Martin Söderström im Pumptrack in Neuseeland.
© Graeme Murray/Red Bull Content Pool
MTB

Pump Track: Martin Söderströms ultimativer Guide

Alles was du über das richtige Bike, die besten Reifen, die perfekte Dämpfung, die optimalen Pedale und vieles mehr wissen musst.
Autor: Hanna Jonsson / Clemens Burghofer
3 min readveröffentlicht am
Mountainbiker Martin Söderström ist in der schwedischen Szene bekannt für seinen einzigartigen Style am Bike. Zuletzt nahm er in verschiedenen Slopestyle-Contests auf der ganzen Welt teil. Mittlerweile kann man sich die Crankworx World Tour, wo er in den Disziplinen „Speed & Style“ und „Pump Track“ antritt, ohne ihn gar nicht mehr vorstellen.
Es gibt also niemand besseren, der dir sagen kann was du alles brauchst, um im Pump Track eine gute Figur zu machen. Bevor du weiterliest, schau dir noch die Line von Martin im Pump Track von Järvsö im Player darunter an!

1 Min

Pumptrack-Style mit Söderström

Martin Söderström wird kreativ auf dem neuen Pumptrack in Järvsö, Schweden.

Welche Art von Bike ist geeignet für den Pump Track?

Das coole am Pump Track-Fahren ist, dass du mit jedem Bike voll auf deine Kosten kommst – von Enduro bis BMX. Empfehlen würde ich aber ein kleines Bike mit wenig Dämpfung und ohne hintere Federung. Das soll allerdings nicht heißen, dass du nicht mit einem Enduro-Bike zum Pump Track kommen sollst – egal welches Rad, Spaß ist garantiert.
Zwei Konkurrenten umarmen sich nach dem Lauf im Pumptrack

MTBer und BMXer gemeinsam am Pumptrack

© Emrik Jansson

Wir wissen noch immer nicht sicher, welches Bike das schnellste ist. Das ist auch der Grund, warum die Leute mit den unterschiedlichsten Setups bei den Rennen der World Championships fahren.
Ich fahre zum Beispiel mit einem eher kleinen Dirt-Bike – ein Specialised P3 mit 26-Zoll-Reifen, 100 mm Vorderrad-Federung und ohne Federung am Hinterrad.

Wie siehts mit den richtigen Reifen aus für den Pump Track?

Am besten sind schnelle Reifen mit hohem Druck, die in den engen Kurven nicht eiern. Zwischen 3 und 4 kg Luft sollte in deinen Reifen sein. Außerdem brauchst du, je nach Untergrund im Pump Track, zwei verschieden Reifensätze. Einen für Pump Tracks mit Asphalt – und einen für Dirt-Tracks.
BMXer liegt in Steilkurve beim Pumptrack-Rennen

Asphalt - Reifen mit hohem Druck und wenig Profil

© David Häuser/Red Bull Content Pool

Die Reifen für die Dirt-Tracks brauchen ein tiefes, griffiges Profil, um in den Kurven nicht wegzurutschen. Am Asphalt fährst du am besten mit so wenig Profil wie möglich – denn je mehr vom Reifen Kontakt zum Untergrund hat, desto mehr Grip bekommst du. Am Renntag habe ich im Setup immer Reifen mit quasi null Profil.

Pedale mit oder ohne Clips?

Normalerweise würde ich sagen, fahr womit du dich am wohlsten fühlst. Beim Red Bull Pump Track-Event schreibt das Reglement allerdings vor, dass man ohne Clips fahren muss.
BMXer um die Steilkurve im Pumptrack

Viele Rider fahren mit flachen Schuhen und flachen Pedalen

© Dan Griffiths/Red Bull Content Pool

Für mich hat beides seine Vorteile im Pump Track. Beim ruhenden Start, wo ein Fuß am Boden steht, kann es schwierig sein sofort in die Clips zu kommen. Dafür hast du im Kurs mehr Power mit Clips. Bei Pedalen ohne Clips musst du dir dafür nie sorgen machen, ob du den Clip nach dem Start sofort richtig erwischt.

Wie stelle ich meine Federung ein?

Nachdem dein Bike am Track keine großen Stöße abdämpfen muss, sollte die Federung sehr hart eingestellt sein. Gerade bei den Pumps kann bei einer zu weichen Federgabel wichtige Energie verloren gehen.
Riders participating at the Red Bull Pump Track World Championships.

Set up suspension stiff for pump tracks

© Konstantin Trubavin/Red Bull Content Pool

Wie schütze ich meinen Körper am Pumptrack?

Es ist auf keinen Fall ein Fehler einen Dirt-Helm oder einen offenen Helm zu tragen. Ich würde aber unbedingt empfehlen einen Vollvisierhelm zu verwenden. Der Track ist eng und schnell und wenn etwas schief geht, ist es unglaublich wichtig den Körper und vor allem den Kopf bestmöglich zu schützen. Darüber hinaus trage ich noch Knieschützer und Handschuhe.
Tomas Slavik im Pumptrack gut geschützt mit Vollvisierhelm und Knieschützer.

Tomas Slavik mit Vollvisierhelm und Knieschützer

© Saskia Dugon/Red Bull Content Pool

Welche Fahrer haben den größten Vorteil am Pumptrack?

Das ist wirklich schwer zu sagen und ich glaube es weiß niemand wirklich wer die „besten Fahrer“ am Pump Track sind. BMXer sind beispielsweise stark, wenn es darum geht Speed auf schnellen Gerade zu generieren. Dafür sind sie es weniger gewöhnt, die Geschwindigkeit in engen Steilkurven hoch zu halten, wie Mountainbiker. Ich würde also behaupten, dass BMXer besser auf den Geraden und Mountainbiker schneller in den Kurven sind.