F1
Neue Regeln für die F1-Saison 2025: Wir blicken voraus auf das kommende Jahr, in dem Max Verstappen erneut um die Weltmeisterschaft kämpfen wird.
Die Formel-1-Saison 2022 war eine waschechte Revolution für die Königsklasse: Neu gestaltete Boliden versprachen mehr Action, weniger Kosten und vor allem geringere Perfomance-Unterschiede zwischen den großen Drei (Mercedes, Ferrari und Red Bull Racing).
Im Jahr 2025 feiert die Formel 1 ihr 75-jähriges Bestehen. Diese Saison wird die letzte sein, in der die aerodynamisch neu gestalteten Autos eingesetzt werden, die mit der Regeländerung von 2022 eingeführt wurden. Im Jahr 2026 wird die Formel 1 eine dramatische Regeländerung erleben, die das Starterfeld drastisch umkrempeln könnte. Für Red Bull Racing wird die Herausforderung darin bestehen, an der Spitze zu bleiben.
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Das Formel-1-Regelwerk für 2025
Für die kommende Formel-1-Saison 2025 ändert sich am Regelwerk nicht allzu viel. Erst im Jahr 2026 greifen neue Regularien für Rennen und Boliden, die die Königsklasse kräftig umkrempeln. Ein paar neue Regeln erwarten euch aber auch 2025:
Kein Punkt für die schnellste Runde
Der Extrapunkt für die schnellste Runde in einem Grand Prix war für Red Bull Racing eine nützliche Punktequelle, seit die Regel 2019 eingeführt wurde. Max Verstappen hat mehr von diesen Einzelpunkten geholt als jeder andere Fahrer.
Die Regel wurde für 2025 gestrichen, Sergio Pérez ist einer der wenigen Fahrer, die es bedauern, dass sie wegfällt, da sie den Grands Prix ein zusätzliches Wettbewerbselement verliehen hat. „Es gab Rennen, vor allem wenn die Meisterschaft zwischen Teams und Fahrern sehr eng ist, bei denen das wirklich einen Unterschied machen konnte. Wir reden hier von 24 Punkten pro Saison“, sagte er. „Ich weiß nicht, warum sich das geändert hat, ich hatte einfach das Gefühl, dass es ziemlich gut war.“
Fairerweise muss man sagen, dass sich der Punkt für die schnellste Runde in keinem der beiden Titelrennen als entscheidend erwiesen hat. Da nur Fahrer, die in den Top 10 ins Ziel kommen, den Bonuspunkt erhalten können, haben Teams, die weiter hinten in der Startaufstellung stehen, selten davon profitiert.
Mindestgewicht steigt auf 800 kg
Eine leichte Anpassung gibt es zudem beim Thema Mindestgewicht, um vor allem größere Fahrer nicht zu benachteiligen. Piloten samt Sitzschale müssen in 2025 82 kg (statt bisher 80 kg) aufweisen. Kleinere und/oder leichtete Piloten müssen also fortan mehr Zusatzgewicht mitführen.
Durch diese zwei zusätzlichen Kilogramm steigt das Mindestgewicht des gesamten Autos somit von 798 kg auf 800 kg an. Wobei in bestimmten Fällen sogar 805 kg zulässig sind:
Wenn die Wetterprognose der FIA Temperaturen von 30,5°C oder mehr vorhersagt, wird eine offizielle Hitzewarnung ausgesprochen. Diese verpflichtet die Teams, ein spezielles Kühlpaket für die Fahrer zu verbauen. Die fünf zusätzlichen Kilo sollen das Gewicht der zusätzlichen Ausstattung ausgleichen.
