Bike
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Radsport
Rennrad Tuning Tipps: Weniger Gewicht, mehr Tempo
Schneller, höher, weiter – wer auf ein Rennrad steigt, will die Geschwindigkeit spüren, Kilometer sammeln, Höhenmeter überwinden. Das geht am besten mit dem richtigen Material: einem leichten Rad.
Leicht heißt im Radsport meistens auch teuer. Vor allem, wenn man sich gleich ein fertiges High-End-Bike zulegt. Wer nicht so tief in die Tasche greifen möchte, der schraubt am eigenen Renner. Mit Gewichtstuning – also dem Austausch ausgewählter Parts – wird das eigene Rad im Handumdrehen zum Leichtgewicht. Dabei gilt immer: safety first – behalte bei allen Umbaumaßnahmen das zulässige Belastungsgewicht deiner neuen Komponenten im Blick. Warum Gewichtstuning? Ein leichtes Rennrad bringt vor allem auf bergigen Strecken, wie du sie im U19-Scoutingprogramm von Red Bull - BORA - hansgrohe absolvieren musst, große Vorteile. Wir zeigen dir, bei welchen Anbauteilen sich ein Tuning lohnt und wie viel es dir bringt.
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Laufräder & Reifen
Der größte Tuningeffekt lässt sich mit dem Austausch der Laufräder und der Reifen erzielen – also den Anbauteilen, die zur rotierenden Masse am Rennrad gehören. Leichte Laufräder und Reifen reduzieren zum Einen das Gesamtgewicht des Rennrads deutlich. Zum anderen wirken sich hochwertige Modelle enorm auf die Fahrperformance aus. Sie können die Agilität verbessern, das Lenkverhalten oder die Aerodynamik optimieren (falls die Laufräder mit einer Hochprofil-Felge ausgestattet sind). Wenn du zusätzlich zu den neuen Laufrädern auch noch top Reifen montierst, holst du auch in Sachen Rollwiderstand und Grip mehr aus deinem Rennrad heraus.
Das UCI-Gewichtslimit für Profi- und Lizenzrennen liegt bei 6,8 Kilogramm. Leichter dürfen die Arbeitsgeräte von Toni Palzer & Co. nicht sein.
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Lenker & Vorbau
Normalerweise denkt man beim Thema Rennrad-Tuning unweigerlich an Carbon. Komponenten aus Kohlefasern sind mit Sicherheit immer eine leichte Wahl. Auf der Suche nach einem neuen Lenker oder Vorbau sollte man sich aber nicht so sehr auf das Material fixieren. Für das Cockpit gibt es auch eine große Auswahl an sehr leichten Teilen aus Aluminium – die am Ende auch noch günstiger sind, als Carbonmodelle mit ähnlichem Gewicht. Wichtig: Vorbau und Lenker müssen immer zueinander passen, von einem Materialmix ist eher abzuraten – hier kann es im Klemmbereich zu Problemen kommen.
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Schaltgruppe
Ein drastischer und aufwändiger Schritt ist es, die komplette Schaltgruppe zu wechseln. Für den Austausch aller Schalt- und Bremskomponenten ist Fingerfertigkeit gefragt. Das heißt: Mechaniker-Erfahrung ist nötig. Und ein gewisses Budget. Eine Schaltgruppe besteht aus vielen Bauteilen, die in Summe nicht günstig sind. Dazu gehören:
- Schalt-/Bremsgriffe
- Felgen-Bremskörper oder Scheibenbremse mit Disc
- Schaltwerk
- Umwerfer
- Kette
- Kassette
- Tretlager
- Kurbeln
- Schaltzüge/-kabel
- Bremszüge oder -leitungen
- bei elektronischen Gruppen: Akku
Mit einer neueren, besseren, leichteren Gruppe hast du neben dem Gewichtsvorteil auch noch ein neues haptisches Erlebnis. Sowohl, wenn du auf eine bessere mechanische Gruppe wechselst, als auch beim Sprung in den elektronischen Bereich.
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Sattel & Sattelstütze
Viel Einsparpotential beim Gewicht bietet der Sattel. Das Material des Gestells und der Sitzschale sowie die Art der Polsterung sind dafür ausschlaggebend wie viel Gramm der Sattel auf die Waage bringt. Von der Carbon- über die Titan- bis zur Stahlkonstruktion gibt es alles, was das Radherz begehrt. Beim tunen sollte man aber immer mitbedenken, dass man am Ende auch auf dem Sattel sitzen muss. Er sollte also auch bequem sein. Tipp: Wenn du schon den Sattel mit der perfekten Form für dich gefunden hast, dann schau dich im Sortiment des Herstellers um. Viele Firmen bieten ein Modell in verschiedenen Ausführungen an.
Bei der Sattelstütze geht die Tuning-Empfehlung klar in Richtung Carbon. Sowohl in Sachen Gewicht als auch beim Komfort. Carbon ist nicht nur leichter als andere Werkstoffe, sondern kann auch Vibrationen und Schläge besser abdämpfen – ein großer Vorteil, wenn man an rauen Asphalt, Kopfsteinpflaster oder lange Touren denkt. Am leichtesten sind dabei Modelle ohne Setback – sprich Modelle, die komplett gerade sind und im Sitzbereich nicht nach hinten gekröpft sind.
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Pedale
Bei Pedalen ist die Achse und der Pedalkörper für das Gewicht verantwortlich. Nicht außer Acht sollte man aber auch die Pedalplatte lassen. Manche Hersteller arbeiten hier nur mit Plastik, andere mit Metall. Wenn es am Ende um die reine Gewichtsredkution geht, wäre es schade, wenn eine schwerere Pedalplatte den Gewichtsvorteil des Pedals wieder zunichte macht. Die leichtesten und teuersten Pedale haben eine Titanachse und einen Korpus aus Carbon.
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Bis ins Detail
Neben den gängigsten Anbauteilen gibt es am Rennrad aber noch eine Vielzahl anderer Teile, bei denen man Gewicht sparen kann. Im Prinzip gibt es bei jeder Komponente eine Alternative, die noch etwas leichter ist – zum Beispiel Lenkerbänder, Flaschenhalter oder GPS-Computer. Die Möglichkeiten sind unendlich.