Summer Cem
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Summer Cem – das sind seine 15 besten Songs

Vor rund 20 Jahren trat er als Sidekick von Eko Fresh ins Game, und bis heute bricht Summer Cem regelmäßig Deutschrap-Streamingrekorde. Dies sind die prägendsten Songs seiner einzigartigen Karriere.
Autor: Wenzel Burmeier
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Wisst ihr noch? Als 2019 Bausa beim Red Bull Soundclash gegen ein Allstar-Lineup antrat, durfte er sich vor allem vor einem fürchten: Summer Cem. Aber keine Sorge, Freunde blieben Freunde; immerhin blicken die beiden auf zwei echte gemeinsame Hits zurück. Weitaus mehr gemeinsame Klassiker gehen natürlich auf das Konto des Tag-Teams Summer und KC Rebell – da ist es nur konsequent, dass die beiden als Team Blau beim Red Bull Soundclash 2024 antreten.
Anfang der Zweitausender wird Summer von seinem Gladbacher Kollegen Eko Fresh entdeckt, der hin und weg ist von dem Talent des damals Zwanzigjährigen. Ein Besuch in Berlin führt beinahe dazu, dass Summer zum Söldner von Kool Savas’ Optik Army wird. Doch als Savas und Eko sich verwerfen und Eko daraufhin sein eigenes Label German Dream ins Leben ruft, wird Summer Cem zur treibenden Kraft des neuen Teams.
Was sich schon zu seiner Zeit bei German Dream abzeichnete: Mit schelmischem Hood-Humor, wahnsinnigem Wortwitz und arroganter Attitüde stand Summer Cem in Rapdeutschland alleine da. Diesen Typ Rapper gab es bis dato schlichtweg noch nicht. Der richtig große Erfolg sollte aber erst Jahre später folgen, als Summer Cem bei Banger Musik zu neuem musikalischem Fokus findet. Heute ist er der Pate des Soundtracks fürs Shisha-Café, der sympathische Proll mit stabiler Disco-Biografie, der Champagne Abi der Generation Modus Mio. Sein letztes Album „Siki Jackson“ erschien 2024.
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Nicht mehr normal (mit German Dream Allstars)

Das erste Ausrufezeichen in der Karriere des Gladbachers. Mit einem selbstbewussten Sechzehner eröffnete Summer den Label-Sampler von Ekos frisch gegründetem German Dream Imperium. Dass er einmal an all seinen Kollegen vorbeiziehen wird: Man hätte es ahnen können.
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Sucuk & Champagner

Allein das Cover von Summer Cems zweitem Album ist ein Classic. Summer als pummeliger Pubertärer mit Kette und Kussmund – so body positive und empowered gab sich Deutschrap bis dato selten. Der Gladbacher stand zu seiner Herkunft, erzählte von einer Jugend in Großraumdiskotheken und stellte sein unverkennbares Talent als Rapper unter Beweis. Der Titelsong zum Ende des Albums setzte seiner selbstbewussten Inszenierung die Krone auf.
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100

Den großen Schritt zum richtig großen Erfolg machte Summer Cem mit seiner Unterschrift bei Banger Musik. Der Albumeinstand „HAK“ kletterte direkt auf Platz vier der Charts. Und „100“ zementierte Summers Position als einer der besten Schreiber im Game. Auf einer Produktion, an der u.a. Cubeatz beteiligt waren – die heute Hits für Travis Scott oder Drake basteln –, spittete Summer einhundert kompromisslose Bars, in denen mal eben eine traumatische Kindheit in ein paar prägnanten Nebensätzen verhandelt wurde, bevor die Gegner auf das vorbereitet wurden, was in den nächsten Jahren folgen sollte.
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Gary Pedro Crock (mit Farid Bang)

An der Seite von Banger-Label-Pate Farid läuft Summer Cem stets zur absoluten Punchline-Hochform auf. Über einen Beat, den Just Blaze für Jay-Z hätte schrauben können, spielen sich die beiden Battle-Lines zu, die jeden Roast-Experten vor Scham erblassen lassen. Und Summer liefert dann auch gleich einen Anwärter auf Deutschraps besten Triple-Rhyme: „Deutsche Rapper geh'n im Penny Markt Salat klauen/Denn dein Konto ist meist ungedeckt wie Benzema im Strafraum“.
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Diamonds

