Nun ist der Soundclash ja alles, bloß kein klassisches Rap-Battle. Und mit Bausa stand ein Künstler im Mittelpunkt, der sich von Deutschrap aus in viele unterschiedliche Richtungen bewegen kann, Instrumente spielt, Songs schreibt und arrangiert … ach, alles einfach! Wir haben das zum Anlass genommen, noch einmal jenseits der Riesenhits (kennt ihr, kennt ihr?) in Bausas Geschichte zu wühlen. Wo kommt er her und in welchen Konstellationen haben wir ihn wann erlebt? Wo ist er der übertrieben selbstbewusste Macker, wo ist er verletzlich und reflektiert, wo wird straight gerappt und wo wird das Radio dominiert?
Schauen und hören wir doch mal. 10 (+1) Bausa-Klassiker, von riesig bist fast verschollen.
Schau dir noch einmal den ganzen Soundclash an:
Bausa und die Liebe, das ist oft kein einfaches Thema. Auch im jüngsten Gipfeltreffen mit Rin wird das Thema wieder aufgegriffen, in einem repetitiven Song, der fast schon sein eigenes Ende vorwegnimmt – so wie manchmal eben auch die Liebe.
„Lass uns einfach alles verballern. Young-Thug-mäßisch.“ Das Video mit dem eingeblendeten Budget war für viele der Anfang der Superstar-Geschichte, in deren Zentrum Bausa seit nunmehr zwei Jahren steht. Eine Diamant-Single, weit über 130 Millionen Youtube-Klicks, und am Ende nicht mehr und nicht weniger als ein moderner Pop-Klassiker, der bleibt.
Aber … wie fing das eigentlich alles an?
2. Haftbefehl – 1999 Pt. III Babos Remix (feat. Bausa)
Haftbefehls unvergleichlicher Blockbuster „Russisch Roulette“ hat 2014 so viele Veränderungen ins Game geknallt, dass man fast überhören konnte, wer da kurz vor Ende der Deluxe-Edition noch eine kurze, brillant verkratzte Remix-Strophe zum intimen Albumhighlight „1999 Pt. III“ beisteuerte. Aber eben nur fast. Bausa war fortan auf dem Radar.
Gleich zu Beginn der Karriere vermisst werden – mit großem Ego ging Bausa schon 2016 an den Start, sang vom Hustlen für den Traum und: „Ich hab verstanden, was zu tun ist.“ Wie Recht er doch behalten sollte.
4. Yung Hurn – Vorbei (feat. Bausa)
Eine Suite im Heartbreak Hotel stand dem frühen Bausa eigentlich immer gut. Auch auf dem wundervollen „Love Hotel“-Projekt von Yung Hurn durfte Baui den verletzten, aber stolzen Verflossenen geben. „Vorbei“ war's halt trotzdem, aber das Leben ging weiter.
Vielleicht die Geburtsstunde des Casanova, wie wir ihn heute kennen: In düster-verschwommener Stimmung gibt es Fragmente ebenso verschwommener Geschichten, die mehr Stimmung erzeugen als tatsächlich eine Story zu tragen. Aber genau darum geht es. Um Machtdemonstration, beinahe aus dem Nichts. „Einfach so, Baby.“
Ganz am Ende von Bausas Debütalbum „Dreifarbenhaus“, als das Neonlicht allmählich der Morgendämmerung weicht, zeigt der Held sich endlich für einen Augenblick ohne Rüstung, ohne Autotune, ohne Digitales und ohne überlebensgroßes Ego. Nur Bausa und die Musik. Besonders unmittelbar in dieser Piano-Performance für HipHop.de.
Wie kommt man nach so einem Hit zurück, wie beginnt der nächste Schritt? Nun, wenn man „Sternzeichen Lastwagen“ ist wie der Bietigheimer, gibt man dem Volk einfach „Stoff“ und das denkbar breitschultrigste Intro für das Mixtape „Powerbausa“, um das sich 2018 alles dreht.
Hinter all dem Erfolg, den Autos, den Frauen und was sonst noch so um ihn kreist – auch Bausa ist nur ein Mensch, der manchmal gerne weniger hätte. Es sich leichter machen würde. Gesünder essen und leben möchte. Aber er weiß auch, wann es besser ist, die weiße Flagge zu hissen: Wenn man nämlich keine Ahnung hat, wie genau man das gerade hinkriegen soll. Selbsterkenntnis ahoi.
Hey, hallo, Rap-Fan! Das war dir jetzt echt zu viel Gesang? Zu viel Glitzer und Autotune? Und was das überhaupt mit HipHop … ? Ach, komm. Der hier ist nur für dich. Denn manchmal ist Bausa am allerbesten, wenn er am wenigsten Hochglanz um sich herum hat – und einfach nur rappt.
Kohle macht Menschen reich? Der Tod macht Menschen gleich, und wenn es hart auf hart kommt, will Baui doch auch nur: geliebt werden. Berührende, ruhige Nummer, perfekt untermalt im grobkörnigen VHS-Look.