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Sebastian Kienle bei den Ironman World Championships in Kona, Hawaii am 8. Oktober, 2016.
© Trevor Clark/Red Bull Content Pool
Ironman
Die Hard-Facts zu den anstehenden IRONMAN-World Championships
Willst du alles über die IRONMAN World Championship in Kailua-Kona, Hawaii erfahren? Wir haben die wichtigsten Fakten und verblüffendsten Statistiken – das macht den IRONMAN so besonders.
Autor: Will Gray / Clemens Burghofer
7 min readPublished on
Bei kaum einem anderen Bewerb spielt Ausdauer eine so große und dramatische Rolle wie beim IRONMAN World Championship. Das Rennen der drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Marathonlauf findet traditionellerweise nahe eines aktiven Vulkans auf der Insel Hawaii statt – ursprünglich erfunden, um einen Streit darüber beizulegen, ob Rennradfahrer wirklich die fittesten Sportler sind.
Thomas Jesse posiert für ein Porträt in Kona, USA am 30. September, 2016
Los gehts!© Red Bull Content Pool
Mittlerweile ist es die weltweit beliebteste Ausdauer-Serie. Fast 100.000 Menschen treten jährlich rund um den Globus in unterschiedlichen Events gegeneinander an. Alle wollen sie die Chance auf eines der begehrten Tickets nach Hawaii nutzen. Hier jetzt einige Fakten und Zahlen, die das Event so besonders machen.

1. Der 4,5-Meter "Crawl of Fame"

1982 kollabierte die Führende Julie Moss nur Sekunden vor ihrem Triumph. Mit letzter Kraft und auf allen vieren mühte sie sich damals die letzten 4,5 Meter über die Ziellinie. Dieser Moment ging um die ganze Welt und machte das Rennen berühmt. Sieh es dir an, und du wirst verstehen warum.
Julie Moss schleppt sich über die Zielline beim IRONMAN 1982.
Julie Moss wurde mit diesem Rennen zur IRONMAN-Legende© Carol Hogan
Die damals 23-jährige Rookie-Starterin nahm aufgrund von Forschungsarbeiten für ihre Arbeit an dem Rennen teil. Am Ende war sie so erschöpft und dehydriert, dass sie ihren Körper kaum noch kontrollieren konnte. Kathleen McCartney überholte sie schließlich auf den letzten Metern und gewann das Rennen völlig überraschend. Moss schaffte es trotz der extremen Strapazen auf den unglaublichen zweiten Platz.

2. Teilnehmer müssen eine Distanz von 226,3 km absolvieren

Diese Zahl ergibt sich aus: 3,8 km Schwimmen in der Kailua-Kona-Bucht, 180 km Radfahren nach Hawi und wieder zurück, und 42,2 km Marathonlauf an der Küste von Keauhou über den Keahole-Point wieder zurück nach Kailua-Kona.
Camilla Pedersen im Training für die Ironman World Championship 2017, Kailua-Kona Hawaii, USA, am 12. Oktober, 2017.
Camilla Pedersen beim Training für Ironman Worlds 2017© Jesper Gronnemark/Red Bull Content Pool

3. 650.000 US-Dollar Preisgeld

Die jeweiligen Gewinner des Herren- und Damenrennens erhalten die beträchtliche Siegesprämie von $120.000, ihr Anteil an dem gesamten Preisgeld von weit über einer halben Million US-Dollar. Geldbeträge werden bis hinunter zum 10. Rang ausgeschüttet, der immer noch $10.000 bekommt. Erstmals wurde bei dem Rennen 1986 ein Preisgeld von $100.000 festgesetzt.
Heather Jackson (dritter Rang), Daniela Ryf (erster Rang) und Lucy Charles (zweiter Rang) feiern ihren Triumph bei der Ironman World Championship in Kona, Hawaii, USA am 14. Oktober, 2017.
Die Sieger erwartet ein dicker Scheck© Rachel Ceretto/Red Bull Content Pool

4. 811 Liter Hühnersuppe

Die Teilnehmer sind gut bei Appetit: 2018 waren es 5 volle Badewannen Hühnersuppe, 75 Kisten Bananen, 63 Kisten Orangen, 1.350 Brötchen und 66 kg Brezeln.

5. 49 Qualifikations-Rennen

Du kannst dort nicht einfach auftauchen und mitmachen. Deinen Platz auf der Liste musst du dir zuerst bei einem der 49 Quali-Rennen, quer durch 27 verschiedene Länder, beinhart verdienen. Dieses Jahr haben es über 90.000 Athleten versucht, einen der begehrten Startplätze für den Ironman zu ergattern.

