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F1
So funktioniert der Qualifying-Modus in der Formel 1
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Qualifying und Sprintrennen sind zwei fundamentale Elemente in der Formel 1, denn je besser die Platzierung, desto größer die Chance auf den Sieg. Und so geht's!
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Q1 bis Q3: Die Eliminierungsphase
Das aktuelle Qualifying-Format ist im Wesentlichen ein Ausscheidungsrennen, das in drei Phasen unterteilt ist -- Q1, Q2, und Q3 -- wobei die fünf langsamsten Piloten jeweils ausscheiden. Im letzten Abschnitt, Q3, kämpfen die zehn schnellsten Piloten um die begehrte Pole-Position -- den ersten Platz in der Startaufstellung.
Die Teams weisen ihre Piloten im Qualifying meist an, ihre sogenannte "Flying Round" so spät wie möglich zu beginnen, da die Strecke zu diesem Zeitpunkt den meisten Grip bietet und damit maximalen Speed ermöglicht. Das Ende eines Qualifyings ist daher normalerweise am spannendsten.
Die F1-Piloten haben jedoch nur ein bestimmtes Zeitfenster, um sich mit ihrer Rundenzeit für die nächste Phase zu qualifizieren:
- Q1: 18 Minuten, 20 Piloten
- Q2: 15 Minuten, 15 Piloten
- Q3: 12 Minuten, 10 Piloten
Für jene Piloten, die es in Q3 schaffen, hat die Formel 1 ein ganz besonderes Geschenk: einen brandneuen Satz weicher Reifen. Auf diese Weise können die Piloten in der letzten Phase des Qualifyings noch einmal alles geben, denn den Teams steht pro Rennwochenende eigentlich nur eine begrenzte Anzahl an Reifen zur Verfügung.
02
F1-Sprint: Was ind die Sprintrennen?
2021 hat die Formel 1 nach reichlicher Überlegung ein neues Rennformat eingeführt, das das übliche System an einer bestimmten Anzahl von Rennwochenenden pro Saison ablöst: den F1-Sprint.
Die F1-Sprintrennen ersetzen das Qualifying als entscheidenden Faktor für die Startaufstellung des Rennens. 2022 fanden Sprintrennen beim Grand Prix von Emilia-Romagna (Imola) und Österreich (Red Bull Ring) und Sao Paulo (Interlagos) statt.
Im Rahmen der Formel-1-Saison 2023 wird es sogar ganze sechs Sprintrennen geben: In Aserbaidschan, Österreich, Belgien, Katar, den USA (GP der USA in Austin, Texas) und in Brasilien.
An einem Sprintwochenende wartet auf die Motorsport-Fans gleich doppelte Racing-Action, denn der F1-Sprint ist ein zweites Rennen über 100 km (etwa ein Drittel der Distanz eines regulären Grand Prix), bei dem die Piloten Vollgas geben können und sich nicht den Kopf über vorgeschriebene Boxenstopps zerbrechen müssen.
Bei den Sprintrennen geht es aber nicht nur um die Startplätze für den Grand Prix am Sonntag, sondern auch um wichtige Punkte. Der Sieger erhält 8 Punkte, die nachfolgenden sieben Piloten jeweils einen Punkt weniger als ihr Vorgänger.
Wie ein Sprint-Wochenende abläuft
Das Sprintformat unterscheidet sich grundlegend von einem klassischen Grand Prix-Wochenende. Hier die Details:
Freitag - Der Tag beginnt mit einem freien Training. Im Anschluss daran findet das Qualifying statt. Das Ergebnis bestimmt die Startaufstellung für den F1-Sprint, der am nächsten Tag gefahren wird.
Samstag - Vor dem Lights-Out im Sprint findet noch das zweite freie Training statt. Nach einer mehrstündigen Pause nehmen die Piloten dann Aufstellung für den Sprint.
Sonntag – Nach dem Sprintrennen müssen die F1-Teams den Fokus oben halten, denn beim klassischen Grand Prix geht es für die Piloten noch einmal um alles. Dank der zusätzlichen Punkte, die im Sprint vergeben werden, kann eine Sprintwochenende sehr lukrativ sein: Im Idealfall können 34 Punkte gesammelt werden (25+8+1) -- Grand Prix-Sieg, Sprint-Sieg und schnellste Runde.
03
Strafen
Qualifying und F1-Sprint sind ausschlaggebend für die Position in der Startaufstellung am Sonntag, allerdings können Strafen dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung machen. Es gibt viele Gründe für Grid-Strafen: von rücksichtslosem Fahren über Regelverstöße bis hin zum verbotenen Motortausch. Die Strafen werden jeweils am Ende des Qualifyings oder des Sprints verhängt und die Startaufstellung gegebenenfalls angepasst.
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Formel 1 Qualifying: Das ist neu in der Saison 2023
In der Formel-1-Saison 2023 tritt voraussichtlich ein neues Qualifying-Format in Kraft. Im Zuge des Grand Prix in Imola auf dem legendären Autodromo Enzo e Dino Ferrari sollen beim Qualifying die Reifenmischungen festgeschrieben werden.
In Q1 sollen demnach nur Reifen der härtesten Mischung gefahren werden dürfen (der C1). In Q2 sollen die verbleibenden Fahrer dann ausschließlich mit dem etwas weicheren C2 starten, während in Q3 dann der schnelle C3 zum Einsatz kommen soll.
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