Money Boy bei Red Bull Barwash
© © dieserbobby / Red Bull Content Pool
Rap 💯

Swag für immer: Die 11 besten Songs von Money Boy

Fast eineinhalb Jahrzehnte, in denen uns der österreichische Drip-God ein paar der unwahrscheinlichsten Rap-Classics beschert hat – ein kurzer Überblick über eine einzigartige Karriere.
Autor: Fred Erik
4 min readUpdated on
Die Karriere von Money Boy in ein paar Absätzen zusammenzufassen, ist weitgehend zum Scheitern verurteilt. Das fängt schon beim völlig unüberschaubaren Katalog des Wieners an, verteilt über gut 50 (!) Alben und Mixtapes sowie hunderte Musikvideos und Re-Uploads – von zig Wortschöpfungen, Memes und legendären Videoformaten wie dem Hood-Report und Trap House Kitchen ganz zu schweigen.
Wir konzentrieren uns also – ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit – lieber darauf, ein paar der wildesten, absurdesten und schlichtweg besten Momente des Money Boy zu sammeln. Denn fest steht: Erst, wenn er so richtig überdreht und außer Kontrolle war, kam er in Bestform.
Apropos Bestform: Hast du Money Boy schon in der ultimativen Rap-Challenge erlebt? Hier ist Red Bull Barwash.
01

Dreh den Swag auf (2010)

Wer 2010 schon bewusst Rap gehört hat, wird sich vermutlich gut an den Moment erinnern, in dem „Dreh den Swag auf“ einschlug. Während man in Deutschland noch damit beschäftigt war, überhaupt die Existenz von Artists wie Soulja Boy oder die Validität von Trap als Subgenre zu verstehen, war der Wiener Sebastian Meisinger schon eine Galaxie weiter und knallte seine erbarmungslose Version von „Turn My Swag On“ ins Internet.
02

Kola mit Ice (mit MC Smook, 2014)

Was auf „Dreh den Swag auf“ folgte, was Verwirrung, Begeisterung und Glaubenskämpfe: Meint der das ernst? Will der uns veralbern? Nun … manche sind sich da heute, gut 13 Jahre später, immer noch nicht sicher. Der Rest durfte erstaunt erleben, wie ausgerechnet aus Money Boy einer der produktivsten und einflussreichsten Künstler wurde, die deutschsprachiger Rap je erlebt hat. Und schon kurz nach seinem Debüt lief die Kreativmaschine auf Hochtouren.
03

Müsli (2014)

Der erste Moment, in dem man dachte: „Das war’s jetzt aber wirklich!“, das war 2013, als Money Boy (mehr oder weniger) über Major-Wege sein Debütalbum „Swag“ veröffentlichte. Aber Pustekuchen – da ging es erst richtig los.
Der Trick? Money Boy hat uns schon immer gnadenlos abgehängt, wenn wir nicht aufgepasst haben. Denn wer braucht schon ein Debütalbum, wenn man längst zehn Mixtapes mit den wirklichen Hits (siehe „Müsli“ oder „Rummelplatz“) im Downloadarchiv hat? Von „Swagger Rap“ über „Ich bin der Chicken Man“ bis „Swaghetti Yolonese“ – die erste Hälfte der Zehnerjahre gehörte MBeezy und seinen Mixtapes. Punkt.
(Pro-Tipp: Auf Streamingdiensten findest du gerade „The Lost Tape III“, das viele Perlen aus dieser Zeit wieder zugänglich macht.)
04

Choices (2015)

Money Boy hatte schon immer eine ganz besondere Mischung aus Respekt vor seinen Vorbildern und … na ja, der völligen Abwesenheit von Respekt für so ziemlich alles andere. Deswegen werden viele seiner genialen Momente durch die eine oder andere Gedanken- und Geschmacklosigkeit getrübt, die zumindest diskussionswürdig ist.
Fest steht aber, dass er den Soulja-Boy-Trick fast beliebig oft und beliebig gut wiederholen konnte – „Choices“ von E40 wäre hierzulande wohl immer ein Insider-Ding geblieben, hätte sich Money Boy des Songs nicht ermächtigt. Yup!
05

Fuck Up die Kommas (2015)

Noch so einer: Mit „Fuck Up die Kommas“ – im Original ein Future-Monstrum – kam Mumble-Rap etwas verspätet im Deutschrap an und sprengte alle nur denkbaren Dezimalzahlen in die Luft. Geniestreich!
06

Ich geh die Treppe rauf (2016)

Von der Idee zum Song in zehn Minuten: Keine Ahnung, ob das in genau diesem Fall so war, aber mal im Ernst, wer außer Money Boy kann aus einem beiläufigen Family-Guy-Gag in Nullkommanix eine Hymne machen, die statt Trap House straight ins Treppenhaus geht? Na also.
07

Monte Carlo (2017)

Irgendwann nach 2015 beginnt eine Art Money-Boy-Renaissance: Er wird nicht unbedingt ernsthaft, aber mit seinem Abschied aus dem völlig unkontrollierten Mixtapegeschäft kommt tatsächlich eine gewisse neue Seriosität und Professionalität in den Swagger. „Monte Carlo“ ist einer der langlebigsten und wichtigsten Songs aus dieser Ära.
08

Drip Drop (2020)

Damit wir uns nicht falsch verstehen – der „alte“ Money Boy und der „neue“ Money Boy sind mindestens beste Freunde, wahrscheinlich eher Blutsbrüder. Nur weil es sich jetzt anhört wie ein richtiger Song, heißt das nicht, dass du nicht lieber einen Wischmop bereithältst – es wird nämlich immer noch arg slippery. Wegen „Drip Drop“.
09

Mutombo (2022)

„Dikembe!“, ruft Money Boy, und ist 2022 plötzlich wieder am Block wie einer der größten Basketballer aller Zeiten. Fast könnte man meinen: MBeezy war nie besser, hier stimmt nämlich mal wieder alles.
10

Deppen die rappen (2023)

Der letzte Mohikaner der Swag-Rap? Was auch sonst, wenn alle anderen nur „Deppen die rappen“ sind …
11

Zwambo (mit Young Kira, 2023)

So viele Dinge fehlen in dieser Liste! Wir haben nicht über Namensänderungen, Social-Media-Stunts und Shitstorms gesprochen, nicht über Money Boy als Akademiker, nicht über die Glo Up Dinero Gang oder über seinen bösen Bruder Gabor – und auch nur ganz im Ansatz sein Vokabular gewürdigt, das uns immer wieder mit drippy Bonmots beglückt hat. Enden wir also wenigstens mit „Zwambo“, einer Ode an den gemeinen 20-Euro-Schein – und staunen bei der Gelegenheit noch mal, dass Money Boy straight auf 15 Jahre Rap-Karriere zusteuert.
Muss man auch einfach mal bewundern anerkennen. Skurr!