6. 96.7 Prozent Finishing-Rate

Letztes Jahr kamen 2.307 Teilnehmer ins Ziel. Das ist die bisher größte Zahl an Finishern in diesem Bewerb. Außerdem war es das Jahr mit den meisten Startplätzen der Geschichte – 2.385. Das heißt, dass es aus dem riesigen Feld nur 3,3 Prozent nicht über die Ziellinie schafften. Erstmals über 1.000 Sportler waren es übrigens im Jahr 1984. 2013 stieg die Zahl auf über 2.000 – und es ist noch lange kein Ende in Sicht.
Die Ziellinie zu erreichen ist eine außergewöhnliche Leistung© Graeme Murray/Red Bull Content Pool

7. 10.000 Kalorien

Im Verlauf des Rennens verbrennen die Triathleten zwischen 7.000 und 10.000 Kalorien. Das ist enorm, verglichen mit dem durchschnittlichen Energie-Output von 1.500 bis 2.500 Kalorien am Tag.
Braden Currie bereitet einen Protein-Shake fürs Training für den Kona Ironman zu.
Braden Currie holt sich noch die nötige Energie© Roy Schott

8. 360 Kalorien Aufnahme pro Stunde

Den gesamten Kalorien-Output können sich die Sportler unmöglich während des Rennes zuführen. Um ins Finish zu gelangen, müssen sie mit kleinen Snacks aber stets Energie tanken. Die Kalorien-Aufnahme sollte sich zwischen 180 und 360 Kalorien in der Stunde bewegen – das sind 45 – 90g Kohlenhydrate.

9. Rekordzeit: 7 Stunden 52 Minuten und 39 Sekunden

Letztes Jahr war das Jahr der Rekorde. Sowohl bei den Männern, als auch bei den Frauen, gab es eine neue Bestzeit. Der deutsche Athlet Patrick Lange schaffte es unter die unglaubliche Marke von 8 Stunden. Die Schweizerin Daniela Ryf kam nur knapp 30 Minuten danach über die Ziellinie – in 8 Stunden 26 Minuten und 18 Sekunden.
Zum Vergleich: Im allerersten Rennen auf der größten hawaiianischen Insel lag die Siegerzeit bei den Männern noch fast 2 Stunden darüber (9 Stunden 38 Minuten 29 Sekunden, John Howard). Bei den Frauen waren es sogar 3,5 Stunden (12 Stunden 32 Sekunden, Linda Sweeney).
Daniela Ryf hält den Rekord bei den Frauen© Jesper Gronnemark/Red Bull Content Pool

10. 2 Inseln

Bevor der Wettbewerb 1981 nach Big Island übersiedelte, fand er auf der Insel Oahu statt. Dort bestand das Rennen aus diesen drei Disziplinen: Schwimmen im unruhigen Wasser von Waikiki, Radfahren auf dem Inselrundkurs von Oahu und zum Schluss der Honolulu Marathonlauf.
IRONMAN World Championship, Start verschiedener Altersgruppen.
Sonnenaufgang am Start vom Ironman© Graeme Murray/Red Bull Content Pool

11. Durchschnittsalter 43 Jahre

Die Teilnehmer des Ironman sind im Durchschnitt über 40 Jahre alt. Der älteste Finisher war Drew Hollander mit unvorstellbaren 84 Jahren, 2011. Der älteste Sieger hieß Craig Alexander, der ebenfalls im Jahr 2011, mit 38 Jahren seinen dritten Triumph feiern durfte.

12. 36 Prozent amerikanische Sieger

Mit insgesamt 30 Siegen bei 83 Austragungen haben die Amerikaner so viele Rennen gewonnen, wie keine andere Nation der Welt. Es waren bisher nicht weniger als 20 der 42 Männerbewerbe (mit Deutschland auf dem zweiten Platz mit 9 Siegen) und 10 der 41 Frauenbewerbe (genauso wie die Schweiz).
Männliche Teilnehmer schwimmen bei der Ironman World Championship in Kailua-Kona, Hawaii, USA am 13. Oktober, 2018.
Der Startschuss ertönt sehr früh© Jesper Gronnemark/Red Bull Content Pool

13. Einer von vier wird nach dem Rennen medizinisch versorgt

Rund ein Viertel des Teilnehmerfeldes muss entweder während oder nach dem Rennen zur Behandlung ins Versorgungszelt. Der Großteil ist zurückzuführen auf die extrem hohe Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent, die verhindert, dass der Schweiß auf der Haut verdunsten kann. Das führt dann häufig zu Hitzeschlägen und Desorientierung.
Lucy Charles trainiert für den Kona IRONMAN in Kailua-Kona, Hawaii, USA am 7. Oktober, 2017.
Die über 180km lange Radstrecke ist starken Winden ausgesetzt© Graeme Murray/Red Bull Content Pool
Zu allem Überfluss hat es noch um die 35°C, die sich aufgrund der Lichtreflexion durch das glänzende Lavagestein und den Asphalt noch heißer anfühlen. Außerdem gibt es auf der Radstrecke Seitenwinde mit Böen bis zu 95km/h.

