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Vollgas Zuversicht: F1-Idol Vettel spricht über den Wandel seiner Welt.
© Lukas Maeder
F1
Sebastian Vettel: „Den Kitzel der Rennen nehme ich mit"
Leben am Limit war gestern, nach dem Rücktritt lernt sich Sebastian Vettel neu kennen. Aber Seb ist wieder im Wett­kampf­modus. Nur geht es jetzt nicht um die Weltmeister­schaft. Sondern um die Welt.
Autor: Werner Jessner
13 min readPublished on
Bei seinem Rücktritt am Ende der vergange­nen Saison waren plötzlich wieder alle gut Freund mit Sebastian Vettel, dem Racer, an dem sich so viele Kollegen jahrelang die Zähne ausgebissen hatten; der mit Red Bull Racing vier Mal Weltmeister geworden war, danach zu Ferrari und schließlich Aston Martin weiterwanderte und es nach 299 F1-Starts, 53 Siegen und 122 Podestplätzen gut sein ließ. „Love you, man“, sagte Lewis Hamilton zum Schluss, Mick Schumacher und Lando Norris bezeichneten ihn als „Inspiration“, Checo Pérez, Daniel Ricciardo und Nico Rosberg unisono als „Legende“.
Andere Dinge waren in seinem Leben wichtig geworden, und teilweise ließ er uns schon als Aktiver daran teilhaben: Wenn er mit dem Rad ins Fahrerlager fuhr oder einen historischen Williams aus dem Jahr 1992 mit synthetisch produziertem, klimaneutralem Sprit bewegte, war klar, was einen der intelligentesten Piloten der Gegenwart umtreibt.
Neuer Look: Der Fusselbart aus seiner späten F1-Zeit ist jetzt ab.
Neuer Look: Der Fusselbart aus seiner späten F1-Zeit ist jetzt ab.© Lukas Maeder
Ja, Sebastian Vettel setzt sich für die Umwelt ein. Und ja, er hat Spaß am schnellen Autofahren – nach wie vor. Schon bald dürfen wir ihn wieder in Action erleben: bei Red Bull Formula Nürburgring auf der legendären Nordschleife. Dabei wird er die 73 Kurven am Steuer seines nicht weniger legendären RB7 – genannt „Kinky Kylie“ – in Angriff nehmen, und zwar klimaneutral dank E-Fuels. „Es ist mir wichtig, zu zeigen, dass Rennwagen genauso gut und schnell mit CO²-neutralem Treibstoff fahren können.“ Seb lebt vor, wie man auf wenig verzichtet, glücklicher ist und bei all dem seinen Beitrag leistet, die Welt nicht stärker zu belasten als nötig.
THE RED BULLETIN: Vermisst du die F1? Und wenn ja, welche Aspekte daran?
SEBASTIAN VETTEL: Die ersten Monate gingen rasch vorbei, und es war schön, die freie Zeiteinteilung zu genießen. In meine Entscheidung zum Rücktritt sind viele Faktoren eingeflossen. Ich habe nicht aufgehört, weil ich den Sport nicht mehr mochte, zu langsam war oder unbedingt etwas anderes machen wollte. Rücktritte sind sehr individuell. Für mich war Zeit einer der bestimmenden Faktoren: die vielen Rennen; das Wissen, wie viel Einsatz es braucht, um den Job meiner Meinung nach ordentlich zu erledigen. Gleichzeitig habe ich kleine Kinder zu Hause. Diese Zeit kommt nicht wieder. Um die Frage zu beantworten: Das Fahren, der Wettkampf, das hat mir bis zum Schluss Spaß gemacht. Wenn du im Qualifying nur noch diesen einen Schuss hast und der sitzen muss. Rennduelle. Diese Momente fehlen mir am ehesten.
Aber?
Ich wollte gewisse Kompromisse nicht mehr eingehen. Plus: Meine Kinder haben ein Recht darauf, dass ich mehr für sie da bin. Ein bisschen bin ich wohl auch rausgewachsen aus einer Welt, die ich früher so toll fand. Dinge, die ich einst reinweiß sah, hatten eine gewisse Färbung bekommen.
Inwiefern?
