Keyart aus WRC Generations zeigt das 2022er Ford Puma Rally1-Auto
© NACON
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WRC Generations driftet in die Hybrid-Ära

WRC Generations führt die Serie mit spannenden Neuerungen und Hybrid-Rennwagen zu einem würdigen Abschluss. Wir driften um die Haarnadel und verraten dir, was der Racer auf dem Kasten hat.
Autor: Philipp Briel
6 min readPublished on
Seit 2015 sind die Franzosen von Kylotonn beziehungsweise KT Racing im Besitz der offiziellen Lizenz der Rallye-Weltmeisterschaft FIA World Rally Championship, bevor diese ab dem kommenden Jahr bei Codemasters ein neues Zuhause findet. In den vergangenen Jahren konnten sich die offiziellen WRC-Games trotz jährlichem Release stetig verbessern. WRC Generations entpuppt sich im Test als Sahnehäubchen und führt die KT-Racing-Ära zu einem würdigen Abschluss.
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WRC Generations: Vollgas in die Hybrid-Ära

Screenshot aus WRC Generations zeigt den Ford Puma WRC 2022 von Sébastien Loeb im Schlamm.

Die neuen Hybrid-Rennwagen sorgen für eine taktische Komponente

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Bereits der Vorgänger WRC 10 konnte im vergangenen Jahr ein echtes Ausrufezeichen setzen und schlug mit seinem History-Modus die Brücke zwischen der Geschichte des Offroad-Motorsports und der Moderne.
Für den neuen Racer, WRC Generations, stand vor allem Feintuning auf dem Programm. Die wohl wichtigste Neuerung ist in den Hybrid-Boliden der WRC-Klasse (Rally1) zu finden, setzen die Offroad-Boliden der 2022er Saison doch auf neue Hybridmotoren.
Dem klassischen Verbrennungsmotor steht seit der aktuellen Saison also ein zusätzlicher Plug-in-Hybridantrieb zur Seite, der 100 Kilowatt zusätzlich zur Verfügung stellt. Das fördert in WRC Generations eine ganz neue taktische Komponente zu Tage, denn jetzt müsst ihr nicht mehr nur die Kurven und verschiedenen Fahrbahnbeläge meistern, sondern auch den Elektromotor klug nutzen und aufladen.
Eine Legende tritt ab: Unser Film 'Sébastien Ogier: The Final Season' beleuchtet die beispiellose Karriere des achtmaligen Weltmeisters.

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Den Akku laden

Screenshot aus WRC Generations zeigt den Boliden von Adrien Fourmaux beim Drift

Beim Rausbeschleunigen macht sich der Elektromotor bemerkbar

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Vor allem in der Königsklasse des Rallye-Sports sorgen die neuen Hybrid-Motoren für ein frisches Spielgefühl. Denn vor einer jeden Etappe entscheidet ihr euch für eine von drei Motoreneinstellungen, die sich natürlich je nach Etappe für unterschiedliche Gebiete eignen.
Wollt ihr lieber mehr Power für kürzere Zeit abrufen oder die Zusatz-PS lieber kontinuierlich zu eurem Vorteil nutzen? Oder entscheidet ihr euch für die ausgeglichene Variante?
Vor dem Start will also die Streckenführung genauso mit eingeplant werden, wie das Wetter und die Fahrbahnbeläge. Was die Rennen der Rally1-Klasse nochmal deutlich spannender macht. Die Hybrid-Power wird dabei von WRC Generations ganz automatisch eingesetzt. Beispielsweise bei der Beschleunigung am Start oder dem Herausbeschleunigen aus engen Kurven.
Um den Akku allerdings mit neuer Energie zu versorgen, müsst ihr besonders hart in die Eisen gehen. Mittels Rekuperation wird die Bremsenergie genutzt, um den Akku aufzuladen. Das funktioniert aber nur mit dem normalen Bremspedal – Drifts mit der Handbremse betanken die Batterie nicht.
Die Hybrid-Boliden in WRC Generations fühlen sich hervorragend an und die zusätzliche Leistung wird direkt ab der ersten Sekunde deutlich spürbar. Gleichzeitig steigt dadurch aber auch der Schwierigkeitsgrad, gerade, wenn ihr ohne Fahrhilfen spielt. Denn bei der Beschleunigung müsst ihr noch sanfter aufs Gas steigen, um ein Durchdrehen der Räder zu verhindern.
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WRC Generations: Das größte WRC-Game aller Zeiten

Screenshot aus WRC Generations zeigt den Ford Fiesta von Sébastien Ogier unter dem Red Bull Arc bei der Rallye Schweden

Klassische Boliden und Rallies erhöhen den Umfang

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Während die neuen Hybrid-Motoren lediglich auf die Königsklasse beschränkt sind, bieten die WRC 2 und WRC 3 ein eher klassisches Rallye-Spielgefühl. Doch auch hier zeigt sich, dass die Entwicklerinnen und Entwickler ihre Hausaufgaben gemacht und das Fahrgefühl weiter verbessert haben.
Ähnlich verhält es sich mit dem Umfang, denn dieser fällt schlicht gigantisch aus. Der Name WRC Generations lässt bereits vermuten, dass man hier die historischen Komponenten im Vergleich zu WRC 10 weiter ausgebaut hat.
Neben allen Teams, Fahrern, Etappen und Rallies der 2022er WRC-Saison wachsen Fuhrpark und Etappenvielfalt spürbar an. Insgesamt 85 Boliden aus 50 Jahren FIA World Rally Championship und satte 165 Etappen in 21 Ländern tummeln sich im neuen Game.
Mit von der Partie sind auch ikonische Rallies, die im aktuellen WRC-Kalender keinen Platz gefunden haben. Wie die Rallye Deutschland oder die Etappen im malerischen Wales, die wohlige Erinnerungen an einige Genreklassiker wieder aufleben lassen. Für Abwechslung ist also gesorgt.
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Karriere und Ligen: Viel Auswahl bei den Spielmodi

