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Surf History: Laird Hamiltons Millenium Wave

Laird Hamiltons Millenium Ride hat das moderne Big Wave Surfen zu dem gemacht, was es heute ist
Autor: Henner Thies
3 min readPublished on
Big-Wave-Surfer geht in Teahupoo, Tahiti dahin, wo es weh tut.

Juli 2015: Big-Wave-Riding in Teahupoo, Tahiti

© Tim McKenna / Red Bull Content Pool

Am 17. August 2000 surft Laird Hamilton in Teahupo’o eine Welle, die den Surfsport verändert. „Das war ein bahnbrechender Moment“, sagt Laird selbst: „Diese Welle hat mir und der Surfwelt gezeigt, dass Wellen wie diese surfbar sind.“ Neben der unbändigen Kraft und Schönheit dieser bis dato recht unbekannten Welle begeistert bis heute vor allem eins: Laird Hamiltons Fähigkeit, inmitten des Elementechaos die Nerven zu behalten.
Der Trick: Am Ende seines Jahrtausend-Ritts musste selbst Laird Hamilton, dieser Hühne von einem Mann, die Legende himself, ein bisschen weinen. Zu unglaublich, zu überwältigend war sein Ride. „Ich war gerührt, weil ich das Unmöglich möglich gemacht hatte“, erklärt Hamilton 15 Jahre später. „Als ich das Seil losließ und das Ausmaß dieser Welle sah, stand die Zeit plötzlich still und meinen Schultern saßen ein Engel und ein Teufel, die mir sagten: Spring ab! Bleib drauf! Spring ab! Bleib drauf! Am Ende hat der Engel gewonnen, der meinte: Bleib drauf, du schaffst das.“
Der Wow-Faktor: „Als das Foto von Lairds Millenium Ride auf den Covern der Surfmagazine erschien, fragte sich jeder: Wo und was zur Hölle ist das denn?“, weiß Steve Pezman, Chefredakteur des Surfer’s Journal. Neben der schieren Kraft und Schönheit dieser bis dato kaum bekannten Welle in Tahiti begeisterte die Surfwelt vor allem eins: „Lairds Fähigkeit im chaotischen Schlund des Südpazifik, inmitten des Chaos, die Nerven zu behalten und instinktiv alles anders zu machen, als es Surfer beim Tube-Riding normalerweise machen. Das ist bis zum heutigen Tag das Unglaublichste an diesem Ritt“, fasst Matt Warshaw, Autor der Surf Enzyklopädie zusammen.
Julian Wilson: Code Red August 2011, Teahupoo

Julian Wilson: Code Red August 2011, Teahupoo

© Brian Bielmann/Red Bull Content Pool

Die Entstehung: „Wir waren schon eine ganze Zeit lang draußen, als dieses Monster am Horizont erschien“, erinnert sich Lairds damaliger Tow-In-Partner Darrick Doerner. „Wie ferngesteuert habe ich ihn in diese Welle reingezogen. Als ich mich umdrehte, ließ Laird gerade die Tow-Line los. Ich dachte nur: mach das nicht, aber es war zu spät.“ Fünfzehn Jahre später gilt Laird Hamiltons Millenmium Ride noch immer als das Maß aller Big-Wave-Dinge.
Der Pionier: Laird Hamilton ist eine lebende Legende. Das war er schon vor seinem Millenium Ride. Warum? Weil er ein bisschen ist wie Chuck Norris und alles kann: Große Wellen, kleine Wellen, Surfen, Windsurfen, Stand-Up-Paddling, vollkommen egal. Von seiner körperlichen Fitness ganz zu schweigen. Hinzukommt, dass der mittlerweile 51-Jährige zuhause auf Hawaii schon so manchen Menschen vor dem Ertrinken gerettet hat. Nebenbei hat er das Big Wave Surfen mit und ohne Jet-Ski begründet. Als ob all das nicht reichen würde, hat Laird zudem das Stand-Up-Paddling wieder populär gemacht. Noch Fragen? Wir haben nur eine: Wer zur Hölle ist Chuck Norris?