14. 98 Prozent Recycling

Natürlich wird während des Rennens sehr viel Müll produziert. Die Aufräumarbeiten sind allerdings so wichtig für die Insel, dass es sogar einen eigenen Recycling-Manager gibt. Im letzten Jahr wurden zwei Schiffscontainer mit 360.000 Bechern, 31.608 Dosen, 127.215 Flaschen und 4.500 Schachteln befüllt.

15. 12.888 Dosen Red Bull

Die Teilnehmer verwenden die unterschiedlichsten Mittel, ihre Leistung zu steigern und Koffein ist eine der verbreitetsten Methoden. Bereits 75 – 100 Milligramm haben einen positiven Effekt auf die Performance. Das ist vermutlich auch der Grund dafür, dass so viele Sportler an den Energy-Stationen entlang der Marathon-Route zu Red Bull greifen.
Sebastian Kienle trinkt Red Bull bei der Ironman World Championship in Kona, Hawaii, USA am 13. Oktober, 2017
Ein Koffeinschub zur richtigen Zeit kann wahre Wunder bewirken© Brian Bielmann/Red Bull Content Pool

16. 20 Millionen Views – die Menschen lieben die Action

Seit der ersten Fernsehübertragung des Wettbewerbs 1980, ist das Interesse über den ganzen Globus erheblich angestiegen. Vergangenes Jahr wurde auf „Facebook Watch“ ein Livestream zur Verfügung gestellt, der riesige Zuschauerzahlen während des 20-stündigen Streams verbuchen konnte.
Das Feld der Männer ist bereit für die Schwimmdistanz bei der Ironman World Championship in Kailua-Kona, Hawaii, USA am 13. Oktober, 2018.
Das Teilnehmerfeld ist so groß, dass es mehrere Startblöcke gibt© Jesper Gronnemark/Red Bull Content Pool

17. 30 Stunden Training pro Woche Vorbereitung

Sowohl Profis, als auch Amateure, müssen einen enormen Aufwand betreiben, um sich für das Event vorzubereiten. Die meisten stecken zwischen 18 und 30 Stunden wöchentlich nur in Trainingseinheiten – bestehend aus 11 km Schwimmen, 360 km Radfahren und 77 km Laufen. Plus Krafttraining, Stretching und Yoga. In nur EINER Woche.

18. 2.079 Höhenmeter

Braden Currie performed während der IRONMAN World Championship in Kailua-Kona, Hawaii, United States am 14. Oktober, 2017.
Eine nicht enden wollende Straße, die immer weiter ansteigt© Graeme Murray/Red Bull Content Pool
Der Kurs geht auf und ab über die Hügel von Hawaii und verzeichnet insgesamt über 2.000 Höhenmeter – 1.772 Meter auf der Radstrecke und 307 Meter beim Marathon. Das Fahren im Windschatten ist verboten und die erlaubten Fortbewegungsarten zu Fuß sind ausschließlich „Laufen, Gehen oder Kriechen“.

19. 29 Sekunden: Das engste Finish

Den kürzesten Vorsprung aller Zeiten gab es beim Bewerb der Frauen im Februar 1982, als Kathleen McCartney vor der völlig erschöpften Julie Moss nicht einmal eine halbe Minute über die Ziellinie kam. Bei den Männern fiel die engste Entscheidung nur ein Jahr später 1983, wie sich die Legende Dave Scott 33 Sekunden vor seinem Konkurrenten Scott Tinley durchsetzen konnte.

20. Die meisten Zieleinläufe: 23

Die Brasilianerin Fernanda Keller hat mit 23 die höchste Zahl an Zieleinläufen, wobei sie, von allen Rennen, bei denen sie jemals gestartet ist, eine Zielankunfts-Quote von über 50 Prozent verbuchen kann. Ihr Rekord liegt sogar über dem Höchstwert der Männer, der mit 21 vom Amerikaner Ken Glah gehalten wird.
Triathlete Fernando Keller trainiert am Strand.
Triathletin Fernanda Keller kam am häufigsten ins Ziel© Pedro Cury

21. Unter 17 Stunden oder Disqualifikation

Noch vor dem Startschuss wird mit der zeitlichen Begrenzung von 17 Stunden ein enormer Druck auf die Sportler ausgeübt. Wer seinen letzten Schritt nicht unter 17 Stunden über die Ziellinie macht, wird mit „DNF – Did not finish“ vermerkt. Das Zeitmaximum beim Schwimmen beträgt 2 Stunden 20 Minuten, beim Radfahren liegt das Limit bei 10 Stunden 30 Minuten. Beim Marathon läuft die Uhr bei punktgenau 17 Stunden ab.
Braden Currie trocknet sich ab nach der Zielankunft 2018 bei den Ironman World Championships.
Das Zeitlimit ist gnadenlos – beeil dich!© Graeme Murray/Red Bull Content Pool
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