Mehr Chancen für junge Piloten
Ab 2025 werden die Teams verpflichtet sein, einem Juniorfahrer die Möglichkeit zu geben, am freien Training teilzunehmen. Dies wird dem Red Bull Junior Team helfen, weiterhin junge Fahrer zu entwickeln, die in der Zukunft in der Formel 1 starten. Das aktuelle Starterfeld ist voll mit Absolventen des Red Bull Junior Teams, zu denen neben Max Verstappen und Yuki Tsunoda nun auch Liam Lawson gehört. Zu den ehemaligen Fahrern gehören Carlos Sainz und Pierre Gasly, zu dem mit Jack Doohan bei Alpine ein weiterer ehemaliger Red Bull Junior Team-Fahrer in die Königsklasse wechselt.
Nach mehreren Jahren mit wenig bis gar keinen Veränderungen in der Fahrerbesetzung werden in der Saison 2025 zahlreiche junge Talente den Schritt in die F1 machen, darunter Kimi Antonelli, Ollie Bearman und Gabriel Bortoletto. Diese Regeländerung wird auch dazu beitragen, noch mehr junge Talente auf eine Zukunft in der F1 vorzubereiten.
Neue Motoren für die Saison 2026
Auf der Rennstrecke richten sich alle Augen auf das Titelrennen 2025, doch hinter den Kulissen werden die Teams bereits beträchtliche Ressourcen in die Vorbereitung der Saison 2026 stecken. Die größte Veränderung ist die Umstellung auf neue Motoren, die zu 100 Prozent mit nachhaltigen Kraftstoffen betrieben werden und die Hälfte ihrer Leistung aus kinetischen Rückgewinnungssystemen beziehen werden.
Gleichzeitig stehen Oracle Red Bull Racing und das Visa Cash App RB F1 Team vor der Herausforderung, zum ersten Mal in 20 Jahren Rennsport ihre eigenen Motoren herstellen zu müssen. Red Bull Ford Powertrains entwickelt und verfeinert derzeit die Motoren, die die Teams in eine neue Ära der Formel 1 führen werden. Letzten Monat gab die FIA bekannt, dass die Saison 2026 mit drei speziellen, dreitägigen Tests für die neuen Motoren eröffnet wird, um den Teams zu helfen, sich mit der neuen Technologie vertraut zu machen.
Schärfere Regulierung der Heckflügel
Bereits in der Saison 2024 hatte Weltverband FIA für die "Flexi Wings" (oder "Mini-DRS") gennannten Heckflügel-Spielereien die Regeln verschärft, nachdem McLaren sich beim Rennen in Baku hier eines Tricks bedient hat.
Für 2025 wurden die Regularien noch einmal leicht verschärft. Die Mindestspaltbreite der Heckflügel wurde von 10-15 mm auf 9,4-13 mm bei geschlossenem DRS reduziert, um derlei Spielereien einzudämmen.
Zudem wurden die Regularien für das DRS klarer definiert: Das Drag Reduction System muss nun zwei Betriebsmodi aufweisen - offen oder geschlossen - und wenn das DRS geschlossen ist, muss das Profil des Heckflügels genau die Form haben, die es vor der Aktivierung hatte.
Die neuen F1-Boliden nehmen Form an
Mit den großen Regeländerungen zur Saison 2026 verändert sich die Formel 1 grundlegend. Die Teams müssen schon im kommenden Jahr auch die neuen Chassis RB21 und VCARB02 für 2026 vorbereiten. Diese sind leichter und wendiger und verfügen über einige clevere Technologien, um noch engere Rennen zu ermöglichen.
Dank aktiver Aerodynamik können sich die Front- und Heckflügel bewegen, so dass die Fahrer näher an den Vordermann herankommen können. Ist man bis auf eine Sekunde an den Vordermann herangerückt, erleichtert ein Schub an Batterieleistung das Überholen. Die Autos werden auch stärker als je zuvor sein, um die Sicherheit der Fahrer zu verbessern.
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Das neue Regelwerk der F1 für 2026
Am 06. Juni 2024 hat der Automobil-Weltverband FIA das offizielle Regelwerk vorgestellt, das ab dem Jahr 2026 für die Formel 1 gilt. Die umfangreichen Regeländerungen sorgen für ein neues Design der Boliden, doch auch technisch ändert sich eine Menge.
