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Surfen
Die besten Surfspots in Italien – vom Festland bis Sardinien
Italiens Küsten bieten alles senza fine: Point-, Reef- und Beachbreaks – dazu Kultur und Kulinarik vom Feinsten. Für den Surftrip deines Lebens brauchst du nur ein bisschen Glück und guten Swell.
29 Min
Steph und Leo erkunden Italien
Leo Fioravanti und Roby D'Amico nehmen Ashton und Steph Gilmore mit auf eine Mittelmeerreise von Rom nach Sardinien.
Italien ist schon ohne Wellen jede Reise wert. Wer nur einmal vom Dolce Vita gekostet hat, will mehr davon. Das gute Essen, die lebensfrohen Locals, guter Wein, der Sinn für das Schöne – Italien hat all das im Überfluss. Nur Wellen sind im "Land wo die Zitronen blühn" etwas spärlicher gesät, als beispielsweise in Portugal oder in Frankreich.
Von November bis April ist in Italien die beste Zeit zum Surfen!
Doch wer seinen Surftrip nach Italien im Winter plant und bei der Anreise flexibel ist, hat alle Chancen, auch in Italien zu scoren: "Von November bis April ist in Italien die beste Zeit zum Surfen", sagt Italiens Ausnahme-Surfer Leonardo Fioravanti. Der gebürtige Römer ist in den Wellen rund um Santa Marinella aufgewachsen und weiß daher nur zu gut, dass man als Surfer:in in Italien vor allem eins braucht: Geduld.
29 Min
Leonardo Fioravanti
Der aufstrebende Surfstar Leonardo Fioravanti zeichnet seinen Weg von Rom zur WSL Tour nach.
“Im Mittelmeer ist nunmal nicht so viel Bewegung drin, wie im Atlantik oder im Pazifik", lacht Leo. "Wir haben es nichts so konstant wie Frankreich oder Portugal, aber es gibt auch in Italien sehr gute Surftage. Und wenn die kommen, nimmt sich jeder Surfer frei!" Kein Wunder also, dass man in Spots wie Banzai nahe Rom an guten Tagen mit bis zu 100 Leuten im Wasser sitzt.
Das Beste an einem Surftrip nach Italien ist, dass du in Italien bist!
Für alle reisenden Surfer hat Leo diesen Tipp: "Behalte die Charts im Auge. Sobald der Forecast vielversprechend ist, buche deinen Flug in letzter Minute – am besten direkt nach Sardinien. Das ist die sicherste Variante, um in Italien zu scoren", weiß Leo aus eigener Erfahrung. "Ich würde in Italien immer auf die Strike Mission setzen.“
Hier sind die besten Surfspots in Italien – von Ligurien bis Sardinien!
01
Varazze – Ligurien
Für deutsche Surfer:innen ist Varazze, rund 50 Autominuten von Genua entfernt, der am schnellsten erreichbare Surfspot in Italien. Auch deshalb wird es dort an guten Tagen extrem voll. "Es wird da crowded, aber die Wellen in Varazze sind immer lustig und vielfältig", bekräftigt Leo.
Surfen in Italien ist immer ein Bonus.
Die Wellen brechen als A-Frame über ein künstlich angelegtes Riff und laufen schon ab Hüfthöhe recht schön an den Strand. Bekannt ist Varazze aber für die etwas größeren Tage, denn auch die hält das Riff. Wenn die Wellen in Varazze überkopf hoch brechen, und der Wind stimmt, kann man sich hier sogar die eine oder andere Tube abholen. Vorausgesetzt man bekommt die heiß begehrten Set-Wellen in dem dann sehr umkämpften Line-Up.
02
Viareggio – Toskana
Am Beachbreak in Viareggio in der Toskana hat sich Italien in den frühen Achtzigern in den Surfsport verliebt. Am Strand von Viareggio wurden der erste italienische Surfklub und Surfshop eröffnet und auch die ersten Contests abgehalten. "In Viareggio geht es aber vor allem um den Beach und den Surf Vibe, der dort herrscht", meint Fioravanti. "Da hast du eine Promenade direkt am Strand mit Shops und Cafés, da kannst du eine richtige gute Zeit haben. Es wird nur extrem voll dort!"
Verständlich, denn vor allem südlich des Piers, am Spot Piazza Mazzini brechen bei den richtigen Bedingungen (SW-Swell) einige der besten Beachbreakwellen des italienischen Festlands. Und auch der zweite Spot, Tito del Molo, liefert bei ordentlichem Südwest-Swell und wenig Wind zahlreiche gute, kraftvolle Peaks. Wenn nur die vielen Leute im Wasser nicht wären...
"Surfen in Italien ist immer ein Bonus", lacht Fioravanti: "Du wirst in Viareggio nicht die beste Welle deines Lebens surfen. Ganz sicher nicht, aber du wirst eine gute Zeit haben. Das ist sicher!“
03
Banzai – Latium (Rom)
2 Min
Surfe mit Leo Fioravanti
Sieh dir an, was Leonardo Fioravanti sieht, wenn er die Wellen an seinen Heimatstränden in Italien shreddet.
