Gaming
Im April 2008 vollzog Rockstar Games mit dem Open-World-Spiel Grand Theft Auto IV den Sprung auf die neue, leistungsfähigere Konsolengeneration um PlayStation 3 und Xbox 360. Obwohl einige Spielmechaniken im Vergleich zum direkten Vorgänger GTA: San Andreas deutlich abgespeckt wurden, konnte das Spiel bei der Presse zahlreiche Preise einheimsen. Auch die Verkaufszahlen des Actionspiels konnten überzeugen: Bereits in der ersten Woche verkaufte sich GTA IV satte sechs Millionen Mal, bis Ende 2013 wanderten sogar über 25 Millionen Exemplare über die Ladentheke.
Trotz des enormen Erfolges und der spielerischen Qualitäten führt GTA IV unter Fans aber eher ein stiefmütterliches Dasein. Obwohl das Abenteuer um den serbischen Immigranten Nikolai „Niko“ Bellic einige Kernelemente der Reihe verbesserte, ist uns das Abenteuer weit weniger in Erinnerung geblieben, als ein GTA III oder Vice City.
Doch die Abenteuer von Niko und seinem Cousin Roman im an New York angelehnten Liberty City hatten deutlich mehr auf dem Kasten, als man auf den ersten Blick sieht. Hier sind 15 Dinge, die in GTA IV besser waren, als in GTA V!
1. Die Polizei
Die Gesetzeshüter reagieren in GTA IV deutlich realistischer auf euer Verhalten. Während sie euch in GTA V bereits in wenigen Sekunden für eure bloße Existenz ins Kittchen stecken, durftet ihr sie im Vorgänger sogar anrempeln. Das fanden sie zwar auch damals nicht sonderlich prickelnd, ins Gefängnis wandert ihr dafür jedoch nicht. Außerdem verhaftet die Polizei sogar eure Mitmenschen nach einer Prügelei, statt sie sofort zu erschießen.
2. Faustkämpfe dauerten länger
Dieser eine Passant, der euch mit dem falschen Blick anschaut. Das riecht nach Ärger! Faustkämpfe in GTA V sind langweilig, da die NPCs bereits nach einem Schlag aufgeben. Im Vorgänger hingegen konntet ihr regelrechte Boxkämpfe auf offener Straße veranstalten und sogar vermeintlich hilflose Opfer konnten euch gefährlich werden. Das sah nicht nur lustig aus, sondern machte auch weitaus mehr Spaß.
3. Bessere Fahrphysik
Klar, GTA V bietet unzählige coole Fahrzeuge. Der beeindruckende Fuhrpark kann sogar aktuellen Rennsimulationen das Wasser reichen. Doch GTA IV hatte seinerzeit die bessere Fahrphysik. Die Lenkung war deutlich realistischer und fühlte sich flüssiger an. Auch das Schadensmodell fiel deutlich realistischer aus: Streift ihr mit der linken Seite eures Autos ein Hindernis, verbeult auch nur diese Seite. Fangt ihr euch einen platten Reifen ein, könnt ihr zusehen, wie langsam die Luft entweicht. Mit den Autos und dem Schadensmodell herumzuspielen machte in GTA IV jedenfalls deutlich mehr Spaß.
4. Realistischere Bewegungen
GTA IV setzte auf eine einzigartige Physikengine, um die menschlichen Bewegungen realistisch nachzubilden. Warum die Euphoria Engine in der Form nicht beim Nachfolger zum Einsatz kam, ist uns schleierhaft. Die Engine simuliert die Muskeln und das Nervensystem des menschlichen Körpers und erschafft so unglaublich detaillierte Bewegungen. Dadurch wirken zum Beispiel auch Schläge und Schüsse deutlich realistischer.
Doch die Euphoria Engine hatte nicht nur Auswirkungen auf die Kämpfe, sondern sorgte auch für einige lustige Momente. Beispielsweise, wenn ihr nach einem Saufgelage mit euren Freunden durch die Straßen Liberty Citys torkelt. Alle Bewegungen wurden nicht vorgerendert, sondern von der Engine in Echtzeit berechnet, während ihr spielt.
5. NPCs reagieren realistischer
Man kennt das ja: Da steht ihr in GTA V an der Straße, um euer Smartphone zu überprüfen, schon kommt ein pöbelnder Passant um die Ecke, der euch weg schubst,anschreit oder euch zum Duell herausfordert. Das Verhalten der Passanten war im Vorgänger hingegen deutlich realistischer, da sie auch weiterhin ihrem Leben nachgingen, obwohl ihr es gewagt habt, in ihr Territorium einzudringen.
6. Klettern
Manchmal sind es die kleinen Dinge im Leben. Kennt ihr das? Während der Flucht vor der Polizei in GTA V gibt eure Karre den Geist auf, also geht es zu Fuß weiter. Ihr rennt durch schmale Seitengassen und landet auf einmal vor einem unüberwindbaren Zaun. Niko Bellic hingegen war in der Lage, selbst halbhohe Hindernisse problemlos zu überwinden. Fenstersimse? Markisen? Oder der Sprung von einem Dach zur Feuerleiter? Alles kein Problem für den Serben. Da können Michael, Franklin und Trevor nicht mithalten.
7. Die Freundschaften
„Niko! It’s your cousin Roman! Let’s go bowling!“
Eines der berühmtesten Zitate, die die GTA-Reihe je hervorgebracht hat. Obwohl die Anrufe eures Cousins in GTA IV ziemlich nervig waren, war die Idee im Nachhinein betrachtet schlicht genial. Freundschaften und Beziehungen hielten zu der Zeit deutlich länger, als nur für ein paar Missionen wie in GTA V. Mit Little Jacob eine Runde Billard zu spielen oder mit Brucie Powerboot zu fahren stellte eine willkommene Abwechslung zum harten Gangster-Alltag dar.
