James Williams sammelt pro Woche 200 Lauf-Kilometer!
© Saucony
Fitness

Dieser Typ läuft täglich einen Marathon zur Arbeit!

In Vorbereitung auf einen Weltrekordversuch, der sich über die gesamte Länge Großbritanniens erstreckt, läuft der TV-Angestellte James Williams täglich 48 km ins Büro. Wie er das macht, liest du hier.
Autor: Howard Calvert / Henner Thies
6 min readveröffentlicht am
Dein Wecker klingelt. Es ist dunkel. Du kannst den Regen gegen dein Fenster peitschen hören. Du denkst nur eines: Schlaf wieder ein und gönne dir noch 10 Minuten süßen Schlaf. Nicht so für James Williams. James ist schon lange bevor sein Wecker klingelt auf, und schlägt sich gute vier Stunden durch die Straßen von London, bevor er endlich an seinem Arbeitsplatz ankommt.
Der Senior Controller verlässt sein Haus im Londoner Stadtteil Putney und verlängert seinen 10 km Lauf zum Hauptsitz von Sky TV in Brentford mit ein paar Schleifen um den Richmond Park – so erreicht er eine aktive Pendelstrecke von rund 50 km. Wie aus seinem Strava-Profil hervorgeht, ist er allein im Jahr 2019 rund 4.000 km gelaufen!
Williams Mammut-Pendel-Pensum ist nicht nur gut für die betriebsinterne Unterhaltung am Wasserspender, sondern auch Teil des Trainings für seinen bevorstehenden Versuch, einen Weltrekord zu brechen: James will die gesamte Länge Großbritanniens zwischen Lands' End und John O’Groats ablaufen. Um den bestehenden Weltrekord zu knacken, müsste James diese rund 1.300 km in weniger als 9 Tagen und 2 Stunden laufen.
Was noch eindrucksvoller ist als James tägliches Laufpensum, ist die Tatsache, dass er es schafft, diese Läufe zusätzlich zu seinem Vollzeitjob zu absolvieren. Zudem ist er Ehemann und Vater von zwei kleinen Kindern. Hier liest du, wie der Botschafter von Saucony UK das macht...

James legt sich seine Ausrüstung immer am Abend zuvor zurecht

James verlässt das SKY-Headquater in West London

James verlässt das SKY-Headquater in West London

© James Williams

Glaubt man James, schafft er es nur aus einem Grund, jeden Morgen um 4:15 Uhr aufzustehen, um anschließend 50 km laufen zu gehen – er legt sich seine Laufsachen schon am Vorabend raus. Klingt einfach, aber funktioniert! „Ich lege mir am Abend vorher alle meine Sachen und mein Essen für den nächsten Tag zurecht, damit ich den Schlaf meiner Frau beim Verlassen des Hauses so wenig störe wie möglich. Um keinen Lärm zu machen, ziehe ich mich im Badezimmer um und trinke nur einen Smoothie, den ich ebenfalls am Tag vorher zubereite, bevor ich loslaufe. Und doch denke ich jedes Mal, ich kann noch so leise aus dem Haus schleichen, ich wecke bestimmt meine 20 Monate alte Tochter – zum Glück ist das bisher kaum vorgekommen.“

Lustige Kommentare von Arbeitskollegen sind normal geworden

„Eigentlich spreche ich nicht wirklich darüber, dass ich vor der Arbeit bereits einen Marathon absolviere, erst wenn mich jemand anderes fragt oder es erwähnt“, sagt James. „Es kann zum Beispiel passieren, dass es jemand in einem Meeting erwähnt, dass ich vor 9 Uhr morgens einen Marathon gelaufen bin, und das ist dann auch in Ordnung. Ich sage immer, es ist alles relativ – jetzt bin ich in dieser Routine und das ist normal für mich. Aber die Leute haben seltsame Reaktionen. Einige Leute, die keine Marathons laufen und mit den Kilometerangaben nichts anfangen können, sagen einfach: ‚Das ist cool’. Kollegen, die selbst Marathons laufen, sind meistens ziemlich schockiert.“

Ross Edgley hat ihn inspiriert

James hat sich von Ross Edgley’s "Great British Swim" inspirieren lassen.

James hat sich von Ross Edgley’s "Great British Swim" inspirieren lassen.

© Saucony

„Ich habe nach seinem ‚Great British Swim’ einige Interviews mit Ross Edgley gehört und er sagte, man muss an sich glauben und wissen, dass man 12 Stunden am Tag schwimmen muss“, so James. „Es geht nur darum, wieder ins Wasser zu springen, obwohl du dich nicht danach fühlst... Für mich bedeutet das: Ich muss jeden Tag um 4 Uhr morgens aufzustehen und meinen Marathon abspulen, wenn ich auch nur die geringste Chance haben will, den Weltrekord zu brechen. Ganz einfach."