Das neue F1-Regelwerk, das ab dem Jahr 2026 greift, soll laut der FIA "agiler, wettbewerbsfähiger, sicherer und nachhaltiger" ausfallen als aktuell. Eine "unheimlich aufregende Zukunft der Motorsport-Königsklasse" sollen die neuen Regeln laut FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem einläuten. Doch was ändert sich genau?
Die Formel-1-Regeländerungen 2026 im Überblick:
- Die Fahrzeuge werden 30 kg leichter, was für ein agileres Handling sorgen soll
- Ein neu konzipiertes Antriebsaggregat mit erhöhter Batterieleistung und einer gleichmäßigen Aufteilung zwischen Verbrennungsmotor und Elektroantrieb
- Verwendung von 100 Prozent nachhaltigen Kraftstoffen
- Aktive Aerodynamik in Form von beweglichen Front- und Heckflügeln, um engere Rennen zu ermöglichen
- Verbesserte Überholmöglichkeiten durch die Einführung eines neuen Systems, das den Fahrern einen kurzen Schub an zusätzlicher Batterieleistung gibt, wenn sie sich innerhalb einer Sekunde vor dem vorausfahrenden Fahrzeug befinden
- Verbesserte Sicherheit durch stärkere Strukturen und noch härtere Tests
- sechs Hersteller steuern die Triebwerke für die Formel-1-Saison 2026 bei
Kleinere Formel-1-Autos
In Zahlen ausgedrückt werden die Formel-1-Boliden nicht nur leichter, sondern auch kleiner: Der Radstand sinkt von 3,6 Metern auf 3,4 Meter, während sich die Breite von 2,0 Metern auf 1,9 Meter reduziert. Gleichzeitig sinkt das Mindestgewicht von 798 kg auf 768 kg.
Die in der Saison 2022 eingeführten 18-Zoll-Räder werden beibehalten, jedoch verkleinert sich die Breite auf 28 Zentimeter an der Vorderachse (-2,5 cm) und 37,5 cm an der Hinterachse (-3,0 cm).
Dadurch sinkt das Grip-Niveau zwar minimal, gerade auf engen Kursen wie beispielsweise in Monaco sollen die kleineren und leichteren Autos aber von Vorteil sein.
Weniger Luftwiderstand, mehr Leistung
Gleichzeitig sind die künftigen F1-Autos aber aerodynamisch effizienter als ihre aktuellen Pendants. So soll sich der Luftwiderstand laut FIA-Angaben zur Saison 2026 um 55 Prozent im Vergleich zu den aktuellen Boliden reduzieren.
In Kombination mit dem reduzierten Abtrieb, der Erwartungen zufolge 30 Prozent niedriger ausfallen soll, bleibt noch immer ein Plus. Ein Teil des Defizits soll darüber hinaus durch das Leistungsplus der neuen Antriebe ausgeglichen werden.
Stichwort Antrieb: Ab 2026 fällt bei F1-Autos die sogenannte MGU-H weg, während die elektrische Leistung von derzeit 120 kW auf 350 kW ansteigt. Die Leistung des Elektromotors erhöht sich also um rund 300 Prozent.
Dafür wird die Leistung des Verbrennungsmotors von aktuell 550 kW auf 400 kW reduziert.
Wegfall des klassischen DRS
Ab 2026 wird es das klassische Drag Reduction System (kurz: DRS) in der jetzigen Form nicht mehr geben. Völlig neue aktive Aerodynamiksysteme, die bewegliche Front- und Heckflügel beinhalten, werden eingeführt.
Dies ermöglicht höhere Kurvengeschwindigkeiten mit nur einem Flügelwinkel. Bei Einsatz des zweiten Winkels sind ein geringerer Luftwiderstand und eine höhere Geschwindigkeit auf der Geraden möglich.
Neu ist zudem der manuelle "Override-Modus": Befindet sich ein Formel-1-Auto in einem bestimmten Abstand zum Vordermann, kann kurzzeitig ein Leistungsvorteil abgerufen werden.