"Banzai nahe Rom ist einer meine Homespots", strahlt Leo im Interview und erinnert sich sofort an zahllose gute, aber oft windige Sessions in heimischen Gewässern. "Banzai kann mit den richtigen Bedingungen auch mal sehr gut werden", meint er weiter: "In und um Banzai bin ich als Surfer aufgewachsen. Die Surfkultur in dieser Region ist riesig und sehr lebendig. Wenn es dort funktioniert, surfst du dort mit mindestens 50 wenn nicht 100 Leuten im Wasser", lacht Leo. "Italien hat mehr leidenschaftliche Surfer, als man denkt!"
"Wenn ihre Homespots laufen, lassen die Locals alles fallen und gehen surfen!"
Tatsächlich ist die Region um Santa Marinella, gut eine Autostunde von Rom entfernt, einer der absoluten Surf-Hotspots auf dem italienischen Festland. Neben dem Spot Banzai reihen sich hier auf rund 20 Kilometer vier weitere Spots aneinander, die wie Banzai bei solidem SW-Swell allesamt formvollendet über Riff brechen. Da gibt es Porto, Bunker, Ristorante und Off The Wall – ein Spot der meist dann läuft, wenn Banzai flat ist!
Sardinien
5 Min
Leonardo Fioravanti: Surfen auf Sardinien
Wir begleiten Leo während eines kurzen Besuchs in seinem Heimatland auf der Suche nach den besten Wellen, die Italien zu bieten hat.
"Die konstanteste Region zum Surfen in Italien ist Sardinien", betont Leo. Bis zu 250 Tage im Jahr surfen die Locals dort meint "The Italian Stallion". Vor allem Sardiniens Westküste rund um Puzzu Idu habe es in sich. "Die Spots, die es an Sardiniens Westküste gibt sind richtig gut", strahlt Leo. "Es gibt dort Reefbreaks, Pointbreaks, Beachbreaks. Diese Küste ist fürs Surfen gemacht! Nicht auszudenken, was da möglich wäre, läge diese Küste an einem echten Ozean!"
Ich liebe es, in Italien zu surfen. Besonders auf Sardinien.
04
Capo Mannu – Sardinien
Sardiniens vielleicht beste Wellen brechen an der Westküste der Halbinsel um Puzzu Idu, nordwestlich von Oristano. Die erste Adresse der Locals hier ist der Spot Capo Mannu – eine lange Rechte, die an den richtigen Tagen auch Tuben schmeißt und reichlich Platz bietet für alle möglichen Manöver. Auch die linke Schulter kann gut laufen, sie ist aber deutlich kürzer, dafür etwas steiler als die Rechte von Capo Mannu.
Sollte es in Capo Mannu zu groß und zu wild werden, ist es an der Zeit zum nahegelegenen Spot Mini Capo zu wandern, wo ebenfalls viele gute steile Peaks warten. Falls es an den Capos nicht konstant genug läuft, lohnt sich ein Spot Check bei La Laguna. Hier kann man auch hinfahren, sollte es mal etwas größer werden.
05
Buggerru – Sardinien
Der Spot Buggerru, 1,5 Autostunden nordwestlich von Cagliari gelegen, ist ein weiterer Surf-Hotspot an Sardiniens Westküste. Unter anderem finden hier jedes Jahr die italienischen Junioren-Meisterschaften statt. Die besten Wellen brechen in Buggerru entlang des Piers, mit dessen Hilfe man auch am einfachsten ins Line-Up kommt.
06
Piscinas – Sardinien
Eine Autostunde nördlich von Buggerru liegt der Spot Piscinas, der Swellmagnet unter Sardiniens Beachbreaks. Sind Capo Mannu und Co. flat, findet man hier sicher eine Welle. Die zahllosen Peaks, die hier brechen, sind für alle Level geeignet und an dem abgelegenen kilometerlange Sandstrand von Piscinas mit den dahinterliegenden Sanddünen fühlen sich auch Familien mit Kindern pudelwohl.
07
Pro-Tipps von Local Leo
- Setze bei geplanten Surftrips nach Italien immer auf Strike Missions und fliege am besten direkt nach Sardinien: Sprich, buche deinen Flug nur kurzfristig und mit Blick auf den Forecast!
- Willst du das meiste aus deinem Trip rausholen, freunde dich mit einem Local an. Mit ein bisschen Glück zeigen sie dir einen der zahllosen Secret Spots.
- Wenn du in der Gegend um Rom bist, empfehle ich Pasta Amatriciana als Post Surf Meal! Wenn du in Sardinien bist, solltest du unbedingt Su Porceddu probieren – Schwein auf sardische Art.