James läuft rund 320 Kilometer pro Woche (ehrlich)

„Meine Trainerin ist Mimi Anderson, die amtierende Rekordhalterin des Lands’ End to John O’Groats Laufs“, erzählt James. „Ich habe fast ein Jahr mit ihr zusammengearbeitet und sie hat nicht nur Erfahrung aus der Coaching-Perspektive, sondern auch aus persönlicher Sicht. Genau das brauche ich für diese Herausforderung. Sie hat mir auch geraten, viele Tage hintereinander viele Kilometer zu laufen. Seit Januar ist mein wöchentlicher Kilometerstand ziemlich konstant, aber es geht darum, meinen Körper daran zu gewöhnen, viele Stunden auf den Beinen zu sein.“

Viele Kilometer bedeuten, James sieht viel von der britischen Gesellschaft...

„Normalerweise rufen die Leute, die frühmorgens am Samstag aus den Pubs und Clubs zurückkommen, mir irgend etwas zu, wenn sie mich mit meinem Rucksack vorbeiflitzen sehen. Wenn sie meine Wasserflaschen sehen, kommen auch schon mal Kommentare zu Brustimplantaten und anderer Quatsch. Davon abgesehen bekomme ich in der Regel aber viele positive Kommentare.“

Angeblich haben die vielen Kilometer seine Arbeitsleistung verbessert

„Mein Training hat sich positiv auf alle Aspekte meines Lebens ausgewirkt – von der Arbeit bis hin zu meinem Privatleben. So viel unterwegs zu sein bedeutet, dass ich, voll da bin, wenn ich denn mal zuhause, das spüren vor allem meine Kinder. Sie bemerken, wenn andere Familien zusammen sind, dass die Erwachsenen oft auf ihre Handys starren – das machen wir gar nicht. Bei der Arbeit hat sich das definitiv ebenfalls positiv ausgewirkt. Ich bin fokussierter und kann besser Prioritäten setzen, da ich nur wenig Zeit habe."

James hat sogar schon auf Babynahrung zurückgegriffen

James Williams sammelt pro Woche 200 Lauf-Kilometer!

James Williams sammelt pro Woche 200 Lauf-Kilometer!

© Saucony

„Meine Ernährung ist fettreich und kohlenhydratarm, ähnlich wie bei einer ketogenen Ernährung. Kein Brot, keine Pasta oder Reis. Ich esse viel Fleisch, Käse, Eier, Avocados und Nüsse. Mein Smoothie ist meine Geheimwaffe, eine Mischung aus Mandelbutter, Kakao, verschiedenen Salzen und Mandelmilch, leicht bekömmlich und ne Menge guter Kalorien. Es ist wichtig, deinen Körper mit den richtigen Nährstoffen zu versorgen. Aber wenn ich in zwei Tagen 260 km laufe, geht es nur noch darum, genügend Essen zu sich zu nehmen. Am Ende habe ich dann alles gegessen, was ich konnte, einschließlich Quetschbeuteln mit Babynahrung. Die sind besonders leicht runter zu bekommen.“

Kitschige Musik peitscht ihn nach vorn

„Ich habe eine Spotify-Playlist, die mit den kitschigsten Songs gefüllt ist, die man sich vorstellen kann. Dinge wie S Club 7 ‚Reach For The Stars, Steps und echtes Singalong-Zeug. Während eines 160-Kilometer-Rennens im letzten Jahr fühlte ich mich nachts ziemlich schlecht, als ich gerade durch ein kleines Dorf lief. Aus Verzweiflung habe ich auf diese Playlist zurückgegriffen – im nächsten Moment habe ich aus vollem Herzen zu Robbie Williams ‚Angel’ gesungen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, was die Leute in den Häusern darüber gedacht haben. Ich weiß seither: diese Playlist, ist eine echte Geheimwaffe, um dich in Momenten zu motivieren, in denen die Luft raus ist."

Yoga und regelmäßige Massagen helfen ihm, (die meisten) Verletzungen zu vermeiden

„Ich mache regelmäßig Yoga, davon profitiert mein Körper enorm. Obwohl ich in der Klasse immer am wenigsten flexibel bin, habe ich diese Verlegenheit längst überwunden. Ich bekomme auch regelmäßige Massagen. Jeder sollte eine regelmäßige Massage mit einem guten Masseur haben. Du solltest diese Massagen nicht reaktiv bekommen, wenn du ein Problem hast, denn dann ist es meistens schon zu spät. Am besten ist es, Massagen präventiv zu kriegen.“

James behält sein Ziel stets im Kopf

Williams is hoping to run 800 miles in less than 9 days and 2 hours

Williams is hoping to run 800 miles in less than 9 days and 2 hours

© James Williams

„Ich verwende eine Reihe von Tipps und Tricks, um mich mental vorzubereiten, z.B. Visualisierung. Dabei stelle ich mir vor, wie das Ende meines Rennens aussehen könnte. Konkret visualisiere ich häufiger den Wegweiser von John O’Groats. Mein Mantra ist ‚mit jedem Schritt stärker’, ich kann mich nicht erinnern, wo ich es gehört habe, aber es passt perfekt.“
Folge James Williams’ Weltrekordversuch auf www.saucony.co.uk und www.jamesrunsfar.com