Im Kontext unserer Zeit. Das hängt mit Interessen außerhalb des Motorsports zusammen, die ich entwickelt habe. Wer seine Augen nicht verschließt, nimmt gesellschaftliche Entwicklungen wahr. Die F1 hat zwar einen Großteil meines Lebens eingenommen, ist aber nicht zentral für die Menschen auf der Welt. Wenn man über den Tellerrand blickt, erkennt man die Zeichen.
Wie sich Umwelt und Klima verändern?
Umwelt ist das Thema unserer Generation. Wir befinden uns in der entscheidenden Dekade für das Klima, und da braucht es alle. Wir müssen an einem Strang ziehen. Ich fasse mir da zuerst an die eigene Nase. Diese Einstellung kommt aus dem Sport.
Was hast du konkret unternommen?
Vor einigen Jahren habe ich begonnen, meinen CO²-Abdruck zu messen. Autokilo­meter aufgeschrieben, jeden Flug, jede Nächtigung. Diese Zahl im Vergleich zu der von Otto Normalverbraucher zu sehen, hat mich von den Socken gehauen! Danach habe ich Maßnahmen ergriffen, um den Wert runter zu kriegen.
Möchtest du diese Zahlen nennen?
Begonnen habe ich bei 400 Tonnen – nur in Zusammenhang mit der F1. Zum Schluss war ich auf 60 Tonnen runter. (Anm.: Der Schnitt in Deutschland waren im Jahr 2021 ca. 8 Tonnen.)
Rat an mein jüngeres Ich? Nutz deine Stimme für Positives! Die damit verbundene Kraft war mir nicht so bewusst.
Wie hast du das gemacht?
Der Großteil der Reduktion war das Weglassen von Flügen. Bis auf Silverstone und Budapest bin ich letzte Saison zu allen Europa-Rennen mit dem Auto angereist. Ich möchte keinem etwas vorschreiben oder mich als Engel darstellen, aber so habe ich bei mir selbst begonnen. Dieser Schritt fühlte sich null nach Verzicht an, sondern als völlig logisch – wie auch alle anderen kleineren, die ich parallel gesetzt hatte. Ich fühlte mich sehr zufrieden.
Weil du Reisen wieder als unterwegs sein erlebt hast und nicht als zweck­gerichtete Bewegung von A nach B?
Absolut! Als Teenager war der Führerschein das Ticket in die Freiheit. Im Motorsport war ich anfangs sehr viel mit dem Auto unterwegs und hatte es bald satt, lange Strecken auf der Straße zurückzulegen. So kam das Flugzeug ins Spiel, später der Privatflieger, weil die Zeitersparnis extrem war. Aber der Schritt zurück fühlte sich gut an. Dinge besser zu planen, in die eigene Hand zu nehmen. Klar, nach Australien hätte ich nicht mit dem Segelboot kommen können, sonst hätte ich das Rennen verpasst oder zumindest das darauffolgende. Doch wann immer es ging, habe ich genossen, wieder an Land unterwegs zu sein und Dinge zu sehen, die ich im Flugzeug verpasst hätte. Der vermeintliche Verlust von Zeit ist kein eigentlicher Verlust, habe ich gemerkt.
Okay, Autos sind umweltfreundlicher als Flugzeuge, aber auch bei vier Rädern gibt es eine breite Spanne. Welche Autos fährst du?
Porsche Taycan, also elektrisch, und einen VW-Bus mit Verbrennungsmotor. Der Bus hat den Vorteil, dass von Fahrrad bis Kinder alles reinpasst. Doch ich finde, dass ein entscheidender Faktor in der – sehr spannenden – aktuellen Mobilitätsdiskussion untergeht. Viele fragen sich: Was darf ich nicht mehr? Die wichtigere Frage ist doch: Wie könnte es in Zukunft besser aussehen? Wenn ich nach vorn blicke, sehe ich lebenswertere Städte als heute. Wenn ich mir vorstelle, dass öffentlicher Verkehr dichter und flüssiger passiert, wenn die Alternative Bahn besser wird als heute, stellt sich die Frage nach Auto oder Flugzeug vielleicht gar nicht mehr. Sobald das Angebot stimmt, wird die Mehrheit mitziehen. Vielen fehlt die Vision von Verbesserung. Davon, dass das gut wird. Veränderung macht ihnen erst mal Angst. Es braucht Fantasie, wie es künftig besser sein wird als heute.