Außerdem durftet ihr in GTA IV um die Liebe einer potentiellen Freundin buhlen. Ging eure Angebetete mit euch eineBeziehung ein, winkten sogar besondere Fähigkeiten, die vor allem in den späteren Missionen äußerst hilfreich waren. Wo ist dieses Feature bei dir, GTA V?
8. Bessere Wasserphysik
Klar: Aus technischer Sicht kann GTA IV seinem Nachfolger nicht das Wasser reichen. Doch was die Physik der Gewässer angeht, hat das nunmehr zehn Jahre alte Spiel die Nase vorn. Natürlich muss man GTA V zugutehalten, das es mit den offenen Gewässern rund um Los Santos quasi eine zweite, eigenständige offene Welt erschaffen hat. Doch die Schwimmbewegungen der Protagonisten, vor allem aber die Physikeffekte des Wassers fielen 2008 deutlich realistischer aus. Beispielsweise, was die Wellenbewegungen betrifft, wenn ihr mit einem Helikopter über dem kühlen Nass schwebt.
9. Müll ist eben nicht nur Müll
Ein kleines, einzigartiges Detail von GTA IV ist die Interaktion mit der Umgebung. Müll wie herumliegende Flaschen, Steine oder Pappkartons konntet ihr einsetzen und damit zum Beispiel Fensterscheiben einwerfen. Außerdem konntet ihr damit Waffen und andere Objekte aus den Händen der NPCs schlagen oder Mülltonnen umwerfen.
Die Interkationen mit der Umgebung fielen in GTA IV allgemein realistischer aus. Passanten aus dem Weg schubsen ist in GTA V unmöglich, im Vorgänger hingegen kein Problem, was die Welt realistischer wirken lässt.
10. Mehr Gebäude zum Betreten
In GTA IV war es kein Problem, dem örtlichen Cluckin' Bell, Burger Shot oder Krankenhaus einen Besuch abzustatten und das sogar im Multiplayer. In GTA V hingegen blieben euch die Türen verschlossen.
11. Hubschrauber explodieren nicht gleich
Rammt ihr in GTA V mit dem Hubschrauber ein Gebäude, explodiert euer Fluggerät binnen weniger Sekunden, was euren Tod zur Folge hat. Im Vorgänger hingegen segnet der Heli auch das Zeitliche, geht aber nicht gleich in Flammen auf und kann von guten Piloten sogar noch mit einer Bruchlandung heruntergeholt werden.
12. Polizeimissionen
Steigt ihr in GTA V in ein Polizeiauto… sitzt ihr in einem Polizeiauto. In GTA IV dagegen könnt ihr auf den Computer der Gesetzeshüter zugreifen und selbst auf Verbrecherjagd gehen.
13. Charaktere reagieren auf das Wetter
Die Wettereffekte in GTA V sehen deutlich besser aus, doch wenn es in Los Santos zu schütten beginnt, stehen Michael, Franklin und Trevor wie ein begossener Pudel im Regen. Niko auf der anderen Seite reagiert realistischer auf den Wetterumschwung und versucht den Regen von seiner Kleidung zu schütteln und sich warm zu halten.
14. Das GTA-Feeling
Grand Theft Auto V ist ein geniales Spiel, das steht außer Frage. Doch habt ihr mal darüber nachgedacht, dass sich das heutige GTA nicht mehr anfühlt, wie das GTA in eurer Erinnerung? GTA V lässt das klassische GTA-Feeling vermissen. Und das trotz cooler Karren, abgefahrener Missionen und genialer Zwischensequenzen.
GTA IV hingegen orientiert sich am klassischen, komplett überdrehten und comichaften Spielgefühl, welches die Reihe so berühmt gemacht hat. Klar, hier und da fehlt es an der Authentizität aber GTA IV spielt sich wie das typische Spiel, welches man hinter dem klangvollen Namen erwarten würde. Der fünfte Teil geht gänzlich neue Wege, die nicht weniger beeindruckend sind, lässt das klassische GTA-Feeling allerdings vermissen.
Ob einem die Handlung um Niko oder das Gangster-Trio nun besser gefällt, ist reine Geschmackssache. GTA V ist einsteigerfreundlicher geworden, was nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss. Doch das Abenteuer in Liberty City bietet die anspruchsvolleren Missionen, die auch Hardcore-Gamer vor Wut schnaufen lassen und zudem eine äußerst gelungene Lernkurve. Für euren Erfolg in den späteren Missionen müsst ihr hart arbeiten und habt ihr sie dann geschafft, sorgt das für enorme Glücksgefühle.
15. Singleplayer-DLCs
The Ballad of Gay Tony und The Lost and Damned gelten unter Spielern als die besten DLCs und Add-Ons der GTA-Reihe. Die Singleplayer-DLCs für GTA V hingegen? Nun ja… Das lassen wir einfach mal so stehen, Rockstar!
Da habt ihr also 15 Dinge, die in GTA IV besser waren, als in GTA V. Natürlich hat auch der fünfte Teil einige Alleinstellungsmerkmale, die ihn zu einem der besten Videospiele aller Zeiten machen. Angefangen mit den coolen Charakteren, über die gelungene Story, bis hin zum legendären Multiplayermodus GTA Online. Wir sind jedenfalls gespannt, welchen Weg Rockstar Games mit GTA VI einschlagen wird.
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