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Ski Aggu: Wer ist der Mann mit der Skibrille?
Hier erfährst du alles über Ski Aggu, seine Herkunft, seine Karriere und seine wichtigsten Songs. Besser kannst du dich nicht auf den Red Bull Soundclash vorbereiten!
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Die Herkunft
Der Berliner Ortsteil Wilmersdorf, weit im Westen und schon kurz vor dem Grunewald, bringt durchaus Kulturgeschichte mit. Hildegard Knef und Marlene Dietrich lebten hier, Erich Kästner und Bertolt Brecht auch, herrje, der ewig sanftmütige Flugplatz-Barde Reinhard Mey und Jo-Gerner-Darsteller Wolfgang Bahro of GZSZ-Fame sind sogar dort geboren – so weit, so Boomer. Und dann, viel später, kam Ski Aggu, der auf dem vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere sogar sein drittes Album nach dem Westberliner Barrio benennt: „Wilmersdorfs Kind“ knallt 2024 natürlich auf Platz 1 der Charts. Aber der Reihe nach.
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Die Anfänge
Aggu, bürgerlich August Jean Diederich, Jahrgang 1997, wächst also in Wilmersdorf in durchaus bürgerlichen Verhältnissen auf. Und wenngleich sein Viertel weder so berüchtigt ist wie die Kieze um den Kreuzberger Kotti noch so Straße wie Neukölln, ist es eben auch nicht so Mainstream-konform wie Berlin-Mitte oder der ewige Touri-Studi-Kiez im Süden Friedrichshains. Wilmersdorf fühlt sich dafür an wie ein etwas ursprünglicheres Berlin mit einer ultralokalen, mehr als intakten Kiezkultur, in der die Themenwelt von Ski Aggu ihren Ursprung hat.
Was das heißt? Nun, wenn man um die 20 ist und sowas wie einen Freund:innenkreis hat, gibt es auch im Westen immer was zu feiern – irgendwo zwischen Späti und Eckkneipe, Privatparty und Unmengen von Clubs, die nur eine U- oder S-Bahn-Fahrt entfernt sind. Dieses unbeschwerte, immer etwas aufgekratzte Lebensgefühl voller Harmonie, Freundschaft und „Uns gehört die Welt“ wird zum Grundpfeiler von Ski Aggus Songs, während in den Charts noch Straßenrap dominiert.
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Der Durchbruch
2020 fängt Ski Aggu nach ein paar Soundcloud-Experimenten endlich an, seine Texte mit Plan und Nachdruck in die Pandemie-gelähmte Welt zu rufen. „Weißwein & Pappbecher“ und „Super Wavy“, seine ersten offiziellen Singles, zeigten ihn schon recht stilsicher, musikalisch damals noch merklich Cloud-Rap-inspiriert. Vor allem „Super Wavy“ baut in einer Post-Lockdown-Feierbubble eine ordentliche Bugwelle an Hype auf – bis ihn dann „Party Sahne“ zu einem regelrechten Internet-Phänomen macht.
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Die Hits
„Party Sahne“ wäre für viele Musiker:innen schon das Sahnehäubchen gewesen – danke für den Hit und tschüss. Für Aggu aber ist es erst der Anfang einer überlebensgroßen Karriere. Alle Puzzleteile passen perfekt: Die Skibrille und der beeindruckende Vokuhila, die einprägsame Stimme, die irgendwie immer das sagt, was du dir von deinem besten Kumpel wünschen würdest, und natürlich die Musik. Ski Aggu prägt die Vollgas-Kultur einer neuen deutschen Rap-Welle, die Neunziger-Eurodance nicht nur halb ironisch zitiert, sondern in die Vollen geht: Rap ist Rave ist Happy Hardcore ist zwei, drei Tage wach.
Und dann ist da noch „Friesenjung“, mit dem endgültig alles in Wahnsinn kippt und zugleich so schlüssig erscheint wie schon lange nichts mehr: Aggu und Joost Klein schnappen sich Otto Waalkes, Ikone einer längst vergessenen Humorgattung, sprengen gemeinsam Charts und Festivalbühnen und plötzlich ist das neue Normal in der Popmusik so abwegig, dass man den Überblick verliert vor lauter Metaebenen. Oder man feiert halt einfach mit.
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Der Status Quo
Heute ist Ski Aggu eine Marke, ein Phänomen und eine Ikone für eine ganze Generation – und zwar nicht nur musikalisch. Denn so gern er auch das Teufelchen auf deiner Schulter ist, das dir zuflüstert, dass du doch in Wirklichkeit noch längst nicht nach Hause gehen willst, so entschieden ist er im richtigen Moment das Engelchen, das dich daran erinnert, wie wichtig Anstand und Kumpeligkeit ist. Ein Ehrenmensch halt, und eine bestimmende Figur für eine neue Deutschrap-Zeitrechnung, die für alle da sein möchte und von Grund auf positiv bleibt.
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Das Umfeld
Ski Aggu lebt vom Miteinander. Ein Blick auf seine ellenlange Liste von Kollabos unterstreicht das – und natürlich springt Aggu auch mal auf Tracks mit etablierten Größen wie Mark Forster, Bausa, RAF Camora oder gar Stefan Raab, aber er blüht erst so richtig auf, wenn er sich mit Artists seiner Generation und Prägung umgibt. 01099 gehören ganz klar zu dieser Gruppe und begleiten Ski Aggu auch offiziell zum Red Bull Soundclash 2024. Und was ist mit Leuten wie Ritter Lean, Zartmann, Makko, Filly, Domiziana, Paul, $oho Bani oder Ikkimel? Wir wissen es schlichtweg nicht – aber wir drücken die Daumen, dass er an dieses Umfeld denkt, wenn es um Wildcards und Überraschungen in Düsseldorf geht.
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Die Zukunft
Ski Aggu hat öffentlich zu Protokoll gegeben, dass er aufhören will, wenn’s am schönsten ist – auf seinem Zenith. Aber wann ist dieser Moment gekommen? Meint er das wirklich ernst und wird er dann, irgendwann, wirklich nur noch auf dem Motorroller durch Wilmersdorf tuckern – oder kommt am Ende doch alles ganz anders?
Wir wissen es nicht, aber sehen wir es mal so: Jetzt ist erstmal Red Bull Soundclash. HIER gibt’s übrigens noch Tickets. Und für 2025 hat Ski Aggu schon die ersten Open Airs angekündigt, die sicher noch ein ganz neues Level freischalten werden. Drücken wir also die Daumen, dass uns Wilmersdorfs Kind noch lange erhalten bleiben wird.