In Verbindung mit der aktiven Aerodynamik können Front- und Heckflügel ab 2026 während der Fahrt in zwei Winkeln eingestellt werden, ohne dass dafür ein bestimmter Abstand zum Vordermann gegeben sein muss.
Möglich ist die Verstellung des Winkels aber nur an festgelegten Punkten auf der Strecke, ähnlich wie die bisherigen DRS-Zonen.
Im Fachjargon spricht die FIA von einem X-Modus (geringer Luftwiderstand mit flachen Flügeln) und einem Z-Modus (mehr Abtrieb mit hohen Flügeln).
- Die gesamten Regeländerungen zur F1-Saison 2026 kann man noch einmal auf der Homepage der FIA nachlesen.
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Formel-1-Regeln 2024
Bislang wurden nur wenige Regeländerungen für die Formel-1-Saison 2024 bestätigt. Eine davon betrifft die Sprint-Wochenenden, bei der mit der neuen Meisterschaft das Format geändert wird:
Das Sprint-Shootout, also quasi die Qualifikation für den Sprint, findet nun freitags statt. Am Samstag folgt dann das Sprintrennen, im Anschluss daran steht das Qualifying für den Grand Prix, der weiterhin sonntags abgehalten wird.
Eine weitere Regeländerung für 2024 betrifft das Drag Reduction System (kurz: DRS). So darf der Heckflügel in 2024 bereits eine Runde nach dem Start oder Re-Start des Rennens geöffnet werden - also eine Runde früher als noch im vergangenen Jahr.
Die dritte und bislang letzte bekannte Neuerung dürfte vor allem die Teams freuen. Denn in diesem Jahr stehen jedem Fahrer vier Power Units zur Verfügung, im Vorjahr waren es lediglich drei. Eine Strafe droht also erst beim fünften Wechsel der Antriebseinheit. Hintergrund ist natürlich die rekordverdächtige Saison mit 24 Rennen.
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Neue Regeln in der F1-Saison 2023
Das Regelwerk aus dem Jahr 2022, das bei den "Bodeneffekt"-Rennwagen für eine echte Revolution sorgte, gilt natürlich auch in der Formel-1-Saison 2023 weiterhin.
Für die neue Formel-1-Saison wurden beispielsweise größere Rückspiegel beschlossen, die eine bessere Sicht nach hinten bieten sollen.
Nach dem Horrorcrash von Alfa-Romeo-Fahrer Gunayu Zhou in Silverstone wird zudem der Überrollbügel weiter verstärkt, um die Sicherheit der Fahrer auch nach Überschlägen zu gewährleisten.
Um dem Porpoising, also dem Aufsetzen der neuen F1-Boliden, etwas entgegenzuwirken, müssen die neuen Autos der Saison 2023 zudem nun 15 Millimeter höher gebaut werden. Auch die Mindesthöhe des Diffusors wurde angepasst, um das Porpoising und den Funkenflug zu minimieren.
Neue Regelungen bei Front- und Heckflügeln
Auch beim Frontflügel gibt es künftig klarere Restriktionen, was die Flaps und Seitenteile angeht. Damit will die FIA allzu komplexen Designs den Riegel vorschieben. Heckflügel hingegen müssen um 60 mm höher angebracht werden als noch im Vorjahr.
Die Konstrukteure des Erfolges: Wie Christian Horner und Adrian Newey Red Bull an die Spitze der Formel 1 brachten, erfährst du in unserem Film 'Unfiltered: Horner und Newey'.
Weitere Änderungen im Regelwerk
Eine weitere Regeländerung betrifft das sportliche Reglement. So wurde das "Prozedere zur Bestimmung der Startpositionen nach Anwendung mehrerer Strafen" nun klar definiert, um für mehr Transparenz zu sorgen.
Weitere kleinere Regeländerungen betreffen beispielsweise die Temperaturen des Benzins, das Benzingemisch und Benzintanks, die ab der Saison 2023 aus Sicherheitsgründen ein Druckbegrenzungsventil aufweisen müssen.