Screenshot aus WRC Generations zeigt ein Rennen aus der Cockpit-Perspektive

Aus der Cockpit-Perspektive spielen sich die Etappen besonders intensiv

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Kernstück für Solisten ist einmal mehr der Karrieremodus in WRC Generations, der Kennern der Vorgänger nur allzu vertraut vorkommen dürfte. Auch hier managet ihr die Geschicke eures Rennstalls, füllt den Kalender mit optionalen Events, kümmert euch um die Entwicklung des Autos und stellt neue Mitarbeitende ein.
Echte Neuerungen bietet der Solo-Modus kaum. Das muss er allerdings auch nicht, denn der Aufbau der Karriere gestaltet sich so spannend wie eh und je. Deutlich interessanter fallen da schon die Neuerungen im Multiplayermodus des Spiels aus.
Einerseits unterstützt WRC Generations nun Crossplay, wenn auch nicht vollständig. Aber in den Ranglisten, Clubs, Ligen und vielem mehr könnt ihr euch nun endlich auch plattformübergreifend mit anderen Rallye-Fans messen. Nur in den Multiplayer-Lobbies und dem Co-Pilot-Modus bleiben die einzelnen Plattformen unter sich.
Stichwort Ligen: Diese markieren eine spannende Neuerung des Rennspiels. In diesem kompetitiven Multiplayer-Modus tretet ihr, wahlweise Solo oder als Team, gegen andere Spielerinnen und Spieler oder Teams an und kämpft in verschiedenen Saisons um die virtuelle Rallye-Weltmeisterschaft.
Jede Liga ist in drei Stufen unterteilt. Jede Stufe ist wiederum in Gruppen von 30 Einzelpersonen und 8 Teams unterteilt, um einen fairen Wettbewerb zu ermöglichen. Die Saisons sind in Wochen unterteilt, einschließlich einer einwöchigen Qualifikationsphase und zehn Wettkampfwochen, in denen tägliche und wöchentliche Herausforderungen warten.
Für den Abschluss winken kosmetische Belohnungen, während die Top-3 Fahrer und Teams in der Hall of Fame gebührend gewürdigt werden. Bereits in der aktuell laufenden Vorsaison wirkt der Ligen-Modus sehr spannend und dürfte auch auf lange Sicht für Motivation sorgen. Der Startschuss für die erste Saison fällt übrigens am 28. November 2022.
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Mit Controller und Lenkrad eine Wucht

Screenshot aus WRC Generations zeigt Rallye-Weltmeister Kalle Rovanperä bei der Rallye Schweden

Im eisigen Schweden muss selbst Weltmeister Kalle Rovanperä kämpfen

© NACON

WRC Generations spielt sich gewohnt knackig und dürfte Neueinsteigern gerade in der Rally1-Klasse einiges abverlangen. Erfreulicherweise steuert sich der Racer in diesem Jahr noch eine Spur direkter und das nicht nur mit dem Lenkrad, sondern sogar mit dem Controller.
Gerade für die von uns getestete PlayStation-5-Fassung haben die Entwickler ein paar spannende Neuerungen im Schlepptau. Einerseits macht das Game von den innovativen Funktionen des DualSense-Controllers Gebrauch und lässt euch Schotter, Asphalt oder Schnee dank des haptischen Feedbacks ganz unterschiedlich wahrnehmen.
Andererseits kommen auch die adaptiven Trigger zum Einsatz, die bei einer Vollbremsung auf den eisigen Pisten Schwedens gerne mal blockieren. Über den Controller-Lautsprecher hört ihr zudem das Rasseln aufgenommener Kieselsteine unter der Karosserie. Kein spielbarer Nutzen, aber ein nettes Detail für zusätzliche Immersion.
Aus technischer Sicht reißt das Game zwar keine Bäume aus, punktet aber dennoch vor allem mit stimmigen Reflexionen, schicken Lichteffekten und ansehnlichen Umgebungen. Zudem könnt ihr zumindest auf der PS5 zwischen einer 4K-Auflösung mit 30 Bildern pro Sekunde oder einem 2K-Bild mit 60 FPS wählen.
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WRC Generations ist ein würdiges Finale

Screenshot aus WRC Generations zeigt den Subaru Impreza von Colin McRae unter dem Red Bull Arc

WRC Generations schnürt ein stimmiges Paket für alle Rallye-Fans

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In der Summe seiner Teile führt WRC Generations den kontinuierlichen Aufwärtstrend der Rallye-Games von KT Racing also gekonnt fort. Der Racer verbessert das ohnehin bereits gelungene WRC 10 an allen Ecken und Enden und sorgt mit den neuen Hybrid-Boliden tatsächlich für ein frisches Spielgefühl.
In Kombination mit dem gigantischen Umfang ist WRC Generations ein Fest für Rallye-Fans und solche, die es werden wollen. Der Racer führt die Serie zu einem würdigen Abschluss und dürfte vor allem im Multiplayer eine ganze Weile lang ans Pad (oder Lenkrad) fesseln.

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