freestyling und Freeriding in ihrer jeweiligen Herangehensweise. Im Falle des ersteren trainierst du bestimmte Tricks mit Freestyle-Elementen im Hinterkopf. Im Falle des zweiteren musst du flexibel bleiben. Es gibt im Freeriding keine feststehende Route, der alle folgen können, und bei jedem Run ist die Chance hoch, dass du auf Terrain triffst, das du noch nie zuvor gefahren bist.
Austen Sweetin performt beim ersten Natural Selection Tour-Stopp in Jackson Hole.

Austen Sweetin beim ersten Natural Selection Tour-Stopp in Jackson Hole.

© Chad Chomlack / Natural Selection Tour / Red Bull Content Pool

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Unterschiede in der Ausrüstung

Die Unterschiede in der Ausrüstung streichen noch einmal die fundamentalen Unterschiede zwischen den beiden Stilen heraus. Erinnere dich an die Board-Designs: Freestyle-Boards sind nach dem Twin-Prinzip geformt, während Freeride-Boards nur in eine Richtung funktionieren. Damit haben die Freestyle-Rider die Möglichkeit, sowohl auf dem einen als auch auf dem anderen Fuß zu landen. Freerider fahren hingegen mit nur einem Fuß an der Front, um es der Nose zu erlauben, leichter durch das Terrain zu kommen. Die Boards unterscheiden sich auch in ihrer Größe. Freestyle-Boards sind flexibler (und geben bei Landungen eher nach), kürzer (um in der Luft leichter manövrierbar zu bleiben) und etwas breiter (um die gesamtheitliche Stabilität zu erhöhen). Freeride-Snowboards sind dagegen steifer (und damit stabiler bei hohen Geschwindigkeiten), länger (um schneller zu sein) und etwas dünner (und damit responsiver).
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Vorteile und Herausforderungen eines jeden Styles

Beide Stile bringen ihre jeweiligen Vor- und Nachteile mit. Freestyle-Snowboarding kann wirklich Spaß machen und einen Trick zu landen, an dem du lange Zeit gearbeitet hast, ist ein unbeschreibliches Gefühl. Doch neben Terrain-Parks gibt es kaum Möglichkeiten, um Freestyle-Snowboarding zu trainieren, und gerade diese Parks sind in Ski-Arealen oft gut besucht. Im Freeriding gibt es diesen Raum hingegen. Du findest viele weite Areale, die unberührt sind; dieser Aspekt bringt aber auch den Umstand mit, dass diese nicht ohne Grund naturbelassen sind. Es gibt immer dieses Risiko, wenn du dich auf Terrain dieser Art begibst; denke an überraschend steile Drops, Lawinen und Bäume, die dir im Weg stehen können.
Freestyle- und Freeride-Snowboarding sind zwei wirklich interessante Styles des Snowboard-Sports, die beide spannende Aspekte mitbringen. Ob du nun als Freestyler Jumps und Tricks meisterst oder du als Freerider unberührtes Terrain erkundest, beides sorgt dafür, dass du auf den Pisten die beste Zeit erlebst.