Als Beispiel für Verbesserung, die jahrelang undenkbar war: Homeoffice bedeutet weniger Pendler, bedeutet weniger CO² und sauberere Städte … So auf die Art?
Genau. Veränderung sollte man als etwas Positives wahrnehmen. Der Wandel ist längst angelaufen. Es ist keine Frage des Ob, nur noch eine Frage des Wann. Da gibt es keine Zweifel mehr. Die Mehrheit versteht das auch. Jetzt geht es ans Gestalten und Machen. Das ist vielleicht etwas schwieriger, aber da braucht es eben Mut, etwas auszuprobieren. Wie etwa Arbeit zu Hause.
Woran machst du diesen Wandel fest?
Noch in meiner Generation haben deutlich mehr Jugendliche den Führerschein gemacht als heute, weil das Auto kein so zentrales Thema mehr ist. In der Väter-Generation war noch völlig klar, dass man Führerschein macht und ein eigenes Auto besitzt. Wandel geschieht. Skeptiker gab es schon beim Umstieg von der Pferdekutsche aufs Auto.
Welche neuen Technologien werden uns am meisten helfen, die Zukunft zu gestalten?
Im großen Bild: künstliche Intelligenz. In der Mobilität ist der Wandel zur E-Mobilität der erste Schritt – aufgrund des im Moment noch unschlagbaren Wirkungsgrades. Wasserstoff ist superspannend. Generell glaube ich nicht an die eine einzige Lösung, sondern an eine Kombination vieler Bausteine. Nach meinem Wissensstand steht der Umstieg auf Elektro in der Flugindustrie nicht so unmittelbar bevor wie bei den Autos. Daher braucht es hier ein anderes Denken. Ohne die Freiheit einzuschränken zu wollen: Muss man für drei Tage nach New York fliegen? Ja, es gibt tatsächlich Menschen, für die das notwendig ist. Aber bloß zum Vergnügen? Ich bin der Letzte, der irgendjemandem etwas verbieten will. Aber wer sich des Gesamtbildes bewusst ist und weiß, wie viele Menschen unter dem Klimawandel bereits heute leiden, dem stellt sich diese Frage wahrscheinlich schon heute nicht mehr.
Skeptiker gab es immer – schon beim Umstieg von der Pferdekutsche auf das Auto.
Fährst du noch manchmal bloß zum Spaß in der Gegend rum?
Ja, ab und zu mit meinen alten Motorrädern. Das macht mir schon noch immer sehr viel Freude. Andererseits verstehe ich Menschen, die die Klimakatastrophe als existenzielle Bedrohung für sich begreifen. An diesem Balanceakt, mich nicht von einer Angst leiten zu lassen und den Moment genießen zu können, arbeite ich persönlich sehr stark. Auch hier: Ich finde es wichtig, nicht von Verbot und Verzicht zu reden, sondern die Alternativen hervorzuheben, und die gibt es ja oft schon. Motorräder lassen sich mit synthetischen Kraftstoffen betreiben. Die produzieren zwar noch immer Schadstoffe, aber nur so viele, wie vorher gebunden wurden. Von Biofuels bin ich kein Fan. Hier wird Land genutzt, um Futter anzubauen, um daraus Treibstoff herzustellen – nicht so der Hit. Das können wir besser. Autos und Motorräder sind Kulturgut. Viel Gutes ist daraus entstanden. Wir sollten sie nicht abschaffen, sondern am Leben erhalten. Motorsportfans muss man ohnehin nicht erklären, wie großartig es sich anfühlt, wenn ein V8 angeschmissen wird. Da spürt man was. Wir müssen es bloß besser gestalten.
Okay: Die 20 F1-Autos fahren ab 2026 CO²-neutral. Die große Schadstoffproduktion passiert aber durch die Anreise der Zuschauer. Insofern unterscheidet sich Motorsport nicht von anderen Groß-Events wie Fußballspielen oder Konzerten. Sind 20 CO²-neutrale Rennwagen nicht bloß Greenwashing?