Es gibt kaum Künstler, die den Sprung ins musikalische Jetzt so lässig hingelegt haben wie Summer Cem. Wo der Gladbacher einst noch stabile Sechzehner auf Straßenpathos rappte, schüttelt er heute Hit-Hooks aus dem Cartier-behangenen Handgelenk. Summer Cem ist einer von wenigen Künstlern, in denen Trap-Bretter wie „Diamonds“ noch mal ein ganz neues Talent geweckt haben. Seitdem regnet es Nummer-Eins-Songs.
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Rollerblades mit KC Rebell

Natürlich will Summers Humor auch in einem artgerechten Video festgehalten werden. Und wo sollte man besser mit Porno-Schnäuzer und Perücke herumalbern können, als in einem ikonisch designten Diner am Fuße der Golden Gate Bridge? Der türkische Café-Talk mit random Untertiteln treibt die Absurdität von „Rollerblades“ auf die Spitze.
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TMM TMM

Der Blueprint des neuen Summer Cem. „TMM TMM“ (lies: Tamam Tamam) ist der Überhit mit rund 300 Millionen Youtube-Klicks. Es reichte eine eingängige Bassline, die DJ Mustard hätte programmieren können, und eine Hook, so simpel, dass sie gleichermaßen frech wie genial ist. Auch in der Türkei kletterte Summer mit „TMM TMM“ in die Charts. Selbst schuld, wer nicht mitsingt.
Beim Red Bull Soundclash gab es dann eine Weltpremiere: der Hit mit neuen Lyrics auf Türkisch.
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Yallah Goodbye (mit Gringo)

Die Formel, die Summer mit „TMM TMM“ knackte, perfektionierte er mit „Yallah Goodbye“. Der Beat rollt in Slo-Mo, die Bassline zitiert die 90s-Hymne „Move It!“ und der Chorus bleibt kleben – so wie jede ikonische Zeile von Gringo. Zwischen Gladbach und Berlin-Neukölln braucht man nur sehr wenige prägnante Silben, um sich zu verständigen.
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Chinchilla (mit KC Rebell und Capital Bra)

„Sag dem Kellner diese Kapern sind zu salzig/Nenn’ mir nur einen guten Grund, warum das falsch ist“. Kann man mehr Ignoranz und Humor in einen Refrain packen? Man möge Champagne Abi nun endlich das salzarme Secondo kredenzen. Ist eh besser für den Blutdruck.
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Primetime

Noch so ein Opus von Summer: „Primetime“, der melancholische „Lonely at the top“-Moment, den jede gute Rap-Karriere seit Drake braucht. Geld kommt, Freunde gehen. Und die Uhr tickt irgendwie auch schneller, seit sie mit Brillanten besetzt ist.
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Valla nein! (mit KC Rebell und Luciano)

Die Drittgarage für den neuen Sportwagen muss dringend her, selbst der Rasenmäher hat 300 PS, schon wieder Flecken am Markensweater und dann wird man auch noch gefragt, ob man irgendwas eventuell in der Story posten könnte? Valla nein! Aber like, wer die Probleme genauso fühlt wie Summer Cem, KC und Luciano.
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Geht nich gibs nich (mit KC Rebell)

KC Rebell und Summer Cem waren 2020 dermaßen von ihrem Nachfolge-Album zu „Maximum“ überzeugt, dass sie die Zwei überspringen mussten und es gleich „Maximum III“ nannten. Praktisch: „Geht nich gibs nich“ kam nicht nur mit Videotutorial zum Hände-Desinfizieren, sondern ließ auch gleich die derzeitige Gagenklasse in der Hook aufblitzen. Muss man sich leisten können.
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Better Dayz (mit Reezy)

Die Sonne scheint nicht für immer – aber für Summer scheint sie trotzdem jeden einzelnen Tag durch die Wolken zu funkeln. Mit Reezy erlaubt er sich zwischendurch ein wenig Melancholie auf einem wundervoll mellow daherkommenden Instrumental – während er Anlauf nimmt für sein achtes Soloalbum, das 2024 folgt.
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Siki Jizzle

Speed-Dating auf MSN Messenger ist nur eine Kernkompetenz des Mannes, den sie „Siki Jizzle“ nennen – nicht zuletzt, weil er sich dafür ganz schön viele Namen merken muss, um nicht durcheinander zu kommen. Der vielleicht größte Playboy des Ruhrpotts hat jedenfalls auch 2024 nichts von seinem Charme eingebüßt.
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Haha! (mit Billa Joe)

Eine Tiefgarage, ein paar hundert PS und zwei Egos, die bis in den 14. Stock reichen: Mehr braucht man letztendlich gar nicht für etwas gepflegtes Hin und Her zwischen den Deutschrap-Generationen. Summer und sein Protegé Billa Joe beweisen das, wenn sie Bars spucken – und haben ohen Frage gut lachen. „Haha!“