Kajaken
40 Meter freier Fall im Kajak – mit Rafa Ortiz
In Mexiko bezwingt Rafa Ortiz einen 40 Meter Wasserfall und zeigt, was im Kajak alles möglich ist.
Wo ein Wille, da ein Weg. Kein Athlet verfolgt diese Einstellung so konsequent wie der Mexikaner Rafael Ortiz. Mehr noch: Das Motto des Ausnahme-Kajakers lautet: „Stirb erschöpft, statt gelangweilt!“ Wenn das die Maxime ist, kann man sich schon mal einen 40-Mater-Wasserfall hinunterstürzen – Willkommen in der Welt von Rafa Ortiz.
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Rafael Ortiz at Big Banana Waterfall
Rafael Ortiz at Big Banana Waterfall
Der Trick: 40 Meter sind kein Pappenstiel. Wer schon einmal aus dem 17. Stock eines Hochhauses nach unten geguckt hat, weiß das. Für Mexikos Rafa Ortiz kein Grund, den Sprung vom Big Banana-Wasserfall in Chiapas, Mexiko nicht zu probieren. Als es soweit ist, verlässt er sich ganz auf seine Instinkte: „ Am Big Banana fällst du mit einer Geschwindigkeit von über 130-150 Stundenkilometer”, sagt Rafa. „Also muss der Aufprall auf dem Wasser so minimal wie möglich sein.” Am Ende gelingt der Sprung. Einzige Verletzung: Ein Cut überm linken Auge.
Der Wow-Faktor: „Mal sehen, was das Glück für uns bereit hält.“ Mit diesem Satz verabschiedet sich Rafa Ortiz auf sein bisher gefährlichstes Abenteuer. Die Risiken sind ihm dabei bewusst, doch beunruhigen lässt sich der Mexikaner davon nicht: „Es ist immer ein bisschen wie das Werfen einer Münze“, erklärt er. „Das Wasser ist turbulent und heimtückisch. Es kann passieren, dass man gegen einen Felsen schlägt, oder dass man das Ganze unverletzt übersteht, so als ob alles nur ein Traum gewesen wäre.”
Die Entstehung: Je größer der Wasserfall, desto mehr kann schief gehen. Dementsprechend intensiv war die Vorbereitung auf den Sprung vom Big-Banana Wasserfall: „Zunächst muss man sich ansehen, was nach der Landung kommt“, sagt Ortiz. „Wir planen immer ein, was im schlimmsten Fall passieren kann und haben mindestens drei Mann vor Ort, die sich um die Sicherheit kümmern.“ Doch am Ende, so Rafa sei die Sache recht einfach: „Es geht nur darum, dass man sehr genau fährt und fällt.“ Na dann: Ein letztes Mal Wasser ins Gesicht und ab dafür!
Der Pionier: Wasserfälle jagen und sie bezwingen – das ist die Mission von Rafa Ortiz: „Was ich an den Wasserfällen erlebe, lässt sich nicht mit Zahlen oder Rekorden messen“, sagt der 28-Jährige: „Ich lebe mein Leben mit dem Ziel, erschöpft zu sterben, anstatt gelangweilt.“ Doch hinter der draufgängerischen Art des Mexikaners steckt weit mehr als Abenteuerlust: „ Der Fluss und das Kajak bringen mich den Wundern der Welt näher”, sagt Rafa. „Es ist der perfekte Weg, um mich über meine eigenen Grenzen hinwegzusetzen.”