F1 war immer Technologievorreiter. Aktu­ell ist die Frage, wie serienrelevant die hoch komplexe und spannende aktuelle Antriebstechnologie ist. Hier könnte man mehr tun. Doch E-Antrieb ist in absehbarer Zeit nicht F1-tauglich. Dafür sind die Rennen zu lang, und der geforderte Power-Output ist zu hoch. Gewicht spielt in der F1 immer eine große Rolle, auch darum ist E-Antrieb nicht praktikabel. Daher sind kurzfristig synthetische E-Fuels unabdingbar. Dass das ab 2026 passiert, ist gut – ab sofort wäre besser. Aber ja, noch wichtiger ist, die Emissionen rundum in den Griff zu bekommen: Wie kommen die Teams zur Strecke? Klar wäre es toll, wenn alle mit dem Fahrrad anreisen. Ungleich mehr brächte aber, den Kalender in Ordnung zu bringen. Kreuz und quer durch die Welt zu fliegen und dazwischen immer wieder für ein paar Tage nach Europa macht keinen Sinn und auch keinen Spaß. Wie kommen die Fans an die Strecke? Was wird dort konsumiert, welche Ideale werden gelebt? Wasser sollte meiner Meinung nach etwas sein, das jedem zu jeder Zeit zur Verfügung steht. Braucht es diese Plastikbecher überall? Ich finde, Veranstalter von Groß-Events haben die Verpflichtung, sich diesen Fragen zu stellen. Man beginnt bei den großen Dingen und kommt bei den kleinen raus.
Kleine Änderungen können langfristig große Wirkung haben, so Vettel.
Kleine Änderungen können langfristig große Wirkung haben, so Vettel.© Lukas Maeder
Was hältst du von der Theorie, dass ihr F1-Fahrer wie Kinder seid, die zu viel Schokolade bekommen haben und sich davon satt gegessen haben? Stichwort Nico Rosberg, der bei Fridays for Future war, oder Lewis Hamilton, der Strände von Plastik befreit.
Ich weiß nicht. Vielleicht spielt da rein, dass wir als Vertreter einer globalen Sportart sehr privilegiert sind. Wir erleben viel, sehen viel, verdienen viel. Lange galt in unserer Gesellschaft der Glaubenssatz: je mehr, desto besser. Auch unsere Vorbildkultur zielt darauf ab. Vielleicht stimmt der Schokoladenvergleich insofern, als die Gleichung in sich oft nicht stimmt. Mehr von allem bedeutet nicht mehr Glück. Auch Vorbilder haben oftmals große Herausforderungen im Alltag, selbst die scheinbar ultraerfolgreichen. Viele von ihnen sind nicht glücklich, im Gegenteil. Dennoch läuft ein Großteil der Gesellschaft einem Ziel hinterher, an dessen Ende nicht Zufriedenheit steht: mehr, schneller, schöner, weiter, reicher. Meine Erfahrung in der F1 hilft mir sicher, Dinge einordnen zu können. Trotzdem glaube ich, dass man sie auch dann verstehen kann, wenn man kein volles Bankkonto hat.
Du meinst, weil du viel gesehen hast …
… habe ich erkannt, dass es uns in Mitteleuropa gut geht. Ich habe Weltgegenden erlebt, da war es ganz anders. Familien, die in Kartonhütten wohnen und darin auch noch ein Friseurgeschäft betreiben. Uniforme Palmplantagen, wo im letzten Jahr noch ein Urwald war. All das nicht bloß im Fernsehen zu sehen, sondern mit eigenen Augen, löst etwas aus, zumindest bei mir. Ich sehe es als Verantwortung, diese Eindrücke zu teilen und unsere Vorbildkultur zu hinterfragen. Permanentes Optimieren finde ich gefährlich. Vieles und viele bleiben dabei auf der Strecke. Niemand sieht aus wie auf Social Media. Es gibt Fotos von mir, da schau ich wirklich gut aus. Aber ich weiß genau, wie ich wirklich aussehe, wenn ich morgens aufstehe.
Klar könnten in der Formel 1 alle mit dem Fahrrad anreisen – aber andere Dinge bringen viel mehr.
Wonach bemisst du Glück?
