Bike
Ist das die coolste neue Bike-Sportart? Ziemlich sicher ja. Trampbike, Ladies und Gentlemen, bringt die Rad-Artisten und unsere Rad-Herzen zum hüpfen. Um was geht es? Um Tricks auf dem Trampolin – und noch einiges mehr. Wir haben mit Robin Specht gesprochen: Ex-Dirt-Pro, Radquartier-Betreiber und Trampbike-Antreiber. Er hat soeben die Trampbike-Weltmeisterschaften ausgerichtet und hat einiges zu sagen!
Robin, wie geil ist Trampbike denn?
Wahnsinnig geil, oder? Das sehen wir auch so.
Du bist generell einer der treibenden Funsport-Kräfte. Ihr habt die größte Extremsporthalle Deutschlands und nebenbei sehr schräge Ideen. Hast Du auch das Trampbiken erfunden?
Nein, ich will nicht sagen, dass ich es erfunden habe. Aber ich habe es wettbewerbsfähig gemacht. Mit dem Bike aufs Trampolin steigen, das machen Leute auf der ganzen Welt. Doch eine richtige Szene gab es bisher noch nicht. Wir haben dann die Weltmeisterschaften erstmals vor drei Jahren ausgerichtet.
Wie kamst Du zum Trampbike?
Ich war ja Dirt Jump-Profi und gleichzeitig hatte ich ein Gartentrampolin. Und ich hab dann beides miteinander verbunden... Anfangs war es Jux und Dollerei. Dann habe ich gemerkt, dass es ein perfektes Training ist. Auf dem Trampolin kannst du einfach mal 200 Bar Spins in drei Stunden üben und verinnerlichen. Das machst du auf dem Hügel sicher nicht. Wenn du da den Lenker nicht fängst, dann verletzt du dich. Plus die Koordinationsschulung...
Aber was für ein Bike braucht man fürs Trampbiken?
Aktuell sind es noch Dirtbikes ohne Räder und Kurbel, die abgeklebt und gepolstert werden. Der frische Weltmeister Sergey Vysotsky aus Russland ist mit einem BMX gesprungen. Das geht eigentlich nicht, weil da die Tricks viel einfacher sind. Aber wir haben ihm das eingeräumt, weil er so eine lange Anreise hatte – und die Performance war super stark. Aber wir werden selbst Trampbikes entwickeln und auf den Markt bringen.
Eigene Trampbikes?
Ja, genau. Die sind dann speziell auf das Trampolin abgestimmt und gut ausbalanciert.
Krass. Und wie sieht Euer WM-Trampolin aus?
Wir haben einst für das Radquartier ein Großgerät der Firma Eurotramp gekauft, weil wir das auch unbedingt integrieren wollten. Die Firma stammt aus Weilheim und sie kamen irgendwann auf uns zu, weil sie noch gar nicht in dem Freestyle-Bereich zu Hause waren. Sie fanden’s super, wir fanden’s super und so haben wir zusammen spezielle Trampoline für den Freestyle-Bereich entwickelt.
Und die Leute springen viel bei Euch in der Halle?
Absolut. Wenn wir acht Stunden auf haben, höre ich acht Stunden das Trampolin. Da geht jeder drauf, gerade mit Trampbikes. Bei uns trainieren auch Leute wie Thomas Genon oder die Godziek Brüder, alte Freunde von mir. Und die gehen alle total ab beim Trampbiken.
Auf was kommt es dann beim Contest an?
Du hast 25 Sekunden, um die Kür zu zeigen. Ziel ist es, dass man bei jedem Sprung einen neuen Trick zeigt: flüssig, kreativ, stylisch, sauber ausgeführt. Das Urteil fällt dann eine Jury aus drei Leuten. Aber das Schöne am Trampbiken ist auch, dass jeder total nachvollziehen kann, was gut war oder was nicht. Deshalb ist es auch so geil für das Publikum. Dieses Mal waren einige hundert Leute da und die Stimmung war unfassbar gut. Jeder Trick wurde komplett abgefeiert. Ich war auf etlichen Contests in meinem Leben, aber das hat schon fett gerockt.
Entwickelt sich langsam auch eine Szene?
Ja, scheint so und das freut uns total. Wir arbeiten jetzt schon mit einem Indoor-Bikepark in Pfäffikon in der Schweiz zusammen, die die Europameisterschaft ausrichten. Fabio Schäfer, Chefredakteur der Gravity, plant im kommenden Jahr die Deutsche Meisterschaft auszurichten. Und ich bekomme ständig Anrufe von Hallen, die nach Trampbike-Utensilien fragen. Es geht was...