Ich kann die Treppe hochlaufen und muss nicht den Fahrstuhl nehmen. Für Menschen nach Unfällen sind solche Kleinigkeiten in weite Ferne gerückt. Es wird immer Leute geben, denen es besser geht – und noch viel mehr, die schlechter dran sind. Ein wichtiger Gedanke: einzuordnen, wie es einem geht.
Würde der Sebastian von heute seinem 16-jährigen Alter Ego noch raten, Formel-1-Fahrer zu werden?
Ich möchte an meiner Zeit nichts missen. Was würde ich anders, besser machen? Ich wäre gern früher bewusster geworden. Die heute dominanten Themen waren schon damals da, aber nicht so präsent. Zweitens: Ich würde meine Stimme mehr fürs Positive nutzen. Die damit verbundene Kraft war mir anfangs nicht so bewusst, und es war mir auch ein wenig unangenehm, meine Stimme zu erheben. Sportlich war es eine Megazeit. Das Auf hat mich so geprägt wie das Ab. Beides war wichtig.
Jeder Mensch kann seinen Beitrag leisten – das ist Sebastians Botschaft.
Jeder Mensch kann seinen Beitrag leisten – das ist Sebastians Botschaft.© Lukas Maeder
Wo holst du dir deinen Spaß nach dem Ende deiner F1-Karriere?
Diese Frage hat mich vorab lang beschäftigt. Ich war sehr gut vorbereitet, als ich diese Entscheidung getroffen habe. Doch ein gewisser unplanbarer Faktor bleibt. Ich betreibe gern Sport draußen. Stand heute gibt es aber nichts, das mich so ans Limit bringt wie die F1. Das ist es, was mir am meisten fehlt. Hier muss ich mich selbst bremsen, denn genau das wollte ich an mir kennenlernen: Was passiert, wenn ich nicht im Wettkampfmodus bin? Irgend­wann läuft dieser Adrenalin-Rush einer Karriere an der Weltspitze ab, ob frei gewählt oder gezwungenermaßen – etwa durch Verletzungen. Dann geht’s ums Weiterziehen, den Kitzel und die Anspannung in den nächsten Abschnitt mitzunehmen. Ich sage nicht, dass es einfach ist, oder behaupte, dass ich es schon geschafft hätte. Ich bin auf der Suche, und dieser Prozess selbst ist ja auch schon spannend.
Möchtest du die Welt besser machen?
Das primäre Ziel ist, für meine Familie da zu sein. Die Dynamik zu Hause ist anders, weil ich präsent bin. Das ist für mich neu und auch für den Rest der Familie. Generell schaue ich nach vorn. Das kommt aus meiner Zeit im Sport: Wie können wir uns verbessern? Ich bin viel zu klein, um aufzubrechen und die Welt zu retten, und die Welt ist dafür viel zu groß. Aber ich finde Aufgaben, die mich begeistern. Hoffentlich kann ich andere Menschen ein kleines Stück dabei mitnehmen.
Nichts brachte mich so ans Limit wie die F1, und das fehlt mir. Jetzt muss ich mich selbst bremsen – und so besser kennenlernen.
Interessiert dich die F1 noch?
Sehr! Das erste Rennen war ein wenig komisch, aber mittlerweile schaue ich das echt gerne. Ich kenne den Sport in- und auswen­dig, ich liebe ihn nach wie vor. Vielleicht sehe ich gewisse Dinge anders, aber ich habe nicht das Gefühl von Traurigkeit, wenn ich die Ex-Kollegen beobachte, gar nicht.
Auch nicht, wenn das grüne Auto gerade so gut performt?
Die erste Reaktion vieler Leute war: Dass der Aston Martin in dieser Saison so schnell ist, muss dich jetzt aber schon fuchsen? Okay, vielleicht wäre es einfacher, wenn das Auto totaler Müll wäre, im Sinn von: Ich versäume eh nix. Nein, primär freue ich mich fürs Team. Und ich freue mich für Fernando Alonso. Lange Jahre hatte er kein Auto, in dem er seine fahrerische Klasse zeigen konnte. Jetzt kann er es und ist vorn dabei. Red Bull Racing dominiert, auch da habe ich noch viele Bekannte und Freunde. Ich freue mich unheimlich, wenn sie gewinnen.
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